Auf die Zugspitze wandern – mein Tourenbericht

Zugspitze Wanderung Spitzenwanderweg Alpen

[Werbung] Auf die Zugspitze zu wandern ist ein einmaliges Alpen-Erlebnis. Hier findest du einen Tourenbericht auf dem Spitzenwanderweg mit Tipps für die Zugspitz-Region.

 

Kooperation | Zugspitz-Region

Auf die Zugspitze wandern – mein Tourenbericht in der Zugspitz-Region

Mit Alpspitze und Zugspitze stehen gleich zwei Gipfel auf dem Programm unserer dreitägigen Wanderung in der Zugspitz-Region in Süddeutschland. Dabei werden wir auf dem neuen Spitzenwanderweg unterwegs sein. Die beschilderte Rundtour über insgesamt 201 km kann beliebig in verschiedenen Teiletappen erwandert werden. Auf die Zugspitze wandern – das wird ein richtiges Abenteuer.

Man erhält immer wieder großartige Ausblicke auf das vielseitige und abwechslungsreiche Panorama der Alpenregion. Während unserer Tour haben wir geplant die Alpspitze (2.628 m) und die Zugspitze (2.962 m) zu besteigen via Höllental, einem anspruchsvollen Klettersteig. 

Drei Bloggerinnen – Christina von Klimbingkorns, Anja von Mountainista und ich (Larissa) von People Abroad – wurden eingeladen die Zugspitz-Region kennenzulernen und Teile des neuen Spitzenwanderweges zu erkunden.

Als ich im Flixbus Richtung Garmisch Partenkirchen sitze, habe ich zum ersten Mal Ruhe mich gedanklich auf die kommende Tour einzustellen. Obwohl das nicht meine erste alpine Tour ist und ich regelmäßig am Fels klettere, bin ich aufgeregt. In der Höhe bin ich dann doch eher selten. Felsen, weite Schneefelder, Gletscherspalten kommen mir in den Sinn.

Während ich gedanklich abschweife, ziehen grüne satte Wiesen an mir vorbei und das Wettersteingebirge öffnet sich zu unserer Linken. Vorfreude kommt auf, denn ein Trip in die Berge birgt jedes Mal Überraschungen. Welche Abenteuer wohl diesmal auf mich warten?

Zugspitze Wanderung Spitzenwanderweg Alpen

Auf die Zugspitze wandern – Tag 1: Von Garmisch-Partenkirchen zum Kreuzeckhaus via Graseck, Reintal, Jägersteig

Die Sonne begrüßt mich an diesem Morgen, als ich aufwache. Ich ziehe die Vorhänge weit auf und bedauere etwas, dass ich nicht mehr Zeit habe das Apartment zu genießen. Ich bin im Quartier untergebracht und mein Apartment erinnert an ein tiny house. Der Blick auf die Berge eröffnet sich mir zu beiden Seiten durch die hohen Fenster. Das Quartier ist ideal, um es sich vor oder auch nach einer Bergtour richtig gut gehen zu lassen.

Um 9 Uhr erwartet uns Bergführer Thomas und wir machen uns auf den Weg. Gestartet wird am Olympia Skistadion. Da die Partnachklamm gesperrt ist, gehen wir über das Graseck weiter. Der Weg führt uns über ein paar zusätzliche Höhenmeter schließlich per Brücke über die Partnachklamm. Weit unter uns fließt die Partnach, eingeengt zwischen den steilen Wände der Klamm.

Bis zu 86 m schneidet sich die Partnach an den tiefsten Stellen durch die mächtigen Gesteinsschichten des Wettersteingebirges. Die Klamm ist als Naturdenkmal ausgezeichnet und gilt als eines der schönsten und eindrucksvollsten Bayerns. Der Einstieg ist das Nadelöhr und Ausgangspunkt vieler Touren. Neben Bergsteigern und Wanderern frequentieren auch viele Tagestouristen die ca. 700 m lange Klamm.

Zugspitze Wanderung Spitzenwanderweg Alpen

//Tipp: Auch im Winter ist die Partnachklamm geöffnet und bietet ein besonderes Naturschauspiel: meterlange Eiszapfen an den Wänden der Klamm wachsen zu Eisvorhängen zusammen, Wasserfälle erstarren und die Partnach bahnt sich unbeirrt ihren Weg durch die Eiswelt. Ob Sommer oder Winter – vor der Begehung sollte man sich informieren, ob die Klamm geöffnet ist. Für Alternativen, z.B. über das Graseck ins Reintal, muss man mehr Zeit einrechnen.//

Der Weg führt uns weiter bergauf durch den Wald und auf breite Forstwege. Neben uns tauchen Schutthänge des Hauptdolomits auf, der in den Bayerischen Alpen am weitesten verbreitet ist. Vor uns zeigen sich die Gipfel des Wettersteingebirges. Unterhalb des Schachen gehen wir weiter zur Bockhütte. Der Weg ist idyllisch und trotz des heißen Sommers ist hier alles grün und saftig.

Um 12.30 Uhr gelangen wir zur Bockhütte (1.052 m), die zum Verweilen einlädt, und machen eine Pause. Von Juni bis Mitte September ist sie bewirtschaftet. Hier angekommen eröffnet sich uns das schöne Reintal, welches oberhalb der Klamm bis zum Zugspitzplatt wie eine Trennlinie zwischen den Gebirgskämmen des Wettersteins verläuft.

Einst vom Gletscher angelegt, beeindruckt das Reintal heute durch seine Ursprünglichkeit und Naturnähe. Keine Straße führt hierher und die Natur konnte sich nahezu ungehindert entwickeln. Damit das so bleibt, ist es heute als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Zugspitze Wanderung Spitzenwanderweg Alpen

//Tipp für weniger Kraxel-affine Bergleute: Wem der Aufstieg zur Zugspitze über das Höllental zu heavy ist, kann von der Bockhütte auf Wanderwegen über die Reintalangerhütte und Knorrhütte die Zugspitze erklimmen.//

Das Wetter ist bombastisch: strahlender Sonnenschein und sommerliche Temperaturen bringen uns ganz schön ins Schwitzen, als wir über den abwechslungsreichen Jägersteig zum Kreuzeckhaus aufsteigen. Durch den Wald, über Stock und Stein, schlängelt sich der Weg in Serpentinen einige Höhenmeter hinauf. Zu unserer Rechten lichtet sich der Wald und ein wunderschönes Alpenpanorama zeigt sich, welches neben tiefen auch sehr weite Blicke erlaubt.

Wir kommen am Schützensteig vorbei, mit Abzweig zur Stuiben-Hütte. Eine urige Selbstversorgerhütte, die im Winter Ausgangspunkt für Skitouren am Stuibenkopf und der Mauerscharte ist und ausschließlich mit Schneehschuhen oder Tourenski erreicht werden kann.

Zugspitze Wanderung Spitzenwanderweg Alpen© Christina Lauterkorn – www.klimbingkorns.de

Auch wenn der Weg im Wald teils mit Holzstufen und Geländern ausgebessert ist, geht es auch über steinige Pfade und der Weg hat überwiegend Steigcharakter. Daher sollte man trittsicher sein und bei nassen Verhältnissen besonders aufpassen. In der Abendsonne erreichen wir die Kreuzeckhütte. Empfangen werden wir von einem mystischen Sonnenuntergang, der die Alpspitze von ihrer schönsten Seite präsentiert.

Da geht es morgen also rauf. Der Blick ins Tal führt mir vor Augen, wie hoch wir am heutigen Tag gestiegen sind. Über 1.200 Höhenmeter sowie einige hundert im Abstieg liegen hinter uns, verteilt auf ca. 18 km. Die Kreuzeckbahn steht schon still und wird erst morgen früh wieder die Massen auf den Berg bringen. Hier oben ist jetzt nur noch, wer hier bleiben will.

Das Kreuzeckhaus (1.651 m) ist gemütlich. Wir bekommen entgegen meiner Erwartung kleine aber feine Zweibettzimmer mit Waschbecken. Heißes Wasser gibt es auch, um den Schweiß vom Tag loszuwerden. Die Füße brennen. Sie sind die schweren Bergschuhe nicht gewohnt. Auch wenn ich heute fluche und meine leichten Trail-Schuhe im wahrsten Sinne des Wortes schmerzlich vermisse: die nächsten Tage werden mir lehren, dass dieser Schuh genau der Richtige ist.

Zugspitze Wanderung Spitzenwanderweg Alpen

Kühles Bier, ein klassisches Hüttenmenü und der tolle Tag im Gepäck stimmen mich glücklich, als wir uns im Gastraum zusammen finden, um den Tag ausklingen zu lassen. Wie einfach es doch ist hier oben glücklich zu sein. Um 22.30 Uhr kriechen wir dann müde in unsere Stockbetten. Ausruhen und Kraft tanken für den nächsten Tag.

Auf die Zugspitze wandern – 2. Tag: Alpspitz-Ferrata und Abstieg ins Höllental über das Hupfleitenjoch

Als ich morgens aus der Hütte trete, sehe ich die Alpspitze schon strahlend vor mir. Die Sonne knallt bereits vom Himmel und unser Weg führt uns mal wieder steil bergauf, vorbei an Wiesen und Schutthalden, in schroffere, felsige Höhen. Es wird also weiter geschwitzt und ich frage mich, ob ich meine warmen Sachen diesmal umsonst mitschleppe.

Erheitert entdecken wir auf halber Strecke zum Osterfelderkopf (2.057 m) drei Hängestühle. Da hat mal jemand mitgedacht, denke ich mir und fläze mich mit den Mädels erstmal rein. Viel Zeit bleibt aber nicht, denn da wartet ja noch ein Gipfel auf uns, der erklommen werden will.

Zugspitze Wanderung Spitzenwanderweg Alpen

Nach einer kalten Cola auf der Terrasse des Alpspitz-Restaurants stimmt der Blutzucker wieder. Wir starten zur Alpspitz-Ferrata, nur unweit der Hütte. Schwer zu übersehen, denn wir sind nicht die Einzigen mit diesem Ziel und so müssen wir schauen, dass wir eine Lücke erwischen um einzusteigen. Obwohl es unter der Woche ist, herrscht relativ viel Betrieb. Wir ziehen unsere Gurte an und klinken uns ins Eisen ein. Los geht’s!

Der Klettersteig ist mittelschwer (B) und für fitte Leute ein guter Einstieg. Auch wenn ich viel bouldere und klettere, ist diese Art des Kraxelns neu für mich und das viele Eisen im Fels etwas befremdlich. Doch der Aufstieg macht mir richtig Spaß. Klammernplatten und -reihen wechseln sich mit gestuftem Gelände ab. Ein riesiger Outdoor-Spielplatz.

Dank der durchgehenden Absicherung, kann ich auch bei exponierten und steilen Passagen das Erlebnis und die Aussicht voll genießen. In der Gipfelrinne zum Grat müssen wir zügig, aber vorsichtig sein, um keine Steine loszutreten. Ein Helm ist daher, wie in jedem Klettersteig, ein Muss!

Gipfelglück stellt sich ein. Rundherum Alpenpanorama, keine Wolke trübt die Sicht. Der Waxensteinkamm, das Karwendel und die Wettersteinwand zeigen sich von ihrer schönsten Seite. An der Zugspitze wandern – ein wahres Abenteuer!

Zugspitze Wanderung Spitzenwanderweg Alpen© Thomas Schiller – www.bergfuehrer-schiller.de

Zugspitze Wanderung Spitzenwanderweg Alpen© Anja Woertge – www.mountainista.de

Runter geht es über den Nordwandsteig. Dieser ist nur teilweise gesichert und führt über einen Geröllhang hinunter. Anstrengend. Jetzt bin ich froh über die schweren, stabilen Bergschuhe und den Stock, den mir ein Mitstreiter ausleiht. Wir kommen auf einen steinigen, zum Teil über Fels führenden Weg. Rechts geht es steil runter, und die müden Beine sind etwas wackelig. Jetzt nur nicht stolpern! Wir passieren zwei Tunnel, die durch den Fels hindurchführen.

Zurück am Osterfelderkopf machen wir eine Pause. Die dortige Aussichtsplattform AlpspiX ist eine frei „schwebende“ Konstruktion. Die Gitterroste unter den Füßen geben den Blick frei in das etwa 1.000 m tiefere Höllental. Ganz schön luftig. Und ganz schön weit, denke ich mir. Denn da müssen wir heute noch runter.

//Tipp: Wer weniger Zeit oder Kondition hat, nimmt die Alpspitzbahn zum Osterfelderkopf, um das Alpenpanorama von der Aussichtsplattform AlpspiX zu genießen oder über die Alspspitz-Ferrata den Gipfel zu erklimmen.//

Über das Hupfleitenjoch steigen wir zunächst auf einfachen Wegen ab. Wir sind nun wieder auf einem Teil vom neuen Spitzenwanderweg, der die Natur- und Kulturlandschaften der Zugspitzregion auf bestehenden Wegen verbindet. Die neu beschilderte Rundtour umfasst etwa 14 Tagesetappen, die man am Stück oder in Häppchen machen kann. Nach dem vielen Fels heute ist es schön wieder so viel Grün um sich zu haben.

Wir gehen unter der Alpspitzbahn durch und steigen weiter ab. Der Weg wird steiniger und exponierter, der Blick ins Tal tiefer und die Wände um uns höher, steiler und karger. So schön hatte ich mir den Abstieg ins Höllental nicht vorgestellt. Wir passieren die Knappenhäuser (1.526 m), Relikte des Bergbaus. Jemand hat buddhistische Fahnen aufgehängt, die mich an meinen Trip durch das Langtang in Nepal vor einigen Jahren erinnern.

In den Bergen ist es überall gleich – egal, wo wir sind. Der Natur und ihren Gewalten sind wir hier ausgeliefert. Hier werden uns unsere Grenzen aufgezeigt. Hier sind wir, um unsere Grenzen zu überwinden. Und jedes Mal lernen wir uns selbst besser kennen.

Wanderung Spitzenwanderweg Alpen

Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichen wir die Höllentalangerhütte (1.387 m). Ich blicke in das obere Höllental, sehe die markanten Riffelköpfe und dahinter unser morgiges Ziel. Die Zugspitze. Den Höhepunkt unserer Tour. „Top of Germany“ zum Greifen nah? Einige Strapazen liegen noch vor uns, aber das weiß ich ja heute noch nicht und entspanne mich erstmal. Nach diesem sehr langen, sehr schönen und sehr anstrengenden Abstieg, müssen erstmal die Füße befreit werden. Was für eine Wohltat.

Bei einem kühlen Bier auf der Terrasse erholen wir uns ein bisschen, bevor wir unsere Betten in der sehr modernen Hütte beziehen. Sie wurde 2015 vom DAV neu erbaut und mit dem Umweltsiegel der Alpenvereine ausgezeichnet aufgrund des besonders umweltfreundlichen und energieeffizienten Hüttenbetriebs. Im empfindlichen Alpenraum ist es besonders wichtig im Einklang mit der Natur und nachhaltig zu wirtschaften.

Abends machen wir es uns am Stammtisch gemütlich. Der Gastraum ist hell und freundlich, modern und doch sehr gemütlich. Alles ist aus Holz und ein Kachelofen sorgt für Wärme. Das Hütten-Menü tut sein restliches dazu und ein perfekter Tag in den Bergen neigt sich dem Ende entgegen.

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Auf die Zugspitze wandern – Tag 3: Via Höllental auf die Zugspitze

Als um 6 Uhr der Wecker klingelt, bin ich froh. Ich habe unruhig geschlafen, da gefühlt die halbe Nacht Leute durch den Gang gelaufen sind. Außerdem will ich los: Auf den Gipfel! Mein Körpergefühl umfasst eine Mischung aus hoch motiviert, voller Energie und total gerädert.

Das Frühstück ist üppig, doch mehr als ein Bircher-Müsli kann ich nicht essen. Zu früh. Zu viel vor heute. Nämlich den höchsten Berg Deutschlands erklimmen. 6.35 Uhr. Wir tapsen los. Es ist noch dämmerig und wir laufen still hintereinander her. Bergführer Thomas gibt das Tempo vor und wir kommen gut voran. Warm laufen und zugleich auf jedem Schritt ruhen. Noch ist es eben, doch schon bald wird der Weg steiler.

Die erste Kletterpassage steht an und wir klettern über die „Leiter“ auf vielen Trittbügeln eine Steilwand hoch. Kurz später kommt bereits das „Brett“. Über Eisenstifte queren wir eine nahezu senkrechte Steilwand. An einem lockeren Eisenseil auf Brusthöhe halten wir uns fest und klinken die Karabiner ein. Ziemlich beeindruckend, denn ziemlich viel Luft trennt unsere Füße vom Boden.

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Dann wird es gestufter und steiler. Schließlich klettern wir durch eine Rinne und sind den Riffelköpfen deutlich näher gekommen, die sich nun über uns erheben. Wir gehen weiter und erreichen das Höllentalkar. Den grünen Buckel haben wir hinter uns gelassen. Die Landschaft ist spürbar schroffer. Auf dem Geröll ist das Gehen anstrengend. Irgendwann sehe ich Eis durchblitzen. Als wir am unteren Ende des Gletschers ankommen, legen wir unsere Steigeisen an.

Meine größte Sorge im Vorfeld, da ich noch nie mit Steigeisen gegangen bin. Immerhin wird der Rucksack leichter. Thomas nimmt uns ans kurze Seil und gibt Anweisungen: zielgerichtet Treten, das Seil etwas auf Spannung halten. „Wie ein Cowboy laufen“, empfiehlt mir Anja, damit ich mit den Eisen nicht an meiner Hose hängen bleibe. Mit diesen Tipps klappt es erstaunlich gut, wenn auch anfangs noch nicht ganz sicher. Wir überqueren und umgehen einige Gletscherspalten. Ehrlich gesagt etwas angsteinflößend, aber ich vertraue auf unseren Bergführer.

Der Höllentalferner ist übrigens ein aktiver Gletscher. Im Schatten der Zugspitze und Riffelspitzen liegt er relativ geschützt und wird durch Lawinen gespeist und kann so der Klimaerwärmung trotzen.

Zugspitze Wanderung Spitzenwanderweg Alpen

Zugspitze Wanderung Spitzenwanderweg Alpen

Am Ende des Gletschers erreichen wir die Randkluft. Eine weitere Schlüsselstelle, vor der immer wieder gewarnt wird. Besonders im Spätjahr, also jetzt, ist sie besonders groß und schwer zu überwinden. Zudem kommt im Anschluss eine trittlose, senkrechte Passage. Doch es ist unser Glückstag. Denn gestern wurde neues Eisen gesetzt. Wo man sich zuvor an einem losen Eisenseil die senkrechte Wand hochziehen musste, sind jetzt kleine Eisenklammern als Griffe und Tritte gesetzt worden.

Zudem reicht die vorhandene Schneebrücke bis zur Wand und wir können mühelos einsteigen. Nachdem unsere Steigeisen verstaut sind, klettern wir gleich los. Das Wetter soll mittags schlechter werden und wir wollen es vermeiden in der Wand vom Wetter überrascht zu werden.

Etwa drei Stunden sind wir bereits unterwegs. Nach dem sehr steilen Einstieg liegen nun noch 2,5 Stunden abwechselnde Kletterei vor uns. Wir queren Wände, klettern in gestuftem Gelände, gehen über Eisenstifte, steigen über Eisenklammern und ziehen uns am Fels und dem Eisenseil hoch. Ich spüre die letzten beiden Tage und komme so langsam an meine Grenzen. Durchbeißen ist angesagt. Auf die Zugspitze wandern ist ganz schön anstrengend.

Mein Körper will Zucker, aber ich kann nichts essen. Das wäre jetzt zu anstrengend. Ich nehme ein Powergel zu mir, das schnell Wirkung zeigt. Wir verschnaufen nur kurz. Noch ist strahlender Sonnenschein, aber das kann sich in den Bergen schnell ändern. Die Aussicht wird immer überwältigender. Berge, Täler. Besonders schön finde ich den Blick auf den blauen Eibsee. Wir kommen dem Himmel immer näher, es scheint nicht mehr weit.

Zugspitze Wanderung Spitzenwanderweg Alpen

Doch die letzten Meter kosten Kraft. An einer ungesicherten Stelle geht es zu beiden Seiten steil runter und ich muss mich zusammen reißen aufrecht zu gehen und nicht auf allen Vieren zu krabbeln. Die Kräfte sind irgendwie raus und damit das Vertrauen in die Beine. Schließlich gehen wir über abgespeckte Felsplatten und müssen nochmal richtig aufpassen nicht auszurutschen.

Dann erreichen wir den Gipfel. Ich sehe das goldene Gipfelkreuz. Es ist 12.15 Uhr und wir haben 1.600 Höhenmeter auf dem Buckel. Wir sind auf der Zugspitze (2.962 m). Aus eigener Kraft. Gipfelglück. Top of Germany. Erschöpft, aber megaglücklich und auch etwas stolz blicke ich ins Tal. Das Wetter hat gehalten und die Sicht ist ausgezeichnet.

Zugspitze Wanderung Spitzenwanderweg Alpen© Anja Woertge – www.mountainista.de

Zugspitze Wanderung Spitzenwanderweg Alpen© Anja Woertge – www.mountainista.de

Erst dann bemerke ich die vielen Menschen, die von der anderen Seite mit den Bergbahnen nach oben gekommen sind. Kurz fühlt es sich an, als wäre ich im falschen Film. Ich versuche das Gewusel auszublenden und wir machen das obligatorische Foto am Gipfelkreuz.

Danach testen wir das Gipfel-Restaurant und können uns endlich hinsetzen. Die komfortable Fahrt mit der Zugspitz-Seilbahn fällt leider aus, da die Bahn bei einer Übung der Bergrettung beschädigt wurde. Stattdessen nehmen wir die Eibsee-Seilbahn und anschließend die Zugspitz-Bahn. Diese Idee haben viele, aber wir ergattern trotzdem einen Sitzplatz.

Dieser Tag hat all meine Kräfte gefordert. Der Klettersteig übers Höllental ist wunderschön und sehr zu empfehlen. Man muss jedoch Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Kondition und Biss mitbringen. Am besten man bucht einen lokalen Bergführer. Viele geführte Touren umfassen zudem den Zustieg über die Höllental-Klamm, wodurch sich die Höhenmeter auf 2.200 aufsummieren. Auf eigene Faust ist die Tour nur für erfahrene Bergsteiger zu empfehlen.

Im Tal ziehe ich Bilanz. Die letzten Tage haben mir die Berge Bayerns näher gebracht und meine Begeisterung für alpine Touren geweckt. Die Zugspitz-Region besticht mit einer Vielfalt an Aktivitäten in einzigartiger Bergkulisse. Ob Wandern, Klettern, im Bergsee baden, Mountainbiken oder Wintersport – es ist für jeden was dabei.

Man muss kein erfahrener Bergsportler sein, um hier auf seine Kosten zu kommen. Wer möchte, schwingt sich in luftige Höhen oder genießt die Berge ganz relaxed. Eins steht jedoch fest – hier ist der Weg das Ziel. Auf die Zugspitze wandern war für mich ein echtes Abenteuer! 

Wanderung Spitzenwanderweg Alpen

Auf die Zugspitze wandern – meine 5 Tipps

  • alle Infos rund um den Wanderweg: Touren, GPS-Track etc. findest du unter dem Stichwort Spitzenwanderweg. Die niedrigeren Bereiche kannst du auch im Winter begehen.
  • weitere Infos zur Region (Tipps, Neuigkeiten, Veranstaltungen) findest du auf der Webseite der Zugspitz-Region.
  • Infos und Kontakt zu unserem Bergführer Thomas Schiller
  • die Bergführer kannst du für deine individuelle Tour buchen. Auf die Zugspitze wandern via Höllental kostet bspw. 139,- Euro pro Person, inkl. Ausrüstung (Gurt, Klettersteig-Set, Helm, Bergschuhe, Steigeisen).
  • wir haben übernachtet im Hotel Quartier in Garmisch in besonderer Holz-Architektur

Wanderung Spitzenwanderweg Alpen © Christina Lauterkorn – www.klimbingkorns.de

Wanderung Spitzenwanderweg Alpen

Anreise: Flixbus und andere Fernbusse bringen dich günstig von fast überall in Deutschland, Österreich und der Schweiz über München nach Garmisch-Partenkirchen.

Werbehinweis: Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit der Zugspitz-Region. Danke an Philipp Holz und Luisa Bahlinger von der Zugspitz-Region für die gute Organisation. Danke an Thomas Schiller, unseren Bergführer, der uns sicher auf die Spitze Deutschlands gebracht hat.

In diesem Artikel durften wir u.a. auch Fotos von Christina, Anja und Thomas verwenden – lieben Dank an euch! Warst du auch schon an der Zugspitze wandern? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar über deine Erfahrung.

Katja von „Well Spa Portal“ war auch in der Zugspitz-Region unterwegs und hat darüber geschrieben, ihren Artikel findest du hier: Rund um die Zugspitze wandern. Einen Lesetipp über die Region gibt’s hier: Bergfotos und Wanderungen in den Alpen

Wenn du auf der Suche nach kürzeren und leichteren Wanderungen in der Region bist, dann findest du bei Jana und Christian von „A Tasty Hike“ 5 leichte Wanderungen im Allgäu.

Auf „Phototravellers“ findest du eine gute Übersicht von Biggi & Flo über Hüttenwanderungen in Bayern zum Hütten-Trekking.

Markus von „Schöne Aussicht“ hat übrigens viele weitere Tipps sowie Touren- und Routenvorschläge zusammengefasst zum Wandern in Bayern. Auf seinem Reise- und Wanderblog findest du außerdem Infos zu weiteren Ländern und Regionen.

Weitere Artikel über Reiseregionen in Deutschland mit Infos & Tipps für die Reiseplanung findest du hier: Kurzurlaub Deutschland: Reiseziele & Regionen

Weitere Artikel über Reiseziele in den Alpen findest du hier:
Lana in Südtirol – 10 Tipps für deinen Kurzurlaub
Die Karawanken: Wandern in der Region Rosental
Kärnten: Sehenswürdigkeiten & Ausflugsziele
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Region Villach: 10 Tipps für den Faaker See
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Larissa Müller
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1 Kommentare zu “Auf die Zugspitze wandern – mein Tourenbericht

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