[Werbung] Der Lechweg führt von der Quelle in Vorarlberg durch das Lechtal in Tirol bis zum Lechfall bei Füssen im Allgäu. Tipps zum alpinen Wandern in Etappen auf dem Lechweg.
Kooperation | Verein Lechweg
Der Lechweg fasziniert durch die Kombination aus wunderschöner Landschaft, herrlichem Naturerlebnis und großartiger Gastfreundschaft entlang des Wanderweges. Gerade die Vielseitigkeit zeichnet den Lechweg aus, denn er führt durch verschiedene Regionen, die zwar alle alpin geprägt sind, aber jeweils ihren ganz eigenen Charakter haben. Der Weitwanderweg, der durchgängig mit einem „L“ gekennzeichnet ist, vereint die besten Aspekte dieser Regionen zu einer tollen Wandererfahrung.
Der Lechweg verläuft auf 125 km von der Quelle am Formarinsee in Vorarlberg durch das Lechtal in Tirol bis zum Lechfall bei Füssen im Allgäu. Dabei wandert man an einem der letzten wilden Flüsse Europas entlang vom Hochgebirge auf knapp 1.800 m bis zum Alpenvorland auf rund 800 m. Aufgrund der guten Infrastruktur und des umfassenden Wege-Managements gehört der Lechweg zu den „Best Trails of Austria“ und den „Leading Quality Trails – Best of Europe“.
Den Lechweg kann man ganz klassisch in 7 Tagen, gemütlich in 8 Tagen oder entschleunigt in 10 Tagen wandern. Die insgesamt 15 Abschnitte des Fernwanderweges ermöglichen auch kürzere Wanderungen wie z.B. Halbtagestouren. Außerdem bieten die Lechschleifen zusätzliche Erweiterungen und Rundwege. Im Folgenden berichte ich über meine Eindrücke auf dem Lechweg, ergänzt mit Tipps zu den Etappen, etwa zum Einkehren oder für die Übernachtung. Nützliche Infos gibt es am Ende des Artikels.
Lechweg | Etappe vom Formarinsee nach Lech am Arlberg
Mit dem blauen Wanderbus geht es von Lech am Arlberg hinauf zum Formarinsee auf 1.793 m Höhe. Hier entspringt der Formarinbach, der sich später mit dem Spullerbach zum Lech vereint. Mit dem Anblick dieses faszinierenden Hochgebirgssees, der sich jedes Jahr aus Schmelzwasser neu bildet und in dem sich das schöne Bergpanorama herrlich spiegelt, steigt noch einmal meine Vorfreude auf die kommende Wanderung am Lech und auf die Regionen Vorarlberg, Tirol und Allgäu.
Ich wandere am See entlang zu einem schönen Aussichtspunkt und genieße den Blick auf den magischen Bergsee und die Freiburger Hütte, die etwas oberhalb liegt. Anschließend laufe ich zurück zur Formarinalpe, zum Startpunkt des Lechwegs und dem Steinbock-Denkmal. Hier lebt inzwischen wieder die größte Steinwild-Kolonie Europas. Von hier aus geht es auf einem beschaulichen Wanderpfad hinunter ins Lechtal. Es ist noch etwas frisch, aber die Luft ist klar und rein und es riecht wunderbar nach Kiefern.
Im ersten Abschnitt der 1. Etappe ist der Lech noch ein kleiner schmaler Bach, der erst im Verlauf größer und später dann zu einem beeindruckenden alpinen Fluss wird. Deshalb ist sein Plätschern am Anfang noch kaum zu hören. Vielmehr ist er ein stiller Begleiter, wobei der Lech und sein gleichnamiger Wanderweg schon hier fast immer parallel verlaufen. Öfter wechselt man die Flussseite und wandert mal rechts, mal links vom Lech. Für Abwechslung ist dementsprechend auch hier gesorgt.
Ich wandere weiter hinab ins Tal und erfreue mich an der wunderschönen Alpenkulisse. Bewaldete Berghänge und saftige Wiesen wechseln sich ab, während es inzwischen wieder spätsommerlich warm geworden ist. Langsam wird auch der Lech und sein Flussbett breiter, er ist nun nicht mehr zu übersehen und das prägende Element dieses beschaulichen Tals. Auf einer Bank lege ich eine kurze Trinkpause ein und schon bald geht es weiter auf dem Weg.
Wenig später überquert man die Straße mit der Bushaltestelle Johannesbachweg. Weiter unten im Tal am Gasthaus Älpele ist eine weitere Bushaltestelle, von der aus man die Wanderung ebenfalls abkürzen könnte. Dann würde man allerdings einen tollen schattigen Waldabschnitt verpassen, durch den der Lechweg führt. Auf einem idyllischen Pfad geht es hoch und runter, über Holzstege und kleine Brücken. Währenddessen plätschert der Lech munter in Richtung Tal und ist mal lauter, mal leiser.
Kurz nach dem Grillplatz Jagdhütte Rhomberg sieht man das Gasthaus Älpele, welches sich für eine Einkehr anbietet. Ich laufe allerdings noch ein Stück weiter und lege beim Grillplatz Lechweg / Zuger Säge eine Brotzeit ein. Anschließend geht es weiter in Richtung Osten. Auf den Fotos ist übrigens zu sehen, dass der Lech wunderschön hellblau-türkis ist, mitunter auch jadegrün. Das scheint am hohen Gehalt an Mineralien im Wasser und an der niedrigen Wassertemperatur zu liegen. Jedenfalls fasziniert mich die magische Farbe des Lechs immer wieder auf meiner Tour.
Auf dem Wanderweg laufe ich südlich von Zug am Golf Club Lech entlang und etwas später komme ich an gemütlichen Relaxliegen, einem weiteren Grillplatz und einer Kneipp-Anlage vorbei. Am Waldbad Lech, einem Freibad direkt am Fluss, gehe ich über eine Holzbrücke über den Lech und von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung, bis ich schließlich Lech am Arlberg erreiche, meinem Startpunkt am Morgen.
Lechweg | Etappe Formarinsee – Lech am Arlberg
14,4 km, 107 hm hoch, 503 hm runter, 5 Stunden, mittelschwer
Lech am Arlberg
Unbedingt sollte man sich die Gemeinde Lech am Arlberg anschauen, die zu den Vorarlberger Walserdörfern zählt. Der Ort liegt auf 1.444 m Höhe und ist vor allem als Wander- und Wintersportgemeinde bekannt. Schön ist die Alte Pfarrkirche St. Nikolaus, die um etwa 1390 erbaut wurde. Außerdem kann man entlang des Lechs auf beiden Seiten wandern oder spazieren. Oberhalb der Bergstation der Rüfikopfbahn gibt es eine schöne Aussichtsplattform.
In Lech am Arlberg gibt es viele Restaurants und Cafés, zudem bietet der Ort viele Unterkünfte für jeden Geschmack. Im Winter locken in Lech und Oberlech insgesamt 23 Lifte und Seilbahnen Skisportler aus dem In- und Ausland an, die zwischen 17 Skipisten und 18 Skirouten auswählen können. Einheimische haben mir berichtet, dass es u.a. auch viele Stammgäste nach Lech am Arlberg und ins Lechtal zieht, die z.T. im Sommer und Winter kommen.
Unterkünfte am Lechweg | Tipp für Lech am Arlberg
Mein Hotel-Tipp für Lech am Arlberg ist das Hotel Haldenhof. Das familiengeführte 4-Sterne-Hotel von Michael und Claudia Schwärzler ist eine tolle Mischung aus englischem Landhausstil und Boutique Hotel. Gemütlich sind nicht nur die Zimmer im Haldenhof, sondern auch der Lounge- & Bar-Bereich („Sammelplatz“). Im hauseigenen Restaurant „Augenweide“ habe ich sehr lecker gegessen und auch das Frühstück im Hotel war fein.
Der Wellness- und Spa-Bereich im Hotel nennt sich „Hofbädle“ und bietet vom Ruhebereich mit Relaxboxen über Saunagänge bis hin zu einem römischen Dampf- und Solebad eine reiche Palette an Möglichkeiten zur Entspannung und Erholung. Im Hotel Haldenhof befindet man sich übrigens an der eigentlichen Quelle des Lechwegs, denn Senior Hubert Schwärzler war langjähriger Kurdirektor in Lech am Arlberg und auf seine Initiative entstand der Lechweg als Weitwanderweg. Am Beginn des Lechwegs findet man eine Gedenktafel, die an ihn erinnert.
Lechweg | Etappe von Steeg über Holzgau nach Bach
Auf der Etappe von Steeg über Holzgau nach Bach erwartet mich ein Wetter-Mix aus Nebel, Nieselregen und bewölktem Himmel. Die alpine Region hält immer mal wieder Überraschungen bereit, was das Wetter betrifft, weshalb man wasserdichte und atmungsaktive Outdoor-Kleidung dabei haben sollte. Ich muss aber gestehen, dass ich ein ausgesprochener Nebel-Fan bin und verhangene Berge und Täler sehr mag. Mit der richtigen Ausrüstung lässt es sich an solchen Tagen wunderbar wandern. Steeg liegt übrigens ebenso malerisch zwischen imposanten Gipfeln wie Lech am Arlberg und gehört schon zum Bezirk Reutte in Tirol.
Von Steeg wandere ich mit Daniela vom Verein Lechweg auf dem Jochweg in östlicher Richtung. Das erste Highlight auf dieser Tour ist schon bald erreicht: der 80 m hohe Hägerauer Wasserfall, der auch Grießbacher Wasserfall genannt wird. Ganz schön beeindruckend, wie das Wasser hier aus einer stattlichen Höhe hinab ins Tal rauscht. In direkter Nähe zum Wasserfall befindet sich übrigens eine Kneipp-Anlage, an der wir vorbeikommen.
Wir legen allerdings keine Kneipp-Pause ein, sondern marschieren weiter nach Osten durch das Lechtal. Unterwegs auf dem Weg gibt es richtig schöne Ausblicke über das Flussbett des Lechs hinüber auf die Berge der Region. Munter plätschert der Lech neben uns her, während wir schon bald den nächsten Ort auf unserer Wanderung anvisieren können. Denn bis nach Holzgau sind es von Steeg aus nur etwas mehr als 5 km und wenig später ist die Gemeinde auch schon in Sicht.
Holzgau | Die „Perle des Lechtals“
Holzgau wird wegen seiner schönen Lage und dem idyllischen Dorfbild auch als „Perle des Lechtals“ bezeichnet. Völlig zu Recht, wie ich finde. Die Gemeinde ist eingebettet zwischen mächtigen Bergen und bietet Urlaubern eine gute Infrastruktur. Besonders sind die Lüftlmalereien aus dem Spätbarock an den Fassaden der Häuser im Ortskern. Holzgau ist auch ein guter Ausgangspunkt zum Wandern (Tipp: Vitalweg Holzgau) und für Wintersport.
Hängebrücke Holzgau
Nördlich von der Gemeinde, am Eingang zur Höhenbachtalschlucht, erreichen wir auf einer Anhöhe die spektakuläre Holzgauer Hängebrücke. Bei ihrer Einweihung war sie die längste und höchste Hängebrücke in Österreich mit stolzen 200 m Länge. Sie liegt auf der direkten Route des Lechwegs und ist kostenlos begehbar. Weit spannt sie sich bis zur anderen Seite des Tals und ist alleine schon architektonisch ein echtes Highlight.
Als ich ziemlich genau in der Mitte stehe, die Hängebrücke etwas schwankt und ich aus 110 m Höhe in die Tiefe blicke, bin ich doch sehr beeindruckt von diesem Bauwerk. Zur Sicherheit halte ich mich am Geländer und meine Kamera fest in den Händen, als ich den Fernwanderweg E5 (Bodensee – Adria) fotografiere, der unter mir zu erkennen ist und der durch die Höhenbachtalschlucht führt. Man kann die Hängebrücke auch durch das Höhenbachtal und hinauf bis zur Schigge umwandern, wenn man möchte.
Auf der anderen Seite der Brücke laufen wir auf dem Lechweg weiter in Richtung Bach. Der Weg führt in mittlerer Höhe mit wunderbaren Ausblicken ins Lechtal durch schöne Waldabschnitte. Wir schauen zurück auf Holzgau und unterhalb von uns liegt mit Stockach eine weitere beschauliche Gemeinde. Im weiteren Verlauf liegt die Talstation der Jöchelspitzbahn (mit Bushaltestelle) und die Seesumpf-Kapelle. Schließlich geht es hinunter bis nach Bach, dem Ziel dieser Etappe.
Lechweg | Etappe Steeg – Holzgau – Bach
15,3 km, 463 hm hoch, 508 hm runter, 5,5 Stunden, leicht
Regionale Produkte | Naturkäserei Sojer
Eine Region zu entdecken bedeutet für mich immer auch die kulinarischen Highlights und Produkte einer Region auszuprobieren. Neben dem Besuch von Restaurants und Gaststuben, die regionale Speisen servieren, lohnt es sich auch in Betrieben und Läden vorbeizuschauen, so z.B. in der Naturkäserei Sojer in Steeg. Sie ist die einzige Käserei im Lechtal und deshalb wichtig für die Erhaltung der Landwirtschaft in der Region.
Die zahlreichen feinen Käsesorten der Familie Sojer, die im Keller der Käserei reifen, kann man direkt in der urigen und rustikalen Gaststube, der „Milchstuba“, probieren. Ich empfehle die sehr leckere Hausplatte mit verschiedenen schmackhaften Käsesorten. In der Käserei Sojer, die auch hausgemachte Eiscreme verkauft, kann man entweder einkehren oder sich Proviant für die Wanderung auf dem Lechweg mitnehmen. Die Familie betreibt auch das Alte Sennhaus in Warth.
Unterkünfte am Lechweg | Tipp für Bach im Lechtal
Im Hotel Post sind wir nach unserer Wanderung zum Essen eingekehrt, ich erwähne es hier trotzdem als Tipp auch zum Übernachten für Bach im Lechtal. Das familiengeführte 4-Sterne-Hotel von Melanie und Jürgen Schedler bietet gemütliche Gasträume sowie eine Terrasse, ein Garten-Café mit Liegewiese und einen Billard- und Tischtennisraum. Gespeist wird in der Bauernstube, im Poststüberl oder im großen Speisesaal.
Leckere und zünftige Speisen gibt es im Hotel Post, auch das alpenländliche Ambiente stimmt hier. Gäste des Hotels können außerdem den Wellness-Bereich mit Sauna, Aroma-Dampfbad, Infrarot-Wärmekabinen und vielem mehr nutzen. Das Hotel befindet sich in zentraler Lage in Bach im Lechtal. Da wir am Morgen in Steeg zu unserer Wanderung gestartet sind, habe ich dort übernachtet und dies wäre mein nächster Tipp:
Unterkünfte am Lechweg | Tipp für Steeg im Lechtal
Mein Hotel-Tipp für Steeg ist das Hotel Steirawirts Hauserei. Das Kräuter-Designhotel besteht seit 180 Jahren und hat inzwischen zwei Gebäude, die direkt nebeneinander stehen: das ganz neu erbaute Haus im modernen Stil, in dem ich übernachtet habe (siehe Fotos) und das traditionelle modernisierte Wirtshaus, in dem es das Frühstück gibt. Beide Gebäude passen gut zusammen, obwohl sie architektonisch ganz unterschiedlich sind.
In warmen Holztönen sind das alpenländische Haus und auch die Zimmer gestaltet. Schön sind auch der Roof Top Spa-Bereich, die Bar & Lounge im Erdgeschoss und die urige Gaststube im traditionellen Gebäude. Das familiengeführte Hotel der Familie Hauser ist nachhaltig ausgerichtet und so findet man ausgewählte Kräuter nicht nur in der Küche, sondern z.B. auch in Form von Säften, denn es gibt drei diplomierte Kräuterpädagoginnen im Haus.
Lechweg | Etappe von Pflach bis Füssen im Allgäu
Die Etappe von Pflach in der Naturparkregion Reutte bis nach Füssen im Allgäu starte ich mit einem kleinen Umweg. Eigentlich beginnt dieser Abschnitt des Lechwegs an der Bushaltestelle Pflach – Kulturhaus im Ortskern. Ich marschiere allerdings in südlicher Richtung bis zum Beobachtungsturm am Vogel-Erlebnispfad Pflach. Von dort aus hat man einen großartigen Ausblick und kann zahlreiche Vögel beobachten. An diesem frühen Morgen ist die Umgebung stimmungsvoll nebelverhangen und das Federvieh scheint noch zu schlummern, wobei sich der Besuch aber trotzdem lohnt.
Vom Beobachtungsturm laufe ich wieder zurück (Umweg insgesamt 2 km), am Bahnhof in Pflach und an saftigen Feldern vorbei nach Nordwesten. Der Weg verläuft nur ein kurzes Stück an der Fernpassstraße entlang und biegt dann bald ab in ein schönes Waldstück. Der Pfad führt bergauf und die Strecke ist gesäumt von Tannen, Kiefern, Farn und Moos. Es duftet herrlich nach einer Mischung aus Wald, Holz und Gräsern. Ein Aussichtspunkt gibt es Blick frei auf den Lech und sein idyllisches Tal.
Über den Kniepass erreiche ich schließlich die Sternschanze, eine ehemalige vorgelagerte Befestigungsanlage. Von der Anhöhe aus kann man das gesamte Lechtal bestens überblicken. Nach einer kurzen Rast setze ich meine Tour fort und wandere nach Nordosten. Der Weg windet sich in Kurven mal bergab, mal bergauf, und auf diesem Abschnitt kann man einige Höhenmeter sammeln. Die Beschilderung mit dem „L“ ist auch hier, wie auf dem gesamten Weg, stets eindeutig.
Im weiteren Verlauf der Wanderung wechseln sich ganz unterschiedliche Grüntöne ab: von saftigen hellen Farbtönen des Waldes bis bis hin zu mediterranen türkis-grünen Schattierungen des Wassers reicht die Palette. Auf einem kurvenreichen Waldpfad laufe ich hinab bis zu einem beliebten Ausflugsziel in der Region. Davor passiert man die Grenze zwischen Österreich und Deutschland bzw. zwischen der Naturparkregion Reutte (Tirol) und dem Allgäu (Bayern).
Der Alpsee ist ein wunderschön gelegener See südöstlich von Füssen. Er ist etwa 1,9 km lang und 88 Hektar groß. Auf dem Lechweg umwandert man ihn im Uhrzeigersinn zu etwas mehr als der Hälfte und hat einen tollen Blick auf Schloss Hohenschwangau (Foto) und Schloss Neuschwanstein. Im Sommer kann man im Alpsee baden und Tretboote sowie Ruderboote ausleihen. Das Panorama mit den Bergen ringsherum ist einfach traumhaft.
Mein Blick schweift immer wieder über das Wasser des Alpsees und kurz bevor der Weg vom See nach Nordwesten in Richtung Füssen abbiegt, steige ich die Stufen hinab zur Aussichtsplattform Pindarplatz. Von dort aus kann man das imposante Märchenschloss Neuschwanstein zwischen den Bäumen hindurch sehen. Danach gehe ich auf dem beschaulichen Waldweg oberhalb vom kleineren Schwansee entlang bis zum Kalvarienberg mit seiner herrlichen 360-Grad-Aussicht auf Füssen, die Seen und Schlösser der Region.
Während ich am Formarinsee Vorfreude verspürt habe auf die bevorstehende Tour, überkommt mich auf dem letzten Abschnitt hinunter zum Lechfall einerseits noch einmal Vorfreude, diesmal auf das bevorstehende Ziel des Lechwegs, aber gleichzeitig auch ein wenig Wehmut, da meine Wandertage auf dem Lechweg so langsam zu Ende gehen.
Der Lechfall ist aber noch mal ein richtiges Highlight zum Abschluss meiner Tour. Hier fließt der Lech in seiner ganzen Pracht über ein 12 m hohes Stauwehr. Vom Maxsteg hat man einen guten Blick auf den Lechfall, der sich südlich von Füssen befindet. Von hier aus ist man zu Fuß in rund 20 min an der Lechbrücke, über die man in die Füssener Altstadt gelangt.
Lechweg | Etappe Pflach – Füssen im Allgäu
15,4 km, 722 hm hoch, 760 hm runter, 5 Stunden, mittelschwer
Ausflugstipp in Reutte | Highline179
Die Hängebrücke Highline179 liegt zwar nicht direkt am Lechweg, sie lohnt sich aber definitiv für einen kleinen Umweg. Während der Wanderweg westlich an Reutte vorbeiführt, liegt die Hängebrücke rund 3,5 km südlich von der Gemeinde an der Fernpassstraße (B179). Mit einer Spannweite von 406 m gehörte sie zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung zu den längsten Fußgänger-Hängebrücken weltweit und die Highline179 ist eine sehr beeindruckende Konstruktion.
Die Hängebrücke verbindet in 114 m Höhe die Burg Ehrenberg mit der Festung Fort Claudia. Der Ausblick von der Highline179 ist, wie auch von der Holzgauer Hängebrücke, spektakulär und man kann weit in die Region blicken. Den Berg hinauf kommt man zu Fuß (20 min) oder mit dem Schrägaufzug. Sehenswert finde ich nicht nur die Hängebrücke, sondern auch die Burgenwelt Ehrenberg mit der Burgruine, dem Fort und dem Erlebnismuseum „Dem Ritter auf der Spur“.
Unterkünfte am Lechweg | Tipp für Pflach im Bezirk Reutte
Mein Hotel-Tipp für Pflach bei Reutte ist das Hotel Gasthof Zum Schwanen. Das familiengeführte 3-Sterne-Hotel ist eine gute Adresse für Übernachtungen in der Region. Das Hotel der Familie Ladinig bietet gemütliche Zimmer in verschiedenen Kategorien, schöne Gasträume mit einem Restaurant und Café sowie ein leckeres Frühstück. Die Unterkunft liegt zentral im Ortskern von Pflach mit direkter Anbindung zu Bahn und Bus.
Das Hotel ist ein guter Ausgangspunkt für Erkundungen in der Region. Die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau sind rund 10 km von der Unterkunft entfernt, Schloss Linderhof ist in knapp 20 km zu erreichen. Neben den gemütlichen Räumlichkeiten im Hotel gibt es auch einen Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad, Erlebnisdusche, Wärmebank und Ruheraum – ideal zum Entspannen nach einer Wanderung oder einem Ausflug.
Füssen im Allgäu | Rundgang in der Altstadt
Zum Abschluss einer Wandertour auf dem Lechweg sollte man unbedingt noch Zeit für die Besichtigung von Füssen einplanen. Die Stadtgeschichte reicht bis in die Römerzeit zurück. Sehr sehenswert ist die Füssener Altstadt mit den historischen Gebäuden und idyllischen Gassen. Andrea von Füssen Tourismus zeigt mir die schönsten Highlights der Stadt, besonders schön finde ich die Reichenstraße, Ritterstraße, Lechhalde und Brunnengasse. Tipp: Stadtbrunnen, Gesellenbrunnen und Lautenmacherbrunnen!
Das Hohe Schloss thront hoch über der Stadt und war die Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Augsburg. Heute sind in den Räumen des Schlosses die Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlung und die Städtische Galerie untergebracht. Das Bauwerk gehört zu den bedeutendsten Profanbauten der deutschen Spätgotik. Einzigartig sind die Illusionsmalereien im Hof, beeindruckend auch der Wehrgang und die Türme.
Das Benediktinerkloster St. Mang ist eine imposante barocke Klosteranlage. Einst war die Abtei das religiöse, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Region. Heute befindet sich hier das Museum der Stadt Füssen und die Füssener Stadtverwaltung. Sehenswert ist die Klosterkirche mit der Hauptorgel und einen sehr schönen Blick auf den gesamten Klosterkomplex hat man vom südlichen Lechufer bei der Lechbrücke.
Zu den architektonischen Highlights von Füssen gehört auch die Heilig-Geist-Spitalkirche. Sie ist im Stil des Rokoko erbaut und ihre Fassade ist reich bemalt. Auch im Inneren findet man zahlreiche schmucke Fresken. Füssen bietet viele weitere schöne Gebäude, die sich auf einem Rundgang erkunden lassen. Die Stadt ist übrigens nicht nur Start-/Zielpunkt des Lechwegs, sie liegt auch an der Romantischen Straße und der Via Claudia Augusta.
In der Füssener Altstadt gibt es eine gute Auswahl an verschiedenen Restaurants, Gasthäusern, Cafés und Eiscafés. Mein Tipp zum Einkehren ist das Gasthaus Zum Schwanen am Brotmarkt. Das urige Restaurant mit gemütlichen Räumen ist in einem historischen Gebäude untergebracht und serviert werden leckere saisonale Gerichte aus regionalen Produkten. Zum Gasthaus der Familie Pickl gehört auch die Apero-Bar „Das hässliche Entlein“.
Unterkünfte am Lechweg | Tipp für Füssen im Allgäu
Mein Hotel-Tipp für Füssen im Allgäu ist das Altstadt-Hotel Zum Hechten. Das traditionsreiche 3-Sterne-Hotel der Familie Pfeiffer befindet sich direkt in der Altstadt und kann auf eine 350-jährige Geschichte zurückblicken, womit es zu den ältesten Unterkünften in der Füssener Region zählt. Gemütlich sind nicht nur die Zimmer im „Hechten“, sondern auch das urige Restaurant, in dem u.a. traditionelle schwäbische Gerichte serviert werden.
Sehr lecker ist das Frühstück in dem Hotel mit dem umfangreichen Büfett, bei dem für jeden Geschmack etwas dabei ist. Im „Hechten“ gibt es auch einen kleinen Vital- und Wellnessbereich, in dem man Wärme tanken, relaxen und entspannen kann. Da sich das Hotel in zentraler Lage befindet, kann man abends noch einen Stadtbummel unternehmen und die schöne Füssener Altstadt mit den idyllischen Gassen und historischen Gebäuden erkunden.
Lechweg | Nützliche Tipps & Hinweise
Der Lechweg macht moderates Wandern in den Alpen möglich auch mit weniger alpiner Erfahrung. Damit ist er auch als Einstieg ins Weitwandern gut geeignet. Von der Quelle am Formarinsee bis zum Lechfall bei Füssen führt der Weg insgesamt bergab, auch wenn es auf den einzelnen Abschnitten immer wieder auch bergauf geht. Man kann den Lechweg in einer sportlichen Variante auch „bergauf“ gehen vom Lechfall bis zur Quelle. Hier noch weitere nützliche Tipps:
– der Lechweg ich komplett durchgängig von Mitte/Ende Juni bis Anfang Oktober begehbar
– auf der Strecke gibt es eine Vielzahl an Restaurants, Unterkünften & Partner-Betrieben
– Wandern ohne Gepäck ist möglich durch einen Gepäcktransport (12 € pro Etappe)
– durch Busverbindungen kann man einzelne Etappen und Abschnitte auch abkürzen
– auf dem Lechweg kann die Gästekarte der jeweiligen Region vor Ort genutzt werden
– der Wanderweg ist auch für Familien mit Kindern und Wanderern mit Hunden machbar
– auf der Strecke gibt es Stempelstellen für den Wanderpass und die digitale Urkunde
– die Lechschleifen bieten zusätzliche Erweiterungen und Routen entlang des Weges
Lechweg | Etappen
– 1. Etappe: Formarinsee – Lech am Arlberg (14,4 km)
– 2. Etappe: Lech am Arlberg – Warth/Lechleiten (10,7/14,2 km)
– 3. Etappe: Warth/Lechleiten – Holzgau (21,8/16,8 km)
– 4. Etappe: Holzgau – Elbigenalp (13,2 km)
– 5. Etappe: Elbigenalp – Stanzach (19,5 km)
– 6. Etappe: Stanzach – Wängle (20,8 km)
– 7. Etappe: Wängle – Füssen im Allgäu (24,6 km)
Werbehinweis: Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem Verein Lechweg. Ich gehe gerne Kooperationen ein, meine persönliche Meinung wird davon aber nicht beeinflusst.
Nützliche Infos zu den Partnern findest du auf der offiziellen Website vom Verein Lechweg sowie auf den Websites von Lech Zürs, Warth-Schröcken, Lechtal, Naturparkregion Reutte und Füssen.
Hast du weitere Ergänzungen und Tipps zum Lechweg oder zu den Regionen? Dann ergänze sie gerne in den Kommentaren.
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