Nachgefragt: Freiwillige Dienste im Ausland

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In letzter Zeit berichten Medien immer wieder kritisch über Freiwillige Dienste im Ausland. Der Vorwurf: die Dienste bringen der einheimischen Bevölkerung vor Ort keinen Nutzen, sondern lediglich den Organisationen, die mit ihrer Vermittlung Geld verdienen. Wir haben die Organisation Rainbow Garden Village, die Freiwillige Dienste im Ausland anbietet, dazu befragt.

Es gibt immer wieder Berichte in den Medien über Freiwillige Dienste im Ausland, die den Einheimischen vor Ort nichts bringen würden. Wie sichert ihr ab, dass die Bevölkerung durch eure Projekte auch wirklich profitiert?

Die Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit der Projektarbeit liegt uns sehr am Herzen. Angeregt durch unseren Austausch mit dem Informationsdienst „Tourism Watch“, der die Tourismusbranche auf nachhaltiges, sozial verantwortliches und umweltverträgliches Vorgehen überprüft, erarbeiteten wir im Jahr 2015 eigene Qualitätsstandards. Mit Hilfe der Kinderrechtsorganisation ECPAT erarbeiteten wir eine Child Protection Policy. In jedem unserer Zielländer haben wir ein eigenes Team aus Einheimischen oder Deutsch-Einheimischen Mitgliedern. Diese leben vor Ort, erkennen den Bedarf vor Ort und schlagen uns Freiwilligen-Projekte vor. Uns ist wichtig, dass vor Projektbeginn Ziele und Maßnahmen festgelegt werden, damit die Aufgaben eindeutig sind und Erfolge gemessen werden können. Es werden Mindestalter, Mindestdauer sowie Mindestvorkenntnisse festgelegt, um die Erwartungen beider Seiten bestmöglich zu erfüllen. Weitere Information kann man in unserem Spenden- und Engagementbericht nachlesen.

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Wie unterstützen eure Projekte konkret die lokale Bevölkerung? Könnt ihr Beispiele nennen?

Die Arbeit des Kinderbetreuungsprojekts in Namibia ist abhängig von Volunteers, so zum Beispiel die Suppenküche. Ein Mittagessen zubereiten und verteilen an bis zu 500 Kinder, bei den Schulaufgaben helfen etc. All das verhilft den Kindern zu einem strukturierten Tagesablauf und somit zu einer höheren Chance auf ein besseres Leben. Außerdem würden sie sonst Hunger leiden. In Südafrika erleichtern unsere Volunteers das Leid der Familien schwer kranker Kinder im Kinderkrankenhaus als „Play Volunteer“. Die Eltern können dadurch auch mal nach Hause, um ausgeruht und gestärkt wieder voll und ganz für ihr Kind da sein können. Ein gutes Beispiel ist auch das Morgendämmerungs-Projekt – hier wird ein Frühstück zur Verfügung gestellt für die ärmsten Kinder. Im Gegenzug müssen diese regelmäßig zur Schule.

Und wie sieht es bei den Projekten in den Bereichen Gesundheit/Medizin und Tierschutz aus?

In allen Tierprojekten in Ghana, Namibia, Südafrika, Uganda, Nepal, Sri Lanka und Thailand lernen sowohl Einheimische als auch Volunteers viel über die Aspekte rund um den Wildtierschutz und über vom Aussterben bedrohte Tiere. Einerseits ist der Tierschutz nur durch Anteile der Teilnahmegebühren möglich. Andererseits wünschen sich die Tierschützer, dass diese Informationen mit nach Hause genommen und verbreitet wird. Im medizinischen Bereich in Togo, Ghana, Tansania und Uganda haben Volunteers mit einer Ausbildung durch den fachlichen Austausch zu großen Veränderungen beigetragen. In Tansania beispielsweise hatten die Mitarbeiter einer Geburtenstation schon seit Monaten einen Inkubator, wusste aber nicht ihn zu bedienen. Erst als ein Hebammen-Volunteer von uns kam und eine Schulung dazu durchführte, konnte das wertvolle Instrument genutzt werden.

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Könnt ihr gute Voraussetzungen für einen gelungenen Auslandseinsatz schaffen, sowohl für die Einheimischen als auch für die Freiwilligen?

Wir haben eigene Teams, mit denen wir auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Somit geben wir unsere Teilnehmer an keine Fremdorgansiationen ab – einige Wildlife-Projekte ausgeschlossen, da wir uns in diesem Bereich lieber auf Experten verlassen. Durch die individuelle Begleitung haben wir die Möglichkeit auf persönliche Kompetenzen der Teilnehmer Rücksicht zu nehmen. Zudem sind Mindestdauer, Mindestalter und Vorkenntnisse der Freiwilligen sind in bestimmten Bereichen unabdingbar, z.B. in den Bereichen Medizin, Geburtshilfe, Women Empowerment. Die Vorbereitung, Organisation und die Zeit vor Ort wird von RGV begleitet, wir bieten Vorbereitungsseminare an und die Unterlagen, die wir zur Teilnahme einfordern, prüfen wir genau.

Mehr Infos über die soziale Verantwortung von RGV gibt es hier: www.rainbowgardenvillage.com

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Erwin Ritter

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