[Werbung] Der Grand Ballon ist der höchste Gipfel der Vogesen. Hier findest du Tipps für eine Wanderung auf den Grand Ballon und für den Besuch von Guebwiller am Fuße des Berges.
Kooperation | Massif des Vosges
Der Blick schweift in die Ferne zu Bergketten, die bis zum Horizont reichen. Unweigerlich kommt einem der Begriff Unendlichkeit in den Sinn. Währenddessen pfeift der Wind ganz schön ordentlich hier oben. Meine Kamera halte ich mal zur Sicherheit gut fest und lege mir den Tragegurt um den Hals. Die 360° Rundumsicht vom Gipfel ist einfach großartig.
Der Grand Ballon bzw. Große Belchen ist mit seinen 1.424 Metern über NN der höchste Berg in den Vogesen. Vom Gipfel aus schaut man auf einen beeindruckenden Naturraum mit einer einzigartigen Pflanzenwelt. Nur die Radarstation auf dem Gipfel erinnert ein bisschen an ein futuristischen Raumschiff, dass hier seinen Landeplatz gefunden hat.
Der Gipfel des Grand Ballon lässt sich auch motorisiert oder mit dem Fahrrad erreichen. Jedoch empfehle ich den Berg und seine höchste Stelle auf einer Wanderung zu erkunden. Dabei erhält intensivere Einblicke und mehr Details in die Natur und Vegetation der Region. Im Folgenden findest du die Beschreibung eines Rundweges auf den Grand Ballon. Ein weiterer Wandertipp in der Region ist der Donon: Wanderung zum mystischen Vogesen-Gipfel.
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Grand Ballon: Wanderung auf den Gipfel
Meine Wanderung auf den Grand Ballon starte ich an der Ferme Auberge Glashütte. Der Bauernhof mit Gaststube und fünf Gästezimmern liegt wenige Kilometer westlich von Rimbach bei Guebwiller (Anfahrt über die Route de Jungholtz & Rue de Rimbach). Für die Rundtour zum Grand Ballon mit 12 km und 610 Höhenmeter sollte man knapp vier Stunden einplanen.
Die Rundtour zum Gipfel hat einen mittleren Schwierigkeitsgrad. Die Wege sind gut begehbar, festes Schuhwerk sollte man dennoch dabei haben. Von der Ferme Auberge Glashütte führt der Weg durch ein schönes Waldstück nach Süden bis zu einer Lichtung unterhalb des Sudelkopfes (1.012 m) mit der Chapelle pour Jeanne d’Arc. Dann wandert man nach Nordwesten.
Ferme Auberge du Grand Ballon
Durch ein weiteres Waldstück führt ein schattiger Weg hinauf bis zur Ferme Auberge du Grand Ballon. In dem Berggasthof gibt es zünftiges Essen und bei sonnigem Wetter kann man auf der Terrasse sitzen. Nach einer Rast mit einem Salat mit leckerem Ziegenkäse geht es weiter hinauf in Richtung Gipfel. Unterwegs bieten sich immer wieder schöne Ausblicke in die Region.
Der folgende Teil des Wanderweges verläuft über grüne Wiesen und vorbei an Büschen und Bäumen. Den Gipfel hat man dabei schon im Blick. Anschließend geht man ein kurzes Stück an der Straße D431 entlang, die hinauf zum Grand Ballon führt. Rund 400 Meter später erreicht man die Passhöhe, an der es auch Parkplätze gibt für Wanderer, die von oben aus wandern wollen.
Col du Grand Ballon & Chalet Hotel du Grand Ballon
Der Col du Grand Ballon ist der Gebirgpass mit der Passhöhe in unmittelbarer Nähe unterhalb des Gipfels. Er verbindet Cernay mit der Wintersportstation Le Markstein. Hier oben sieht man viele Radfahrer, die den Gebirgspass in Angriff genommen haben. Neben dem Chalet Hotel du Grand Ballon (Foto) mit Restaurant gibt es auch das Restaurant „La Vue des Alpes“.
Vom Col du Grand Ballon führt ein Pfad („Circuit du sommet“) das letzte Stück hinauf bis zum Gipfel. Man befindet sich hier in einer Naturschutzzone mit seltenen Tier- und Pflanzenarten. Für den Rundweg sollte man rund 45 min einplanen. Auf dem Weg hat man auch einen schönen Blick auf den Lac du Ballon. Der Belchensee ist ein Stausee in einem Seitental des Florival.
Grand Ballon | Gipfel & Radarstation
Schließlich hat man den Grand Ballon Gipfel (1.424 m) erreicht. Bekannt ist der Große Belchen auch unter den Namen Sulzer oder Ballon de Guebwiller. Der Grand Ballon ist der kälteste Ort im Elsass mit den höchsten Windstärken. Auch bei meinem Besuch pfeift der Wind hier ziemlich ordentlich. Im Winter beträgt die Schneehöhe in der Regel einen Meter bis 1,5 m.
Die Radarstation auf dem Gipfel dient der zivilen Luftfahrt beim Anflug auf die Flughäfen von Straßburg und Basel-Mülhausen. Auf der Aussichtsplattform sind Tafeln angebracht mit Infos zu den Orten und Bergen in der Region. Die imposante Radarkuppel der Station ist schon von weitem sichtbar, u.a. vom Tal aus bei der Anfahrt von Guebwiller zum Parkplatz.
Die Aussicht vom Gipfel ist wirklich großartig. Der Blick schweift auf die Rheinebene mit Colmar, Mulhouse, Basel und Freiburg im Breisgau. Bei guter Sicht lassen sich Schwarzwald, Jura und die Alpenkette bis zum Mont Blanc erkennen. Auf dem Foto sieht man den Blick in Richtung Süden. Wer auf dem Gipfel verweilt, kann immer wieder neue Bergketten entdecken.
Les Diables Bleus | Die Blauen Teufel
Im Jahr 1927 wurde auf dem Gipfel ein Denkmal für die Blauen Teufel (Les Diables bleus), einem Gebirgsjägerbataillon im Ersten Weltkrieg, errichtet. Im September 1940 wurde es von den Deutschen zerstört und Oktober 1960 durch den Bildhauer Bouret wiederhergestellt. Das Denkmal ist ein beliebter Rastpunkt auf dem Grand Ballon, vor allem an sonnigen Tagen.
Regionaler Naturpark Ballons des Vosges
Man befindet sich hier im Regionalen Naturpark Ballons des Vosges im südlichen Teil der Vogesen, den Hochvogesen. Zu ihm gehören neben dem Grand Ballon noch weitere Berge wie Hohneck, Drumont und Tanet. Es sollte selbstverständlich sein, dass man sich in dieser schützenswerten Tier- und Pflanzenwelt gegenüber respektvoll verhält und u.a. keinen Müll verursacht.
Am Ende des Rundweges erreicht man wieder die Passhöhe. Von dort aus verläuft der Wanderweg in nördlicher Richtung hinab ins Tal. Kurz vor Roedelen biegt man rechts ab und wandern am Judenhut (1.250 m) vorbei. Schließlich geht es in südlicher Richtung bis zum Col de Judenhut, ein schöner Rastplatz mit Wasserquelle, Tischen, Bänken und Grill-Möglichkeit.
Vom Rastplatz erreicht man in knapp 30 min wieder die Ferme Auberge Glashütte, den Ausgangspunkt. Ich mache von der Stelle aus noch einen Abstecher in östlicher Richtung um den Lochbochkopf (981 m) und Birkenfelsen (946 m). Diese Extrarunde dauert nicht ganz eine Stunde. Sie bietet zwar keine Aussicht, geht aber durch ein schönes Waldstück.
Mit dem Fotografieren und dem kleinen Abstecher am Ende der Runde war ich ohne Pausen rund 5,5 Stunden unterwegs. Die Tour auf den Gipfel ist schön abwechslungsreich und bietet – mit der Glashütte – insgesamt vier Möglichkeiten zum Einkehren. Für den Gipfel sollte man, abhängig von der Jahreszeit, eine winddichte Jacke in den Rucksack mit einpacken.
Die Wanderung auf den Grand Ballon lässt sich sehr gut verbinden mit einem Besuch in Guebwiller. Somit kann man Natur, Outdoor & Kultur mieinander kombinieren. Guebwiller liegt nur wenige Kilometer östlich von der Ferme Auberg Glashütte. Die Anfahrt erfolgt über die Route de Jungholtz & Rue de Rimbach, über die man zum Grand Ballon angereist ist.
Guebwiller (auch Gebweiler bzw. Gawiller) liegt an der elsässischen Weinstraße, eingebettet in ein idyllisches Tal. Zu erreichen ist sie gut von Colmar (28 km), Mulhouse (22 km) und Straßburg (100 km). Im Folgenden stelle ich dir Guebwiller und die Sehenswürdigkeiten der elsässischen Stadt genauer vor:
Guebwiller | Kirche Notre-Dame
Guebwiller lässt sich gut zu Fuß erkunden. Als Startpunkt bietet sich die Kirche Notre-Dame an im Süden des Stadtkerns an der Hauptstraße (Rue de la République). Der prächtige Sakralbau im Stil des Klassizismus wurde vom Bildhauer Gabriel Ignaz Ritter nach Entwürfen des Architekten Louis Beuque 1760 – 1785 erbaut. Schön ist auch der Vorplatz mit dem Brunnen.
Die Hauptstraße ist weiter nördlich die verkehrsberuhigte Fußgängerzone. Dort befindet sich das historische Rathaus (Mairie de Guebwiller). Das spätgotische Gebäude im Flamboyantstil wurde 1514 erbaut und in ihm ist auch das „Hotel de Ville“ untergebracht. An der Fassade sind die Parole „Liberte – Egalite – Fraternite“ (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) angebracht.
Schloss Neuenburg & Schlosspark
Zu den Highlights in Guebwiller gehört definitiv das imposante Schloss Neuenburg mit dem schönen Schlosspark südlich von der Notre-Dame Kirche. Im Schloss gibt es eine interaktive Ausstellung über die spannende Geschichte von Guebwiller und die Umgebung. Nebenan ist übrigens auch die Tourist Info Guebwiller untergebracht, in der man weitere Infos zur Stadt erhält.
Im Stadtkern von Guebwiller lohnt es sich auch die Seitenstraßen zu erkunden. Dabei entdeckt man immer wieder schöne historische Gebäude und kleine Plätze mit gemütlichen Cafés. Dieser Platz befindet sich zwischen der Hauptstraße und dem Dominikanerkloster. Plätze wie dieser hier machen für mich den Charme vieler schöner Städte und Orte im Elsass aus.
Kirche Saint-Léger
Die spätromanische Kirche Saint-Léger befindet sich am nördlichen Ende des Stadtzentrums. Sie wurde 1182 bis 1287 erbaut und später im Chorbereich im gotischen Stil umgebaut. Sehenswert sind auch die Gebäude um die Kirche herum. Dazu zählen das Bezirksgericht, das Forschungzentrum für Familiengeschichte und die Häuserzeile am Platz du Marché (Parkplatz).
Das Dominikanerkloster mit Bettelordenskirche stammt aus dem 14. Jahrhundert. Das sakrale Gebäude im gotischen Stil enthält schöne Wandmalereien aus dem Mittelalter. Die Kirche wird heute für Konzerte genutzt und der Gebäudekomplex des Klosters wurde zu einem Museum und Zentrum für Musik umgestaltet. (Rue des Dominicains / Rue de l’Hopital)
Von Guebwiller aus bietet sich ein Abstecher in das nur 5 km entfernte Kloster Murbach an. Die Abtei gehörte einst zu den wichtigsten Zentren der Benediktiner im südlichen Elsass. Gegründet wurde sie bereits 727 vom heiligen Pirminius. Die Klosterkirche zählt zu den frühesten gewölbten romanischen Bauwerken. Schön ist auch der Klostergarten der Abtei.
Mein Hotel-Tipp für die Region ist das L’AO – L’Aigle D’Or in Rimbach-prés-Guebwiller. Das Hotel mit Restaurant hat schöne Zimmer, ein gutes Frühstücksbuffet und eine günstige Lage. Der kleine Ort Rimbach-prés-Guebwiller liegt genau zwischen Guebwiller und der Ferme Auberge Glashütte. Für Wanderungen am Grand Ballon ist das Hotel ein guter Ausgangspunkt.
Werbehinweis: Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Massif des Vosges und der Region Guebwiller. Ich gehe gerne Kooperationen ein, meine persönliche Meinung wird davon aber nicht beeinflusst.
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