[Werbung] Die Antilleninsel Saint Lucia ist geprägt von traumhaften Stränden, zwei Vulkanen und lebendigen Orten. Eindrücke von einer Reise nach Saint Lucia im Atlantischen Ozean.
Vor einigen Jahren war ich schon einmal auf St. Lucia, auch auf Bloggerreise, auch mit Travel St. Lucia. Damals verbrachten wir erst einige Tage auf Martinique und fuhren dann mit der Fähre nach St. Lucia. Die Überfahrt dauerte nur zwei Stunden oder so, aber in dieser kurzen Zeit wurden wir alle etwas seekrank, egal ob wir auf oder unter Deck fuhren. Als wir dann in St. Lucia bei unserem Superfahrer David im Auto saßen, fragte Petra von Travel St. Lucia, ob wir auch „dieses Lied über die Insel“ kennen. „Na klar,“ sagte ich, „Roland Kaiser: Santa Lucia, Insel, die aus Träumen geboren“ und wir alle sangen dieses Lied. Aber dann dachte ich mir, dass ich mal auf Youtube gucke, wie der Song von Roland Kaiser hieß. Okay, es war Santa Maria. Aber da Santa Lucia auch eine Insel wie aus Träumen geboren ist, ignorierten wir die neuen Erkenntnisse aus Youtube, sangen einige Tage lang von Santa Lucia und erklärten Roland Kaiser heimlich zum Lucien ehrenhalber.
Beim Landeanflug auf St. Lucia sehe ich die beiden Pitons, zwei inaktive Vulkane, die durch ihr ikonisches Erscheinungsbild das Wahrzeichen der Insel sind. Vorfreude erfasst mich. Ich freue mich auf Sonne, Meer, Regenwald, frisches Obst, Meeresfrüchte und das ohrenbetäubende nächtliche Geschrei der Antillenfrösche. Ihr merkt es schon, ich habe mich erneut in diese karibische Insel verliebt.
Der Norden | Castries
Meine Reise fängt im Norden an, in Castries, St. Lucias Hauptstadt. Hier wohnt rund ein Zehntel der 180.000 Einwohner der Insel. Das Treiben auf den Straßen ist geschäftig und entspannt zugleich. Wir gehen auf den Markt, der hier, wie fast überall in der Karibik, in einer Markthalle stattfindet und laufen zwischen Bananen, Avocados und tropischen Früchten bis zu dem Stand von Mister Super Sexy, ja, er heißt wirklich so, der uns auf eine Teigtasche einlädt. Leicht gesättigt gehen wir in die Cathedral Basilica of the Immaculate Conception und bewundern dort die Malereien auf Holz. Die Feier, die dort eigentlich stattfinden sollte, verpassen wir, nicht nur zeitlich, sondern auch örtlich, da die Messe in diesem Jahr im Süden abgehalten wird.
Wir gehen zum Markt zurück, denn dort sind wir mit Sakey verabredet. Sakey ist ein Street Artist, dessen Murals überall zu sehen sind. Er arbeitet nicht (mehr) im Untergrund, er wird von offiziellen Stellen beauftragt. Er führt uns durch die Straßen und erklärt anhand seiner Kunstwerke seinen Ansatz und seine Mission. So sind seine Figuren zum Beispiel gesichtslos, so dass sich alle in den Bildern wiederfinden können. Es gibt aber auch Ausnahmen: Die derzeit berühmteste Einwohnerin ist Julien Alfred (*2001), die erste Goldmedalliengewinnerin St. Lucias. Sie ziert eine ganze Wand und hier hat Sakey natürlich auch das Gesicht gemalt. Wer bei den Olympischen Spielen die 100 m Sprint gewinnt, hat das natürlich verdient.
Wir verabschieden uns von Sakey und fahren zum Hardest Hard. Das ist ein kleines Restaurant, fast schon ein Imbiss, geführt von einer Frau namens Evelyn. Die Gerichte sind lokal, kein chichi oder so. Ich gehe aufs Ganze und bestelle Pigtails. Dazu trinke ich ein Piton, das ist das regionale Bier und es ist sehr sehr erfrischend. Die Pigtails werden mit Reis und Gemüse serviert, die Portion ist wesentlich größer als erwartet. Das nächste Mal werde ich etwas anderes bestellen, beschließe ich, irgendetwas ohne Fleisch.
Vor dem Hardest Hard sehe ich ein handgemaltes Schild, auf dem „Kapawe Krawl“ steht. Petra von der St. Lucia Tourism Authority erklärt mir, dass das ein Hinweis auf lokale Aktivitäten, Produkte und Shops ist, mit dem Schwerpunkt auf Gastronomie. Diese Auszeichnung muss bei einer offiziellen Stelle beantragt werden und sie wird nach gründlicher Prüfung verliehen. Wenn Ihr also auf St. Lucia authentische Küche genießen wollt, dann achtet auf dieses Schild.
Ein weiterer Künstler, den wir treffen ist Sir Llewellyn Xavier O.B.E.. Obwohl er gerade eine große Ausstellung in Philadelphia vorbereitet, empfängt er uns in seinem Haus in den Hügeln von Castries. Sein Haus ist innen und außen strahlend weiß getüncht und thront über der Insel. Llewellyn Xavier behauptet von sich, dass er den besten Rum Punsch der Welt mixen kann. Das will er uns beweisen. Also sitzen wir in seiner strahlend weißen Küche zwischen Früchten, Rumflaschen und bunten Schirmchen. Auf dem Herd steht ein großer Topf mit undefinierbarem Inhalt. Seine Frau kocht Futter für die streunenden Katzen der Umgebung, erklärt uns Llewllyn zwischen zwei Anekdoten.
Etwas später sitzen wir im Wohnzimmer, es ist vielmehr ein Show Room. An den Wänden hängen großformatige Gemälde, teils verkauft, teils für die Ausstellung und manche hängen dort eben. Wir trinken Rum Punsch, essen Häppchen und genießen die angenehme Unterhaltung mit St. Lucias renommiertestem bildenden Künstler. Zum Abschluss gehen wir in sein Atelier, das ursprünglich bestimmt auch weiß getüncht war, wovon man aber nicht mehr viel sehen kann. Überall stehen Behälter mit Malutensilien, in den Regalen stapeln sich Zeichnungen, ich sehe mindestens zwei Zeichentische und mehrere Staffeleien. Lllewllyn schlängelt sich an all dem vorbei und kommt mit einigen gestanzten Kunstwerken zurück, die er uns gerne mitgeben möchte. Thanks a lot, you made our day.
Beschwingt und etwas beschwipst fahren wir ins East Winds, in unser Hotel, das ausserhalb von Castries direkt am Strand liegt. Ich bin ziemlich begeistert von der Anlage, nicht nur, weil sie am Strand liegt und ich morgens im Meer schwimmen kann. Die Zimmer sind kleine Bungalows, die Einrichtung stammt größtenteils aus lokaler Produktion. Die Waschbecken in den neueren Badezimmern sind zum Beispiel von Michelle Elliot gefertigt, der dritten Künstlerin, die wir auf St. Lucia treffen.
The Pink Plantation House
Das Pink Plantation House hat mich schon bei meinem ersten Besuch stark beeindruckt. Die Künstlerin Michelle Elliott kaufte die Anlage, deren Herzstück ein rosa Holzhaus ist, vor vielen Jahren und legte einen wunderschönen, fast schon verwunschenen tropischen Garten an. Wurden damals ihre Kinder gefragt, wo ihre Mutter sei, antworteten sie: „She is in the pink house“. So kam die Pink Plantation zu ihrem Namen.
Wir betreten das Haus und stehen im Showroom. Hier können wir alle möglichen Werke aus Michelles Kollektion sehen, nicht nur Porzellan, sondern auch Stoffe. Wir gehen weiter und landen auf der Terrasse, auf der Tische und Stühle stehen und auf der Lunch serviert wird. Wir essen in der Gesellschaft von einer Echse und einem Vogelpaar, die sich allerdings nur zögerlich füttern lassen. Wir jedenfalls sind satt und zufrieden und bereit für eine Führung durch das Haus. Es gibt einige Gästezimmer, allesamt gemütlich eingerichtet. Michelle erzählt, dass eine Übernachtung mit Frühstück bei rund 150 USD pro Zimmer liegt (Stand Oktober 2024) und dass die meisten Gäste herkommen, um die Ruhe zu genießen, Vögel zu beobachten oder um zu schreiben. Stimmt, denke ich mir, ich könnte mich auch sofort auf die Terrasse setzen und einige Tage lang schreiben, so inspirierend finde ich das Ambiente.
Mit Michelle Elliott, Llewllyn Xavier und Sakey haben wir auf St. Lucia drei Künsterinnen und Künstler getroffen, die hohes Ansehen genießen, teilweise auch über die Landesgrenzen hinaus und deren Kunstwerke uns überall auf der Insel begegnen. Auch wenn diese drei Personen auf ganz unterschiedlichen Gebieten tätig sind, ist ihnen doch eines gemein: Sie sind allesamt extrem bescheiden, cool und unaufgeregt. Ihre Werke werden im Museum of Art in Philadelphia ausgestellt, zieren Häuserwände auf der ganzen Insel, jedes Hotel, das etwas auf sich hält, hat ihre Keramik und dennoch stehen sie hier und bereiten mir einen Rum Punsch, führen mich durch Castries oder über ihre Pink Plantation, als wäre das nichts besonderes. Cool. Das beeindruckt mich!
Friday Night Jump up in Gros Ilets
Wir verlassen Michelle und die Pink Plantation und legen einen kleinen Stopp in Rodney Bay ein, einem Ort, der mich nicht einfängt. Zu pragmatisch, zu undefiniert, mit einer Marina, die einfach nur eine Marina ist. Ein Grund, nach Rodney Bay zu fahren, ist Reduit Beach, ein anderer ist der Massy Superstore. Ein Supermarkt, der einfach alles hat, vor allem den leckeren Kaffee aus St. Lucia. Wir kaufen Kaffee und Plantain Chips, steigen ins Auto und fahren weiter.
Der benachbarte Bezirk Gros Islet fasziniert mich schon eher. Kleine bunte Häuser, jedes mit einer verzierten hölzernen Veranda, enge Straßen und Menschen, die vor den Häusern im Schatten stehen und reden oder gemeinsam schweigen. Es ist alles eher ruhig. Aber Freitag abends kommt Leben in die Dauphin Street, denn dann wird hier der Friday Night Jump up gefeiert. In und vor den Bars wird Bier verkauft, Piton natürlich, vor den Häusern wird gegrillt, aus Lautsprechern schallt Reggae Musik durch das Viertel und überall tanzen Menschen auf den Straßen. Ich würde gerne mittanzen, habe aber meinen Jetlag noch nicht ganz überwunden und mich hat die Bettschwere schon fest im Griff.
Pigeon Island
Nördlich von Castries, Rodney Bay und Gros Islet befindet sich Pigeon Island. Wir fahren über einen künstlichen Damm und stehen vor einem Tor, denn hier müssen wir Eintritt zahlen. Das lohnt sich, denn schon laufen wir durch ein kleines Wäldchen zum Strand und von dort über eine steile Steintreppe auf den höchsten Punkt der Halbinsel. Von dort haben wir einen tollen Blick über Rodney Bay und den dortigen Strand. In der Ferne meinen wir Castries erkennen zu können. Wir gehen wieder hinunter, um den Rundweg weiter zu erkunden und kommen an Ruinen vorbei. Pigeon Island war in früheren Jahrhunderten eine Festung der Briten. Jetzt ist es ein wunderschöner Nationalpark, daher auch der Eintritt.
Marigot Bay
Wir verlassen Castries und unsere Cottages im East Winds und fahren Richtung Süden, nach Marigot Bay. Der Aufenthalt dort beginnt mit einer Führung durch das Zoetry Marigot Bay und einer kurzen Nacken- und Rückenmassage in deren Spa. Der Druck der sanften und gleichzeitig starken Hände der Masseurin tut mir ungemein gut und ich wundere mich, dass ich auf der entspannten und entspannenden Insel St. Lucia einen so verspannten Rücken habe. Entspannt geht es mit der Site Inspection weiter und ich erfahre, dass Zoetry die Anlage zwei Jahre zuvor renoviert und übernommen hat, mit der Belegschaft. Jetzt hat das Hotel schon zwei Zertifikate: Wedding Destination und Gay Community. Ersteres auf St. Lucia nicht ungewöhnlich, zweiteres schon.
Marigot Bay ist deutlich hübscher als Rodney Bay. Zwar liegen auch hier Yachten neben Segelschiffen, aber ich sehe auch ein Wrack und ein Partyschiff und vor allem eine Lagune mit Palmen. Wir setzen mit einem kleinen Fährschiff zu der Lagune über, denn es steht die Kajaktour „Marigot Bay to Roseau River“ an. Für rund zwei Stunden paddeln wir über das Meer, erst an der Küste entlang, dann schieben wir unsere Kajaks einige Meter über einen Strand und weiter geht es durch eine magische Flusslandschaft. Und dann geht es wieder zurück nach Marigot Bay. Es wird langsam doch anstrengend und ich wünschte, ich könnte mich einfach zurückzaubern. Unser Guide macht uns Mut und nach insgesamt knapp zwei Stunden auf dem Wasser sind wir glücklich und zufrieden zurück an der Lagune von Marigot Bay.
Anse la Raye
Anse heißt soviel wie Strand oder Bucht und der Ort Anse la Raye ist in der Tat ein Strand, an dem sich die Häuser links und rechts an einer der wenigen Straßen parallel zum Strand aufreihen. Die Stimmung hier ist extrem friedlich. Kinder springen vom Pier aus ins Meer, ein Sprung artistischer als der andere, unter einem einfachen Salto geht hier nichts. Am Ende des Piers sitzt eine Familie und angelt. Am Strand stehen einige Männer im Wasser, ich kann aber nicht erkennen, was sie dort machen. Fischerboote liegen dicht beieinander im Sand, die nächste Fahrt ins Meer steht noch nicht an. Morgen vielleicht. Oder auch erst Übermorgen. Für einen kleinen Schwimm im Meer fehlt uns leider die Zeit, denn wir fahren weiter.
Der Süden | Soufrière
Und es geht weiter in den Süden. Auf den Straßen begegnen uns nun deutlich weniger Autos, dafür müssen wir immer wieder Schlaglöcher umfahren. Die Vegetation wird immer tropischer, wir sind definitiv im Regenwald. Wir fahren bergauf und bergab, teils durch den Regenwald, dann wieder an der Küste entlang und sehen plötzlich ein kleines Städtchen am Meer. Soufrière, die ehemalige Inselhauptstadt, deutlich kleiner und verschlafener als Castries, dafür aber viel hübscher. Hier wurde „Wasser, der Film“ mit Michael Caine gedreht, denke ich mir, den Film möchte ich mir noch einmal ansehen.
Von der Community geführt: der Tet Paul Nature Trail
Ein Hike steht auf unserem Programm, der „Tet Paul Nature Trail“. Ich erinnere mich daran, diesen Trail schon gegangen zu sein und freue mich auf die Wanderung durch den Regenwald und an Feldern und Wiesen entlang. Stattdessen steigen wir endlose Treppen und Stufen hinauf. Unser Guide rattert an zwei Viewpoints etwas über die Geschichte der Gegend und über die beiden Pitons herunter, die Wahrzeichen St. Lucias, dann geht es noch mehr Stufen hinauf. Den Abschluss des Trails bildet die sogenannte „Stairway to Heaven“, an dessen Ende wir auf einer Plattform stehen und einen Blick auf die beiden Pitons werfen. Der Blick ist nicht schlecht, aber mir gefiel der ursprüngliche Trail besser, er war wesentlich interessanter und abwechslungsreicher. Im Informationszentrum erfahre ich, dass die Streckenführung geändert werden musste, da ein Teil des Originalweges in privater Hand ist und von der Besitzerin gesperrt wurde. Aber auch so ist der Tet Paul Nature Trail ein Erlebnis.
Sulphur Springs
Weiter geht die Fahrt in den Süden, nächster Halt ist der weltweit anscheinend einzige Drive-in Volcano. Wir steigen aus dem Auto und der leichte Geruch von faulen Eiern empfängt uns. Unser Weg führt an einer Felslandschaft entlang, überall hören wir es zischen, Dampf steigt auf. Bald stehen wir vor einer kleinen Pool Landschaft. In vier kleinen Becken wird das nun nicht mehr kochend heiße Wasser des Vulkans aufgefangen und man kann hier ein heilsames Bad nehmen. Wir steigen in eines der Becken und stehen bis zum Bauch im Wasser. Es ist angenehm warm und dunkel. Unsere Füße können wir nicht mehr sehen, auch die Knie nicht. Nach einigen Minuten sind wir gut eingeweicht und schmieren uns mit dem Schlamm der Springs ein, der sehr gut für die Haut ist. Erst kommt der weiße Schlamm dran, dann der schwarze. Ich könnte mal wieder ewig hier bleiben, so erholsam finde ich das Bad. Man soll gehen, wenn es am schönsten ist, denke ich mir und verlasse das Becken.
Ladera
Unser letztes Hotel auf St. Lucia liegt in den Bergen, zwischen den beiden Vulkankegeln, den Pitons, und es ist außergewöhnlich: Die Zimmer haben jeweils nur drei Wände, die vierte Wand fehlt, so dass es sich fast schon wie campen anfühlt. Ein kleiner privater Pool ist dort, wo die vierte Wand sein könnte. Statt Klimaanlagen gibt es Ventilatoren, das Bett ist von Moskitonetzen verhüllt und einzig die Toilette, zu der eine Treppe hinunter führt, ist ein geschlossener Raum. Ich fürchte, dass mich die Moskitos auffressen werden, werde aber beruhigt. Die Lampen im Zimmer geben ein bestimmtes gelbes Licht ab, das die Moskitos und die anderen Insekten nicht als Lichtquelle wahrnehmen. Na gut, sage ich mir und gehe kurz in den Pool. Drei Schwimmzüge in die eine Richtung, drei in die andere, dazwischen genieße ich den Blick auf die Pitons, die zugegebenermaßen etwas magisches haben. Jetzt, kurz vor Sonnenuntergang, wirken sie extrem verträumt.
Emerald Farm
Das Ladera ist nicht das einzige Hotel auf St. Lucia, das auf die vierte Wand verzichtet. Auch das Jade Mountain und das Anse Chastanet sind nach diesem Prinzip konzipiert. Bevor wir diese beiden zusammen gehörigen Resorts ansehen, fahren wir zur Emerald Farm. Hier wird das Obst und Gemüse angebaut, das im Jade Mountain zubereitet wird. Nach einer Führung durch die Farm sind wir zu einem Kochkurs eingeladen. Der Kurs ist aber kein Kurs, sondern ein Schaukochen. Das ist völlig in Ordnung, denn Elijah Jules, der Küchenchef des Jade Mountain versteht sein Handwerk. So sitzen wir an der einen Seite eines Tisches, auf dem Obst, Gemüse und Kochutensilien liegen und der Koch steht auf der anderen Seite und zaubert uns in seiner open air Küche ein leckeres Essen.
Jade Mountain und Anse Chastanet
Glücklich und gesättigt fahren wir ins Anse Chastanet, das wir uns auf einer Site Inspection ansehen. Wir erfahren, dass sowohl Ladera als auch Anse Chastanet von sich behaupten, die jeweils ersten gewesen zu sein, die die vierte Wand wegließen und sich seitdem um den Titel des Erfinders dieses Konzepts streiten. Mir ist das wieder mal egal, wichtig ist doch eigentlich nur, dass uns Gästen dieses besondere Erlebnis geboten wird.
Während das Anse Chastanet direkt am Strand liegt, wurde das Jade Mountain weiter oben an den Berghang gebaut. Die Architektur ist hier deutlich moderner und manche Leute behaupten, es sollte eigentlich ein Parkhaus werden. Die Zimmer sind aber auch hier einfach nur spektakulär, immer mit dem Meer durch die weggelassene Wand im Blick. Ganz besonders hat mich das Zimmer im obersten Stock beeindruckt, denn hier wurden gleich drei Wände weg gelassen. Es ist daher ein wenig windig, aber ich denke, ich könnte es dort schon eine Weile aushalten.
Sunset Cruise
Den Abschluss des Tages bildet eine Sunset Cruise. Ein Segelboot holt uns am Pier des Anse Chastanet ab und wir fahren an der Küste entlang. Nach wenigen Minuten wird der Motor abgestellt und die Segel werden gehisst. Es gibt Getränke, natürlich wieder Piton Bier und Häppchen, dazu Musik. Die See ist zum Glück einigermaßen ruhig, so dass niemand befürchten muss seekrank zu werden. Die Sonne geht am Horizont unter und taucht die Küste samt den Pitons in ein warmes pastellfarbenes Licht. Leider geht die Sonne hier ziemlich schnell unter, ich würde diese besondere Stimmung gerne etwas länger genießen. Wir drehen um und segeln zurück. Es ist zappenduster, als wir wieder am Strand ankommen, am klaren Himmel können wir viele Sterne sehen. Nach einem Dinner am Strandrestaurant des Anse Chastanet fahren wir ins Ladera zurück. Und tatsächlich, die Mücken bleiben fern, obwohl ich das Licht in meinem Zimmer anmache. Im Bad sehe ich einen Antillenfrosch, der hoffentlich Ruhe gibt. Diese Tiere sind gerade mal so groß wie ein Daumen, schreien aber so laut wie ein riesiger Vogel. Und ja, es ist ein Frosch, auch wenn er wie ein Vogel klingt.
Balembouche Estate
Eine Unterkunft der ganz anderen Art ist das Balembouche Estate. Bei Kaffee und Kuchen in einer geschützten Ecke des riesigen Gartens erzählt uns Uta Lawaetz, wie sie vor vielen Jahren aus Deutschland auswanderte und vor ebenso vielen Jahren die Leitung dieser Anlage übernahm. Auf dem Gelände liegen weit verstreut und damit sehr privat verschiedene Hütten oder kleine Holzhäuschen, die an Gäste vermietet werden. Wer hierher kommt, der sucht die Ruhe. Eine Scheune wurde zum Yoga Raum umgebaut und der Strand ist fußläufig zu erreichen. Inzwischen ist Uta 80 Jahre alt, kerngesund und plant, das Balembouche Estate in ungefähr 10 Jahren an gute Hände zu übergeben.
Der Osten | Dennery Viewpoint
Der Osten ist im Gegensatz zum Westen St. Lucias touristisch wenig erschlossen. Aber einen Umweg hierher sollte man auf jeden Fall einplanen. Entweder am ersten oder am letzten Tag, und vielleicht auch sonst einfach mal so, lohnt sich der Weg zum Dennery Viewpoint. Die Aussicht ist spektakulär und das Willkommens- oder Abschiedsbier schmeckt hier besonders gut.
St. Lucia hat mich erneut begeistert. Die Strände, die Künste, die Sonne, das Meer, die Leute, das Essen, das Trinken, der Regenwald… es hat einfach alles gestimmt. Und ich bin mir sicher, dass Roland Kaiser, wenn er mal nach St. Lucia kommt, auch von Santa Lucia singen wird und nicht mehr von Santa Maria.
Praktisches zum Abschluss
No Crocs, no T-Shirts
So laid back St. Lucia auch ist, zum Dinner in den gehobenen Hotels und Resorts wird angemessene Kleidung erwartet. Das betrifft besonders die Männer, die geschlossene Schuhe und ein Hemd tragen müssen. Die Hose sollte zumindest die Knie bedecken und nicht allzu „beachy“ sein. Merke: Birkenstocks gelten hier als Crocs und sind, anders als in Deutschland, nicht salonfähig.
Die Hotels und Resorts sind allesamt sehr romantisch gelegen und gestaltet und jedes wirbt für sich als die ideale Hochzeitslocation. Man kann es nicht abstreiten, St. Lucia ist eine ideale Wedding Destination. Ob neben den weiter oben beschriebenen Ti Kaye, Cap Maison, Calabash Cove oder Sugar Beach, es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Aber auch für den schmaleren Geldbeutel findet sich eine romantische Unterkunft, wie zum Beispiel die Pink Plantation oder das Balembouche Estate. Meine Favoriten, nicht nur zum Heiraten oder für die Flitterwochen, sind das East Winds, das Ladera und die Pink Plantation.
Neben Reisepass und UK-Adapter für die Steckdosen gehören auf jeden Fall Mückenspray, Sonnenschutz und eine leichte Kopfbedeckung ins Gepäck. Auch ein kleiner Fächer sollte nicht fehlen.
Es gibt derzeit (Stand 2025) keine Direktflüge ab Deutschland, es bietet sich an, über London Gatwick mit British Airways zu fliegen. Wer mehrere Antilleninseln besuchen möchte, kann entweder mit der Fähre von Insel zu Insel fahren oder mit Air Caraibes fliegen. Gäste aus Deutschland benötigen zur Einreise kein Visum, müssen aber ein Einreiseformular ausfüllen. Mehr und vor allem Aktuelles zur Einreise kann man beim Auswärtigen Amt erfahren.
Auf St. Lucia fahren nur wenige Busse. Es gibt zwar eine kleine Flotte von Minibussen, aber wenn man weitere Strecken fahren möchte, muss man sich ein Auto mieten oder einen Fahrer samt Auto buchen. Hier herrscht Linksverkehr, auch das sollte man bedenken.
Viele Wanderungen sind nur mit offiziellem Guide erlaubt, ob Gros Pitons, Tet Paul Nature Trail oder andere Trails.
#SameButDifferent könnt ihr bei meinen Reisekumpels Beatrice Anton und Marco Buch nachlesen. Enjoy.
Werbehinweis: Dieser Artikel ist das Ergebnis einer Reise nach St. Lucia auf Einladung von der Saint Lucia Tourism Authority Travel St. Lucia. Meine persönliche Meinung wurde davon nicht beeinflusst.
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