Saverne lockt mit schmucken Fachwerkhäusern und gemütlichen Altstadtgassen. Am Kanal mit den Hausbooten ist man der Lebensart des „Savoir-vivre“ ganz nah. Eine Reise ins Elsass.
Saverne im Elsass hat gleich mehrere Beinamen: „Porte d’Alsace“ (das Tor zum Elsass), „Elsässisches Versailles“ oder „Stadt der Rose“ sind einige davon. Und tatsächlich ist die Stadt ein echtes Kleinod in der französischen Grenzregion zu Deutschland. Weniger bekannt und kleiner als Straßburg, Colmar und Mulhouse, aber ebenso sehenswert.
Saverne (deutsch: Zabern) im Niederelsass hat rund 12.000 Einwohner und liegt an der Zorn und dem parallel dazu verlaufenden Rhein-Marne-Kanal. Die Gemeinde kann auf eine reiche Geschichte zurückblicken, die bis in die spätrömische Zeit bezeugt ist. Die Stadt lohnt sich nach meiner Meinung vor allem wegen ihrer idyllischen Lage und der historischen Gebäude.
Das malerische Stadtzentrum ist angenehm überschaubar und alles ist zu Fuß zu erreichen. Deshalb ist das Tor zum Elsass gut geeignet für einen Wochenendtrip oder als Tagesausflug, wenn man seinen Urlaub im Elsass verbringt. Hier stelle ich dir Saverne ein bisschen näher vor. Weitere Artikel über die Region findest du hier:
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Rohan-Schloss & Jugendherberge Saverne
Das bekannteste Bauwerk der Stadt ist das Rohan-Schloss, auch Château Neuf genannt, aus rotem Vogesensandstein. Es wurde 1790 fertiggestellt und misst stolze 140 Meter. Damit ist es die längste klassizistische Schlossfassade in Frankreich. Im Schloss ist u.a. das Stadtmuseum untergebracht. Darin befinden sich archäologische Funde, regionale Kunstwerke und eine Sammlung von Kunstwerken aus dem 20. Jahrhundert.
Außerdem befinden sich im Schloss der Veranstaltungssaal Espace Rohan und die Jugendherberge Saverne. Wann kann man schon mal in einem Schloss wohnen? In meinem Hotel war ich allerdings auch gut untergebracht. Schön ist übrigens auch die Parkseite des Schlosses zum Kanal hin.
Bei meinem Besuch stand auf dem Platz vor dem Schloss ein Karrussel. Einige Cafés befinden sich ebenfalls hier und man kann im Sommer draußen sitzen. Die Grand Rue, die Hauptstraße und zugleich auch Fußgängerzone ist, schließt direkt an den Platz an. Dort gibt es weitere Cafés, Restaurants und Kneipen. Direkt um die Ecke befindet sich auch die Touristen-Information.
Wer schöne Sandsteinfassaden an historischen Gebäuden mag, der kann im Zentrum der Stadt auf Entdeckungstour gehen. Die meisten sind um die Grand Rue herum zu finden. Außerdem gibt es viele restaurierte Fachwerkbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Die meisten Gebäude um die Grand Rue herum im Zentrum sind vom Krieg verschont geblieben. Dementsprechend gibt es in Saverne viele, alte Bausubstanz. Deshalb macht es Spaß, gemütlich durch die Altstadtgassen zu schlendern und hier oder da auf einen Espresso oder Eiskaffee einzukehren.
Eglise-Notre-Dame-de-la-Nativité
Die Pfarrkirche Eglise-Notre-Dame-de-la-Nativité ist eine ehemalige Stiftskirche und das bekannteste sakrale Bauwerk der Stadt. Sie besitzt einen romanischen Westturm und ein spätgotisches Langhaus, welches vom Münster-Baumeister Hans Hammer erbaut wurde. Innen ist sie mit einer Kanzel, einem Altar und mit alten Glasfenstern (15. Jahrhundert) ausgestattet.
An die Pfarrkirche schließt sich das Alte Schloss (links) an. Es wurde um 1417 durch Bischof Wilhelm von Diest erbaut. Sowohl neues und altes Schloss blicken, wie so viele historische Bauwerke, auf eine wechselvolle Geschichte zurück.
Grand Rue & Restaurant | Maison Katz
Der Blick in die Grand Rue verrät es: hier kann man prima bummeln, in kleinen Geschäften stöbern und kulinarisch einkehren. Sehr empfehlenswert ist die Taverne Katz ganz links im Bild. Das bekannteste Restaurant der Stadt ist alleine wegen seiner tiefen Holzdecke aus dem 16. Jahrhundert schon sehenswert.
Serviert werden ausgewählte, teils deftige elssäsische Gerichte. Mein vegetarischer Gemüseauflauf war sehr lecker. Das Restaurant ist nicht ganz billig, aber sehr fein und auch im Guide Michelin verzeichnet. Mein Tipp: unbedingt den Grauburgunder probieren!
Der Rhein-Marne-Kanal in Saverne
Mitten durch Saverne führt der Rhein-Marne-Kanal. Er verbindet den Canal latéral à la Marne und den Canal entre Champagne et Bourgogne mit der Mosel und dem Rhein. Hier siehst du, wie ein Hausboot gerade durch die Schleuse fährt. Man kann dabei zuschauen und als ich im Straßencafé gesessen habe, war ein reger Verkehr auf dem Kanal. Es kamen regelmäßig Boote vorbei.
Hausbootferien in Frankreich
Hausbootferien in Frankreich sind sehr beliebt, das kann man in Saverne sehen. Man mietet sich ein Hausboot und kann beispielsweise von hier aus durch’s Elsass bis nach Straßburg fahren. Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, stelle es mir aber als eine sehr entspannte und schöne Art des Reisens vor.
Yachthafen & Anlegeplatz für Hausboote
Ein Urlaub auf dem Hausboot steht seit meiner Reise nach Saverne auf meiner To-do-Liste. Das ist zwar nicht ganz billig, aber auch ohne Bootsführerschein möglich. Geeignete Anbieter findest du im Netz. Ich habe mich mal ein bisschen schlau gemacht, möchte hier aber keinen Anbieter erwähnen wegen fehlender eigener Erfahrungen. Hausbootferien im Elsass – wäre das auch was für dich?
Hier siehst du das Rohan-Schloss mit der klassizistischen Fassade noch mal vom Kanal aus. Ein prächtiger Repräsentationsbau und bei meinem nächsten Besuch übernachte ich definitiv mal in der Jugendherberge. Schön ist auch der großzügige Schlosspark.
Wandern im Umland von Saverne
In der Region um Saverne gibt es rund 260 km Wanderwege durch die Natur. Von kleinen Wanderungen bis hin zu Tages- oder Mehrtagestouren. Bekannt ist auch der Fernwanderweg GR53 zur Vogesenüberquerung, der hier entlang führt. Mehr Infos findest du unter Wanderungen in der Saverne-Region.
Outdoor-Aktivitäten in den Vogesen
Von Saverne aus ist man schnell in den Vogesen. Diese Bergregion mit Gipfeln wie Großer Belchen, Hohneck, Storkenkopf oder Kastelberg ist perfekt geeignet für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Mountainbiken und Trailrunning. Saverne grenzt quasi direkt an die Nordvogesen, die man auch Sandsteinvogesen nennt. Dort gibt es tolle Sandsteinformationen wie auf dem Foto.
Burg Hohbarr – Château du Haut-Barr
Die Burg Hohbarr thront auf rund 470 Metern Höhe über dem Tal der Zorn. Von Saverne aus sind es nur 5 km mit dem Auto und die Distanz ist zu Fuß noch kürzer. Für einen Ausflug ist die Ruine und Felsenburg deshalb ideal. Schon im Jahr 1123 wurde Hohbarr erwähnt. Der Blick von oben auf Saverne, die Vogesen und – bei guter Sicht – bis zum Straßburger Münster ist großartig.
Zum Abschluss: Das Elsass lohnt sich immer für einen Urlaub. Straßburg, Colmar und Mulhouse sind tolle Reiseziele, die ich schon besucht habe. Auch kleinere Städte wie Hagenau, Weißenburg oder eben Saverne sind in jedem Fall einen Besuch wert. Nicht zu vergessen natürlich die Berge der Vogesen, die Wälder und Felder der Ebene für Wanderungen und Radtouren.
Saverne | Hotel-Tipp
Während meiner Reise habe ich im Hotel Europe gewohnt und kann es als Unterkunft empfehlen. Das Hotel liegt zentral, bietet gemütliche Zimmer und ein reichhaltiges Frühstücksbuffet. Zudem gibt es einen schönen Barbereich sowie Parkplätze.
Saverne | Restaurant-Tipp
Neben der schon erwähnten Taverne Katz ergänze ich noch das La Marne als Restaurant-Tipp. Es befindet sich direkt neben der Schleuse und im Sommer kann man draußen am Kanal sitzen. Hier gibt’s leckere Speisen und gute Weine zu normalen Preisen.
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Warst du schon mal im Elsass und hast weitere Tipps? Hinterlasse hier unten gerne deinen Kommentar – ich freue mich über weitere Tipps für meinen nächsten Elsass-Trip. Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, dann könnten dich auch diese Artikel interessieren:
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