[Werbung] Die Städte Fürth und Coburg in Franken lohnen sich wegen ihrer historischen Gebäude für den Besuch. Eindrücke und Erlebnisse von einer Reise in zwei fränkische Stadtperlen.
Kooperation | Franken Tourismus
Wer Fachwerkhäuser, Bier und deftige Gerichte mag, ist in Franken immer richtig. Der Christkindlmarkt in Nürnberg ist berühmt, die Veste Coburg kennen wir in Deutschland, ohne zu wissen, dass wir sie kennen, Bamberg und der Dom fehlen auf keiner Tour durch Franken und Rothenburg ob der Tauber ist einer der berühmtesten Orte in Deutschland ohnehin.
Aber ist das schon alles, was Franken zu bieten hat? Auf keinen Fall. Co-Autorin Uwa hat Fürth und Coburg besucht und stellt beide Städte vor.
Verschiefertes Fürth
Fürth, im Jahr 1007 erstmals urkundlich erwähnt, ist mit rund 130.000 Einwohnern nach Nürnberg und Würzburg die drittgrößte Stadt in Franken. Mit der Regional- oder S-Bahn gelangt man in wenigen Minuten vom Nürnberger Hauptbahnhof nach Fürth, wobei auffällt, dass die beiden Städte nahtlos ineinander übergehen. Geografisch zumindest. Fragt man die Bewohner:innen von Fürth und Nürnberg, stellt man fest, dass tiefe Gräben zwischen beiden Städten bestehen. Man weiß es nicht mehr so genau, was der Grund für die Unstimmigkeiten war. Wahrscheinlich fingen die Rivalitäten an, als die Fürther St. Michaeli-Kirche der Nürnberger St. Lorenz Kirche untergeordnet wurde. Aber das ist schon sehr lange her. Heute leben Fürther und Nürnberger wieder im Frieden miteinander, außer beim Fußball, wenn Greuther Fürth und die Clubberer aufeinander treffen.
Es gibt viele alte, aber gut erhaltene Häuser und ich erfahre, dass Fürth im 30jährigen Krieg fast vollständig zerstört wurde, seitdem aber mehr oder weniger unverändert ist – bis auf die Bausünden der 1970er Jahre, wie mir meine Stadtführerin Bärbel erzählt.
Auffallend in Fürth ist, dass es anscheinend kaum Fachwerkhäuser gibt. Was nicht stimmt, es gibt sogar sehr viele davon, aber irgendwann wurden die meisten Häuser „verschiefert“, meist sogar sehr kunstvoll. Weniger auffallend ist, dass es keine Stadtmauer gibt. Mein Guide Bärbel Bachmann-Leitmeir meint, dass die Fürtherinnen und Fürther deswegen weitaus offener sind als andere Franken, erwähnt aber auch, dass die wenigen verbliebenen jüdischen Bewohner:innen und die Kurator:innen des Jüdischen Museums Fürth diese Auffassung nicht teilen.
Apropos jüdische Bewohner:innen: Vor 1933 war jeder vierte Fürther jüdischen Glaubens. Christen und Juden lebten friedlich miteinander. Sollte eine katholische Kirche gebaut oder renoviert werden, beteiligten sich alle finanziell an den Kosten und dergleichen. Das Stadttheater Fürth hätte ohne diese Unterstützung nicht gebaut werden können. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten und die Reichskristallnacht beendeten das Miteinander, alle vier Synagogen und sämtliche jüdischen Geschäfte und Einrichtungen wurden zerstört. Heute zeigt das Jüdische Museum jüdisches Leben in Franken unter dem Motto „zwischen Heimat und Exil, Tradition und Anpassung, zwischen Vernichtung und Neubeginn“.
Markt am Hauptbahnhof
Vom Fürther Hauptbahnhof sind es nur wenige Schritte zu einem neuen Markt, auf dem es nicht nur Obst und Gemüse gibt, sondern auch einige Imbiss Stände. Meine Empfehlung für alle, die Fleisch essen, ist die Bratwurst am Imbiss Stand von Anna. Veganer:innen hatten es in Franken ja immer eher schwer, da Fleisch in dieser Region einen sehr hohen Stellenwert hat. Erfreulicherweise finden sich aber auch immer mehr vegetarische oder sogar vegane Gerichte auf den Speisekarten. Dennoch, Franken ist berühmt für seine Bratwürste, daher meine Empfehlung.
Rathaus und Rathausturm
Das Rathaus und vor allem der Rathausturm ist ein guter Orientierungspunkt in Fürth, da man den Turm von fast überall her sehen kann. Ich konnte den Turm mit meiner Stadtführerin Bärbel besteigen. Überhaupt möchte ich eine geführte Tour durch Fürth empfehlen, da es viele Geschichten, Anekdoten und Hintergründe gibt, die sich nicht auf den ersten Blick erschließen und sich kaum anlesen lassen.
Im Rathaus befindet sich auch eine Ehrengallerie, Gemälde der berühmten Söhne und Töchter der Stadt. Zwei von ihnen sind mehr oder weniger weltbekannt: Henry Kissinger und Ludwig Erhard. Letzterem wurde das 2018 eröffnete Ludwig Erhard Zentrum (LEZ) gewidmet. Das LEZ beherbergt Ausstellungen und Dokumentationen zu Ludwigs Erhards Konzept der Marktwirtschaft, auch für Schulklassen gibt es ein Angebot an Kursen zu diesem Themenbereich.
Stadttheater Fürth
Das Stadttheater Fürth, erbaut 1901 bis 1902, ist ein echtes „Hidden Gem“. Von außen ein eher normales Gebäude, an dem man auch einfach so vorbei laufen könnte, innen überrascht es mit Plüsch und Prunk, ganz im Gegensatz zu dem eher bodenständigen Erscheinungsbild der Stadt. Die Fürther:innen sind nicht zu Unrecht sehr stolz auf ihr Theater. Informationen über den Spielplan und Tickets findet ihr hier.
Fürth zu Fuß
Die Innenstadt von Fürth ist fußläufig sehr gut zu erkunden. Womit ich sagen will, dass man dort gut spazieren gehen kann, zum Beispiel die Hornschuchpromenade entlang, wobei man die herrschaftlichen Wohnhäuser bewundern kann. Oder man läuft an der Regnitz entlang, mein Lieblingsweg, von der Stadthalle zum Bahnhof, immer am Wasser, immer im Grünen, vorbei an dem ehemaligen Fluss-Schwimmbad, das leider aus Sicherheitsgründen geschlossen werden musste, vorbei an einem Friedhof ohne Eingang, bis zur Comödie und fast bis zum Bahnhof. Kleiner Tipp: Man grüßt hier einander, wenn man sich begegnet.
Fürths Wahrzeichen: das Kleeblatt
Es findet sich im Wappen, es findet sich auf den Kanaldeckeln, es findet sich an vielen, teilweise unerwarteten Stellen: Das Kleeblatt. Die Suchen nach den verschiedenen Orten, an denen sich das Wahrzeichen befindet macht einfach Spaß. Wer möchte, kann bei der Touristeninformation Fürth sogar eine Kleeblatt-Führung buchen.
Wer viel spaziert, muss auch etwas essen
Essen gibt es nicht nur an den Ständen auf dem Markt, nein, es gibt natürlich auch Restaurants. Ich habe bei Humbser und Freunde bestens zu Abend gegessen. Das Ambiente ist einzigartig, denn das Restaurant ist in einer ehemaligen Brauerei untergebracht. Die Bar zum Beispiel befindet sich in einem umgebauten Braukessel. Auf der Speisekarte stehen nicht nur Burger, sondern auch vegetarische Gerichte und natürlich die leckersten lokalen Biere. Prost.
Fürstliches Coburg
In Fürth steige ich in den Regionalexpress und komme eine Stunde später in Coburg an. Zwischenhalte auf der Strecke sind Forchheim und Bamberg und ich muss an das Reiseblogger Barcamp 2023 denken.
Coburg ist mit seinen gut 40.000 Einwohnern kleiner als Fürth, es wirkt aber auf den ersten Blick genauso urban. Die Häuser sind vielleicht etwas kleiner und auch hier sehe ich weniger Fachwerkhäuser als erwartet. Dafür bestechen einige Straßenzüge durch ihren Zuckerbäckerstil in pastelligen Farben. Je mehr ich mich dem Marktplatz, dem Stadtkern nähere, desto mehr Fachwerk sehe ich auch. Sehr schön.
Auf dem Marktplatz empfängt mich Queen Victoria von Großbritannien und Irland, um mir zu erzählen, was sie mit Coburg verbindet. Sie steht dabei neben der Statue von ihrem Gatten, Prinzgemahl Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, den sie 1840 heiratete. Sie verbrachten den Großteil ihrer Zeit in England, kamen aber regelmäßig nach Coburg, in Prinz Alberts Heimatstadt, wo sie im Schloss Ehrenburg wohnten. Gemeinsam mit Queen Victoria schlendere ich durch Coburgs Gassen, bis wir vor der Konditorei Feyler halten. Dort werden die Coburger Schmätzchen hergestellt, früher speziell für die Königin, heute für jedermann. Wir stärken uns mit dem leckeren Gebäck und gehen zurück auf den Marktplatz, um dem Prinzgemahl weiter Gesellschaft zu leisten. Queen und Prinzgemahl sind übrigens die Ururgroßeltern von Queen Elizabeth II. Ich hoffe, ich habe mich bei den „ur“s nicht verzählt.
Ihr werdet es schon erraten haben: Natürlich führt mich nicht die echte Queen Victoria (1819-1901) durch Coburg, es ist vielmehr Birgit Jäckel-Beck. Wer auch eine solche Kostümführung buchen möchte, kann dies über die Gästeführer tun.
Schloss Ehrenburg
Queen Victoria bringt mich noch zum Schlossplatz, wo wir uns trennen. Sie kümmert sich um ihren Mann und ihre neun Kinder, ich gucke mir ihr Schloss an. Ich hatte mir zum Glück rechtzeitig bei der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen eine Fotogenehmigung eingeholt, sonst müsste ich den Prunk mit Worten beschreiben und würde sicherlich scheitern.
Besonders beeindruckt bin ich vom Riesensaal, der übrigens nicht so heißt, weil er riesig ist, sondern weil an seinen Wänden riesige Statuen stehen. Die Decken im Schloss sind alle prunkvoll bemalt und, wo nötig, sehr gründlich und liebevoll restauriert. Auch im Schloss genieße ich eine geführte Tour, die unter anderem auch an der wahrscheinlich ersten Toilette mit Wasserspülung vorbei führt. Diese wurde extra für Queen Victoria gebaut und durfte auch nur von ihr genutzt werden.
Nach der Schlossführung schlendere ich ein wenig über den Platz, die angrenzenden Gassen und durch den unteren Teil des Parks, dessen Wege zur Veste Coburg führen.
Veste Coburg
Die Silhoutte der Veste Coburg ist wahrscheinlich schon vielen begegnet, vor allem denen, die sich über Versicherungen informieren. Die Burg selbst ist eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen und Burganlagen in Deutschland. Sie thront auf dem Festungsberg über Coburg. Läuft man durch den Hofgarten zur Veste hinauf, sieht man meist nur grün und Bäume und ab und zu blitzt die Veste zwischen den Bäumen hervor. Vögel zwitschern und man hat nicht das Gefühl, dass eine Stadt ganz in der Nähe ist. Der Weg hinauf ist etwas steil, vor allem, wenn man den „Treppenweg“ wählt, welcher aber wesentlich schöner ist als der „Fußweg“.
Die Burganlage beherbergt heute einige Kunstsammlungen, ein Schlitten- und Kutschenmuseum, einen Raum voller Rüstungen und Ritterwaffen und eine großartige Glaskunst-Sammlung. Auch das „Lutherzimmer“ kann man bestaunen. 1530 kam Martin Luther auf dem Weg zum Augsburger Reichstag nur bis Coburg, da ihm die Weiterreise verweigert wurde. So lebte er ein halbes Jahr in der Burg und arbeitete dort an seinen Schriften.
Historische Gebäude in Coburg
Zurück in der Stadt laufe ich zum Münzmeisterhaus, einem Wohnhaus aus dem 15. Jahrhundert und einem der ältesten erhaltenen Fachwerkhäusern in Deutschland. Durch einen Torbogen im Haus gelange ich in die dahinter liegende Gasse, in der die Steinerne Kemenate steht, das älteste Haus Coburgs. Es wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts um einen Turm aus dem 11. Jahrhundert erbaut.
Das älteste Haus am Marktplatz ist die Hof-Apotheke aus dem 15. Jahrhundert. Auf dem Kräuterboden unter dem Dach werden auch heute noch die wertvollen Kräuter aufbewahrt.
Ein weiteres sehr altes Haus, außerhalb der Stadtmauern liegend, ist das Hotel Hahnmühle 1323. Es wurde im Jahr, na, wer errät es, 1323 erbaut. Ich bin in diesem Hotel abgestiegen und kann es als Unterkunft durchaus empfehlen. Die Zimmer sind renoviert, teilweise ist das Fachwerk in den Zimmerwänden freigelegt worden. Die Einrichtung ist rustikal, aber neu.
Die original Coburger Bratwurst. Aber es gibt nicht nur Fleisch auf Coburgs Tellern
Ja, wir sind in Franken und auch in Coburg gibt es eine eigene Art, die Bratwurst zuzubereiten. Hier wird sie über einem Feuer aus Tannenzapfen gebraten, was ihr einen ganz eigenen Geschmack verleiht. Ich fand das wirklich sehr lecker. Kaufen kann man diese Bratwurst an einem Imbiss-Stand auf dem Marktplatz. Es gibt verschiedene Anbieter und eine Beauftragte, die festlegt, wer an welchem Tag auf dem Marktplatz stehen und Bratwürste verkaufen darf.
Ich erwähnte in dem Absatz über Fürth das wachsende vegetarische Angebot. In Coburg gibt es ein Restaurant, das sowohl die Carnivoren als auch die Veganer:innen glücklich macht: Das Dornheim. Hier gibt es Schnitzel, aber auch vegane Lasagne und viele weitere vegetarische und vegane Gerichte. Die veganen Sossen und selbst den veganen Frischkäse bereitet der Chef selber zu. Zwischen Sofas und Omas Küchenmöbeln schmecken das Essen und das lokale Bier hervorragend.
Samba-Festival
Es folgt eine Ankündigung: Am zweiten Wochenende im Juli findet seit 1992 jährlich das internationale Samba-Festival statt. Es ist das größte Samba-Festival außerhalb Brasiliens und selbst die amtierende Samba-Königin reist an. Das Festival 2024 ist wohl schon ausverkauft, aber vielleicht mag der eine oder die andere es für das nächste Jahr einplanen. Ich werde auf jeden Fall zusehen, dass ich ein Ticket dafür bekomme (29 € für drei Tage, zu beziehen über die Tourist-Information).
Mit Fürth und Coburg habe ich zwei Städte besucht, die unterschiedlicher kaum sein können. Auf der einen Seite ist da das urbane Fürth, auf der anderen Seite Coburg mit seiner fürstlich geprägten Geschichte. Es gab aber auch Gemeinsamkeiten. In beiden Städten hat mich die fränkische Gastfreundschaft erwartet, in beiden habe ich mich sehr wohl gefühlt.
Werbehinweis: Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Franken Tourismus. Meine persönliche Meinung wird davon nicht beeinflusst.
Zur Autorin: Uwa Scholz ist seit Mitte 2011 auf Instagram aktiv und gehörte damit zu den ersten deutschsprachigen Reisefotografen auf der Plattform. Seit 2014 bereist sie als „Travelgramer“ die Welt im Auftrag von touristischen Organisationen. Wer ihr folgen möchte, findet sie unter @uwa2000.
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