[Werbung] Die Ardèche Region lässt sich perfekt mit dem Rad erkunden, hier bietet sich der landschaftlich vielseitige Radweg „Dolce Via“ an. Tipps zum Radfahren in der Ardèche.
Kooperation | Ardèche Tourisme
Ein wildromantisches Flusstal, schmucke Orte mit Möglichkeiten zum Einkehren und eine ehemalige Bahntrasse, die parallel zum Fluss Eyrieux verläuft. Der „Dolce Via“ Radweg in der Ardèche Region im Süden Frankreichs bietet so ziemlich alles, was man als Radreisender sucht. Eine weitgehend flache Radstrecke, eine gute Beschilderung, Plätze zum Picknicken mit Toiletten, Cafés an der Strecke und Unterkünfte für Radfahrer. Die erkennt man am grünen „Accueil Vélo“-Schild, vergleichbar mit „Bett+Bike“.
Meine Reise in die Ardèche Region habe ich mit der Bahn unternommen. Von Mannheim bin ich in rund 8 Stunden bis Valence gefahren. Auf der Bahnreise gab es jeweils einen Umstieg: auf der Hinfahrt in Paris und auf der Rückfahrt in Straßburg. Vor Ort war ich mit einem Kalkhoff E-Bike unterwegs, ein Leihrad von Stations Bee’s, einem Anbieter mit rund 30 Leihstationen in Frankreich.
Radfahren in der Ardèche Region
Der „Dolce Via“ Radweg verläuft auf einer alten Bahntrasse rund 90 km am Fluss Eyrieux entlang durch ein idyllisches Tal. Die Strecke ist komplett autofrei und führt durch eine schöne Naturlandschaft. Unterwegs kommt man durch malerische südfranzösische Orte mit schmalen Gassen, kleinen Plätzen und gemütlichen Cafés. Die Infrastruktur, die Radurlauber auf Reisen schätzen, ist hier definitiv vorhanden und macht das Radfahren entlang der Strecke angenehm.
Das Département Ardèche liegt im Südosten Frankreichs in der Region Auvergne-Rhône-Alpes zwischen Lyon und Avignon. Die Region ist ländlich geprägt und viele der ehemaligen Bahnhöfe auf dem Radweg sind heute Herbergen, Gastro-Betriebe oder private Wohnhäuser. Gestartet bin ich in Soyons, einem kleinen Ort direkt an der Rhône gegenüber von Valence. Von dort aus fahre ich am westlichen Rhône-Ufer in Richtung Süden auf dem Radweg „ViaRhôna“.
Mit dem Rad auf der Bahntrasse
Südlich von Beauchastel bei La Voulte-sur-Rhône startet der Radweg „Dolce Via“ in Richtung Westen. Radfahrer, die auf der „ViaRhôna“ unterwegs sind, können an dieser Stelle einen Abstecher einplanen und den „Dolce Via“ erkunden. Ich fahre ins Tal des Eyrieux und auf diesem Teil der Strecke verläuft der Weg auf der südlichen Seite des Flusses. Der Blick schweift hinüber auf Beauchastel, danach auf Saint-Laurent-du-Pape und die grünen Hügel der Region.
Der Radweg schlängelt sich parallel zum Fluss durch das schöne Tal und ich komme an zwei Picknickplätzen vorbei, an denen ich eine kurze Rast einlege, um etwas zu trinken. Mein Gepäck habe ich in meinen beiden Ortlieb-Seitentaschen verstaut und meine Kamera befindet sich in der Vaude-Lenkertasche. Die Seitentaschen mit den Tragegurten finde ich auch praktisch bei Bahnreisen und die Lenkertasche passt bequem in eine der beiden Taschen.
La Gare Soyons
Für die erste Übernachtung vor dem Start der Radtour bietet sich übrigens das La Gare Soyons an. Der ehemalige Bahnhof von Soyons wurde zu einer gemütlichen und fahrradfreundlichen Herberge mit Restaurant und Bar umgebaut. Übernachtet wird in Unterkünften mit Holzverkleidung, Bad und Klimaanlage, die im Stil von Eisenbahnwagen gebaut sind. Für das E-Bike hat man eine eigene Garage mit Ladestation und empfehlenswert ist auch das Restaurant.
Les Ollières-sur-Eyrieux
Les Ollières-sur-Eyrieux ist wunderschön, die beschauliche Gemeinde schmiegt sich zwischen die Hügel der Umgebung und wird vom Eyrieux durchzogen. Im Ort gibt es Unterkünfte, Restaurants, Campingplätze und man kann sich E-Bikes, Kanus und Kajaks ausleihen. Abends treffen sich die Einheimischen am ehemaligen Bahnhof im Ortskern zum Boule-Spielen. Les Ollières-sur-Eyrieux ist bei Urlaubern aus Frankreich beliebt und bietet dementsprechend eine gute Infrastruktur.
Bei einem Besuch der Gemeinde sollte man unbedingt auf die Aussichtsplattform „Belvédère de l’Eyrieux“. Sie befindet sich knapp 5 km nördlich des Ortes an der Landstraße D2 kurz vor Saint-Michel-de-Chabrillanoux. Von oben hat man einen spektakulären Ausblick in das Tal und auf die bewaldeten Hügel der Region. Mit dem E-Bike lassen sich die Steigungen hinauf sehr gut bewältigen, die Straße ist allerdings kurvenreich und relativ schmal.
Les Lodges de Praly
Übernachtet habe ich im Les Lodges de Praly in Les Ollières-sur-Eyrieux. Die familiengeführte Herberge bietet 4 verschiedene Lodges in einem herrlichen Garten mit Swimmingpool. Ich habe in der Lodge „L’Escale“ mit Bad, Küchenzeile und Veranda übernachtet. „Bed & Bicycle“ nennen Laurine und Victor das Konzept ihrer gemütlichen Herberge. Abends gibt es verschiedene regionale Käsesorten und vegetarische Pizza, morgens ein feines Frühstück – jeweils auf die eigene Veranda serviert.
Am nächsten Morgen rolle ich mit dem Rad weiter in Richtung Nordwesten. Kurz hinter dem Imbiss „L’Assiette du Jardin“ gibt es den Kletterpark Aquarock Aventure, dort spannen sich Hängebrücken und Seilkonstruktionen über den Fluss und man kann an den gegenüberliegenden Felsen klettern. Ich lasse den Kletterpark allerdings aus und fahre weiter auf dem Radweg. Ein Stück weiter kann man im Eiscafé mit Terrasse „Glacier Terre adélice Le Moulinon“ einkehren.
Das Flusstal wird im Verlauf der Radstrecke schmaler und zunehmend wilder bzw. das Wasser des Eyrieux von immer höheren Felsen umsäumt. Spannend, wie sich die Landschaft während der Fahrt verändert. Das sorgt für Abwechslung auf der Strecke und es wird definitiv nicht langweilig. Beim Radeln schaue ich immer wieder auf das plätschernde Wasser, die Felsen im Flussbett und auf das gegenüberliegende Ufer mit seinen Hängen und Terrassen.
Für den nachfolgenden Abschnitt empfehle ich zwei Haltepunkte: im ehemaligen Bahnhof in Chalencon gibt es das Café „Le Quai des Haltes“, da lässt sich gut einkehren. Eine kleine Auswahl an Gerichten, Snacks und Getränken lohnen den Halt. Zudem wurde der ehemalige Bahnhof in Le Cheylard zur Radstation umgebaut. Hier kann man sein E-Bike aufladen, Luft aufpumpen und findet ein Reparier-Set, eine überdachte Sitzgelegenheit und eine Toilette. Ein Radfahrer-Traum!
Die Strecke bis zu meinem Etappenziel Le Cheylard ist kurzweilig und abwechslungsreich. Zwischendrin mache ich eine Pause, trinke etwas, knabbere einen Müsliriegel, schaue auf den Luftdruck der Reifen und den Akku-Stand des Motors. Da der Radweg flach ist, fahre ich oft ohne elektrischen Antrieb, schalte nur ab und an mal in den Eco-Modus. Schön ist übrigens der Stausee kurz vor Le Cheylard mit der Staumauer, über die das Wasser rauscht.
Le Cheylard
Die charmanten Orte der Region haben es mir tatsächlich angetan. Hierzu gehört auch das beschauliche Le Cheylard. Schmale Gassen, Häuser mit Steinfassaden und bunten Fensterläden aus Holz. Am zentralen Platz mit der Kirche „Église Notre Dame De L’Assomption“ kehre ich ins „Le Grande Café“ ein, trinke einen Café au Lait und bestelle danach einen weiteren. Meine tägliche Dosis Kaffee, die ich meist über den Tag verteile, ist hiermit nahezu gedeckt.
Hotel des Voyageurs
In Le Cheylard habe ich im Hotel des Voyageurs übernachtet. Die Zimmer sind gemütlich und das Frühstück bietet eine gute Grundlage für die anstehende Radtour des Tages. Im Restaurant des Hotels habe ich fein gegessen, empfehlen kann ich das Kabeljau-Gericht mit Reis und Gemüse. Das Hotel befindet sich in zentraler Lage und ist, wie auch die anderen Unterkünfte, in denen ich übernachtet habe, auf Radfahrer eingestellt, was die Radreise angenehm macht.
Meine 3. und letzte Tagesetappe auf dem „Dolce Via“ starte ich in Le Cheylard und fahre zunächst weiter in Richtung Nordwesten. Mein Zwischenziel ist das rund 10 km entfernte Saint-Martin-de-Valamas. Unterwegs bietet sich mir ein weiteres Mal die prächtige Naturlandschaft der Ardèche Region. Der Abschnitt der ehemaligen Bahntrasse ist von Felswänden gesäumt und der Anstieg der Strecke liegt in etwa zwischen 1,5 und 2,5%, was immer noch ziemlich moderat ist.
Saint-Martin-de-Valamas
Saint-Martin-de-Valamas liegt idyllisch umgeben von bewachsenen Hügeln, eine kleine Gemeinde im Hinterland des Tals. Von hier aus führt der Radweg weiter bis nach Saint-Agrève. Ich kehre allerdings um, fahre die Strecke bis nach Le Cheylard wieder zurück und biege dann ab nach Nordosten in Richtung Lamastre. Dort habe ich eine besondere Zugfahrt geplant. Auf dem Foto mit dem Schild sieht man das Logo und Erkennungszeichen vom „Dolce Via“ Radweg.
Die Strecke nach Lamastre verläuft durch das landschaftlich wunderschöne und dünn besiedelte Hinterland. Auf der Strecke fährt man über einige Brücken und aus der Entfernung sieht man immer mal wieder vereinzelt Bauernhöfe und Häuser mit Scheunen. Im Hinterland ist es – zumindest an diesem Tag – recht windig, deshalb habe ich meine Regenjacke mit Windbreaker an. Bis nach Les Nonières und Saint-Prix geht es bergauf, danach konstant bergab bis Lamastre.
Lamastre
Die Gemeinde Lamastre wird vom Fluss Doux durchzogen und im Ortskern gibt es viele Möglichkeiten zum Einkaufen. Auch Cafés, Bistros, Restaurants und Bäckereien findet man im Zentrum. Ich kaufe ein Baguette und Käse, setze mich auf eine Parkbank und lege eine Rast ein. Danach geht es zum Bahnhof von Lamastre, in dem sich auch die Tourist-Info der Gemeinde befindet. Den letzten Abschnitt meiner Radreise habe ich auf Schienen geplant.
Train de l’Ardèche
Der Train de l’Ardèche ist eine historische Eisenbahn und beliebt bei Urlaubern, gerade auch bei Radreisenden, die den „Dolce Via“ Radweg fahren. Die Bahnstrecke wurde 1891 eröffnet, im Jahr 1968 stillgelegt und später wieder reaktiviert. Heute fährt sie mehrmals in der Woche zwischen Lamastre und Saint-Jean-de-Muzols. Wenig später sitze ich in der urigen „Holzklasse“ der Dampflok und mein E-Bike ist im Fahrrad-Wagen verstaut. Schon geht’s los!
Nach einem hellen Pfiff tuckert der Zug gemütlich los und wir ruckeln aus Lamastre hinaus. Während der Fahrt schiebe ich immer mal wieder das Fenster nach unten, um die dampfende Lok zu sehen, die uns in einem gemütlichen Tempo in Richtung Ziel bringt. Die Fahrt dauert etwas mehr als zwei Stunden und ist wie eine Zeitreise in eine vergangene Epoche. Hier käme man nie auf die Idee wegen einer Zugverspätung zu nörgeln, denn die Bahnfahrt ist einfach wunderbar.
Tournon-sur-Rhône
Vom Bahnhof in Saint-Jean-de-Muzols sind es nur 4 km bis nach Tournon-sur-Rhône. Die Stadt liegt am Ufer der Rhône und hier verbringe ich den letzten Abend in der Ardéche Region, bevor ich am nächsten Tag von der Bahnstation „Tain l’Hermitage Tournon“ auf der anderen Seite des Flusses wieder zurück nach Mannheim fahre. Tournon-sur-Rhône ist sehr schön, vor allem das Schloss Tournon, die historische Altstadt und die Uferpromenade.
Le Pied du Géant
Übernachtet habe ich in der Herberge Le Pied du Géant. Die fahrradfreundliche Unterkunft befindet sich in zentraler Lage in der Altstadt, nur einen kurzen Spaziergang von der Uferpromenade entfernt. Die urigen Zimmer in dem historischen Gebäude mit den herrlichen alten Holzdielen wurden restauriert und sind gemütlich eingerichtet. Im Salon des „Accueil Vélo“-Hotels gibt es morgens zum Start in den Tag ein feines Frühstück.
Assemblage Cave & Fourneaux
Mein Gastro-Tipp für Tournon-sur-Rhône ist das Assemblage Cave & Fourneaux. Das Restaurant mit Weinbar serviert feine saisonale Gerichte und Weine aus der Côtes du Rhône. Mit einer Käseauswahl lässt sich ein 3-Gänge-Menü perfekt abschließen. Wenn man in der Ardèche Region ist, sollte man – neben regionalem Wein – unbedingt zwei Dinge probieren, für welche die Region u.a. bekannt ist: ein Gericht mit Esskatanie (Châtaigne) und Ziegenkäse (Fromage de chèvre).
Meine Etappen auf dem „Dolce Via“ Radweg
Etappe 1: Soyons – Les Ollières-sur-Eyrieux – 30 km
Etappe 2: Les Ollières-sur-Eyrieux – Le Cheylard – 30 km
Etappe 3: Le Cheylard – Saint-Martin-de-Valamas – Lamastre – 40 km
Zugfahrt: Lamastre – Saint-Jean-de-Muzols
Nützliche Adressen & Tipps
Während der Radreise war ich mit einem Leihrad von Stations Bee’s unterwegs, einem Anbieter mit rund 30 Leihstationen in Frankreich. Den Anbieter kann ich empfehlen, wenn man sich ein Rad ausleihen will, wie auch Nature & Motion. Wer Radreisen in der Ardèche Region organisiert haben möchte, kann sich an den lokalen Veranstalter Safrantours wenden.
Für die weitere Recherche und Planung empfehle ich die offizielle Website für den „Dolce Via“ Radweg. Dort findet man hilfreiche Infos und eine interaktive Karte. Zwei weitere Adressen mit nützlichen Tipps sind ardeche-a-velo.com und viarhona.com.
Hast du weitere Tipps zum Radfahren in der Ardèche? Hinterlasse sie gerne in einem Kommentar.
Werbehinweis: Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Ardèche Tourisme. Ich gehe gerne Kooperationen ein, meine persönliche Meinung wird davon aber nicht beeinflusst.
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