Rosshütte in Seefeld: Skifahren auf Tirols Hochplateau

Skigebiet Bergbahnen Rosshütte Seefeld Skifahren

[Werbung] Das Skigebiet Bergbahnen Rosshütte in Seefeld bietet tolle Bedingungen fürs Skifahren auf Tirols Hochplateau. Co-Autorin Corinna hat es vor Ort auf zwei Brettern getestet.

 

Es gibt die bekannten österreichischen Skitäler der Superlative, in denen der Ort eng und schattig ist und sich das Bergpanorama und die Pistenwelt erst nach mindestens 500 Höhenmetern mit dem Lift zeigen. Und es gibt Seefeld in Tirol: Der Ort erstreckt sich auf 1.200 Höhenmetern auf einem Hochplateau zwischen dem deutschen Mittenwald und dem österreichischen Inntal. Das Plateau ist Grund dafür, dass es auch im Ort relativ schneesicher ist. Geküsst von unzähligen Sonnenstunden und aufgrund seiner Weite ist Seefeld bekannt für beeindruckende rund 250 Kilometer Loipen im Skilanglauf und kann sich auf dem Gebiet zurecht Olympiaregion nennen.

Doch auch skitechnisch hat Seefeld nun einen Preis abgeholt: Das Skigebiet Bergbahnen Rosshütte, sozusagen der Hausberg von Seefeld, wurde vom Online-Portal Skiresort.de zum Testsieger 2021 in der Kategorie „Geheimtipp: Weltweit führendes Skigebiet bis 20 km Pisten“ gekürt. Kleinere Skigebiete, die es in den Alpen leider kaum noch zu finden gibt, haben zwei Vorteile: zum einen ist der Skipass nicht so teuer – auf der Rosshütte kostet die Tageskarte 55 Euro, die Halbtageskarte ab 13 Uhr 43 Euro –, zum anderen ist es viel leichter, sich auf den überschaubaren Pisten zurecht zu finden.

Wer ein paar Tage oben auf dem Berg verbringt, der strebt nicht danach, gehetzt jede angebotene Piste wenigstens einmal gefahren zu sein, sondern der erkundet dieselben Strecken immer und immer wieder, entdeckt dabei innerhalb der breiten Piste unterschiedliche Fahrmöglichkeiten und etabliert womöglich seine ganz persönliche Lieblingsabfahrt.

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Das Skigebiet Bergbahnen Rosshütte – hier und von unten zu sehen – ist Champion unter den kleinen Skigebieten weltweit.

Das Skigebiet Bergbahnen Rosshütte erstreckt sich übersichtlich auf zwei Berge, die von der Talstation gut zu erkennen sind: die Rosshütte bis hoch zum Seefelder Joch auf der linken Seite und der Härmelekopf mit der Reither Spitze auf der rechten Seite. Einst waren beide Berge nur durch eine Seilbahn ab der Rosshütte miteinander verbunden. Doch die Zeiten sind längst vorbei: Moderne Sechser-Sessellifte bringen die Skihungrigen nun vom Tal direkt zum Härmelekopf.

Ein Relikt aus alten Zeiten ist hingegen der Schlepplift, der Richtung Rosshütte den ersten Anfängerhügel meistert. Wer nicht gleich die Zahnradbahn hoch zur Rosshütte nehmen will, der kommt an dem Schlepplift nicht vorbei. Und so ist es wenig erstaunlich, dass sich zu Hochsaison-Tagen morgens die Skifahrer erstmal unten an der Talstation stauen, bis jeder den Berg erreicht hat und es sich im Skigebiet verläuft – begünstigt auch dadurch, dass die Liftwärter leider nicht darauf achten, dass beim Sechser-Sessellift zum Härmelekopf auch jeder Platz belegt wird oder beim Schlepplift Richtung Rosshütte nicht permanent einzeln gefahren wird.

Ist man dann drin im Skigebiet, geht es schnell nach oben: Der Rosshütte-Express, ein Sechser-Sessellift, nimmt die Höhenmeter durchs Hermannstal in raschen Zügen und spuckt mich oberhalb der Rosshütte wieder aus. Es gibt sogar eine Mittelstation, bei der man nicht aussteigen, aber wieder zusteigen darf. Hier juckelte früher, so erzählt man mir, ein alter Zweier-Sessellift, der einem beim Einstieg rasant in die Hacken fuhr.

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Panoramablick von der Rosshütte hinüber zum Härmelekopf und der Reither Spitze.

Oberhalb der Rosshütte erstreckt sich die volle Schönheit Seefelds: Malerisch liegt der Ort auf seinem schneebedeckten Hochplateau, geübte Augen erhaschen von oben sogar im Häusergewimmel das Seekirchl, das Wahrzeichen Seefelds. Dahinter thront majestätisch die Hohe Munde, rechts daneben das Karwendel-Gebirge und links die Dreitausender der österreichischen Alpen. Dazwischen: das tieferliegende Inntal als grün-blaues Band.

Noch eine Etage höher, am Seefelder Joch (von der Rosshütte nur mit einer Seilbahn zu erreichen), weht ein hochalpiner Wind. Die Aussicht ist fantastisch, denn neben dem Blick Richtung Karwendel, Hohe Munde und Inntal kann ich nun auch nach hinten hinab Richtung Scharnitz und Mittenwald blicken. Im Dunst liegt die deutsche grüne Ebene. Der 360-Grad-Blick lässt fast vergessen, dass auch die Piste hinunter spitzenklasse ist: breit und dennoch sportlich anspruchsvoll. Hier oben sind die Schneeverhältnisse gut und durch den alpinen Schwierigkeitsgrad ist es nicht überfüllt.

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Die Piste hinunter vom Seefelder Joch ist anspruchsvoll und gut. Immer im Blick: das grüne Inntal und die Hohe Munde rechts daneben sowie Seefelds Hochplateau.

Weiter unten sieht das schon anders aus: Nach Tagen ohne Niederschlag und Temperaturen tagsüber im Plusbereich sind die Schneekanonen mittlerweile an ihre Grenzen gestoßen. Die Sportabfahrt durchs Hermannstal, eine rote Piste, ist bereits gesperrt. Alle Skifahrer müssen also über die Familienabfahrt ins Tal kommen. Die blaue Piste windet sich romantisch durch den Wald, doch sulzige Schneehubbel machen die Abfahrt beschwerlich.

Auf der anderen Seite, am Härmelekopf, ist es ähnlich. Schnell wird die Piste vom oberen Lift zu meiner Lieblingsabfahrt: Schneebeschaffenheit, Aussicht und Anspruch sind allesamt top. Am unteren Ende lädt die Reither Joch Alm zur urigen Einkehr ein. Hier ist man abseits vom Skitrubel und genießt bei Tiroler Musik eine kleine Auszeit – herrlich. Auf der Rosshütte selbst werden die Massen hingegen schnell abgefertigt. Beim Konzept der Selbstbedienung schaut dort leider niemand danach, dass die Tabletts wieder weggeräumt werden und so wird die Sonnenterrasse von lästigen Vögeln belagert, die sich bei jeder ihnen bietenden Gelegenheit auf die herumliegenden Essensreste stürzen.

Reither Joch Alm Skifahren

Eine gemütliche Auszeit gibt es auf der Reither Joch Alm abseits vom Skitrubel.

Nach vielen Stunden auf dem Berg ist der Tag im Tal noch längst nicht vorbei. Der Ort hat sich winterlich herausgeputzt und unzählige Lichter hängen an den Bäumen und von den traditionellen Häusern. Auf dem Dorfplatz vor der Kirche lädt der urige Weihnachtsmarkt zum Budenzauber ein. Traditionsbetriebe wie der „Albrecht“, ein Supermarkt mit Bekleidungsgeschäft, oder das Nobel-Hotel Klosterbräu gehören ebenso zum Ortsbild wie das Casino oder der zugefrorene Wildsee, der Seefeld seinen Namen gibt.

Durch die Fußgängerzone flanieren gleichermaßen Wintersportler wie edle Besucher im Nerzmantel. Das Sehen und Gesehen-werden gehört zum Skiurlaub in Seefeld vermutlich ebenso dazu wie das obligatorische Skiwasser mit Speckknödelsuppe, das es auf den Hütten gibt.

Seefeld Winter Advent Weihnachten

Lichterzauber in der Seefelder Fußgängerzone.

Entspannung pur, entweder den ganzen Tag oder für vier Stunden, bietet das Seefelder Olympiabad. In der Panoramasauna wird mit Blick aufs Seekirchl geschwitzt. Gerade der Wellnessbereich mit Outdoor-Dampfbecken, Kneipp-Anlage und einer fantastischen blauen Innengrotte mit eiskaltem Wasserfall sorgt für besondere Erholungsmomente.

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Am Seekirchl beginnt die Skilanglauf-Loipe. Beim Schwitzen in der Panoramasauna hat man einen guten Blick aufs Geschehen – ohne selbst gesehen zu werden.

Zurück zur Rosshütte: Die besten Skipisten sind machtlos gegen zu warme und trockene Winter. Und so fällt die Entscheidung, dem Seefelder Hausberg auch mal untreu zu werden und die höher gelegenen Skigebiete Stubaigletscher und Axamer Lizum zu nutzen – beide mit dem Auto bequem zu erreichen.

Auch ein Ausflug nach Innsbruck lohnt sich, beispielsweise hinauf zur Nordwandkette, wo man entweder Skifahren oder die hochalpine Aussicht zu Fuß genießen kann. Auf dem Heimweg hoch über den Zirler Pass schlägt das Herz dann aber höher, aus dem grünen Tal wieder Seefeld erreicht zu haben, Tirols einzigartiges Hochplateau.

Nordwandkette Innsbruck Skifahren

Die Norwandkette oberhalb von Innsbruck ist von Seefeld aus in einer halben Stunde zu erreichen.

Weitere Infos zum Skigebiet Bergbahnen Rosshütte und der Region Seefeld gibt es auf der offiziellen Website www.seefeld.com.

Kulinarik-Tipp: Große italienische Pizzen aus dem Steinofen gibt es in der Pizzeria Don Camillo.

Übernachtungs-Tipp: Ein alpin-rustikales Apartment mit gemütlicher Einrichtung zu fairen Preisen ist das Haus Barbara – Apartment Reitherspitzblick.

Werbehinweis: Bei diesem Artikel wurde ich unterstützt vom Tourismusverband Seefeld, der mir den Skipass zur Verfügung stellte. Meine persönliche Meinung wird davon aber nicht beeinflusst.

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Corinna Hiss

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