Mammutmarsch: Mein Einstieg ins Weitwandern

[Werbung] Wandermarathons und Märsche liegen im Trend. Der „Little Mammut“ vom Veranstalter Mammutmarsch ist als Einstieg ins Weitwandern gedacht. Ein Erfahrungsbericht.

 

Kooperation | Mammutmarsch

Als ich am Start stehe, nur wenige Minuten, bevor es los geht, denke ich noch mal an den Hashtag. Vorne auf dem Starterheft steht: #vonwegenlittle. Genau das trifft’s! Aber der Reihe nach:

Seit einigen Jahren gibt es sie schon, die Events für die beliebteste Outdoor-Aktivität in Deutschland, das Wandern. Dabei kann man von einem echten Wanderboom sprechen. Sie heißen Wandermarathon, Marsch, 12-Stunden-Wanderung oder 24-Stunden-Wanderung.

Allen ist gemeinsam: In einer bestimmten Zeit wird eine bestimmte Strecke gewandert. Von 30km über 50km bis hin zu 100km und mehr werden dabei unter die Wanderschuhsohlen genommen.

Mammutmarsch, Wandermarathon & Co.

Die Wander-Events, auch Extremwandern oder Weitwandern genannt, sprechen inzwischen eine immer breitere Bevölkerungsschicht an: Leute, die gerne aktiv sind oder eine Sportart betreiben. Welche, die schon immer gerne gewandert sind. Aber genauso Leute, die bis dahin noch nicht viel mit Draußen-Aktivitäten am Hut hatten. Eine bunte und gemischte Truppe ist da am Start. Und jeder wandert in seinem eigenen Tempo.

Und da ich selbst eigentlich schon immer gerne wandere, trete ich also zu meinem ersten Wander-Event an. Ich suche mir den „Little Mammut Rhein-Main“ mit 30km aus. Der Start ist in Wiesbaden und der Marsch führt durch den Rheingau, wieder mit dem Ziel Wiesbaden. Der Veranstalter „Mammutmarsch“ bietet die Distanzen 30km, 55km und 100km an. Mehr Infos zu den Märschen findest du auf der offiziellen Webseite des Veranstalters.

Ausrüstung für den Little Mammut

Ich entscheide mich für meine leichten Laufschuhe mit einer gut profilierten Sohle, weil die Wetter-App für diesen Tag Regen vorausgesagt hat. Auch sonst entscheide ich mich immer öfter für meine Laufschuhe beim Wandern, obwohl ich zwei Paar Wanderschuhe (davon ein Paar mit hohem Schaft) zuhause habe. Einfach aufgrund des Gewichts. In meinem 20-Liter Rucksack nehme ich noch mit:

2-Liter-Trinkflaschen mit Wasser zum Auffüllen
6 Müsliriegel (4 davon habe ich im Ziel noch dabei)
Regenjacke (werde ich brauchen)
Blasenpflaster (benötige ich nicht)
Streckenheft, Taschentücher, Geldbeutel
Handy, Ladekabel, Powerbank

Little Mammutmarsch Wandermarathon Extremwandern Weitwandern

Damit bin ich unterwegs auf der Strecke eindeutig als „Little Mammut“-Teilnehmer zu erkennen. Jetzt noch den Rucksack aufschnallen und dann kann’s losgehen. Ich bin startklar und bereit fürs bevorstehende Hiking-Event.

Little Mammutmarsch Wandermarathon Extremwandern Weitwandern

Von Bastian, dem Mammutmarsch-Gründer, gibt’s noch letztes Instruktionen und Hinweise zur Strecke und zur Veranstaltung. Viele der Teilnehmer, das erfahre ich später auf der Strecke, sind allerdings keine Ersttäter. Sie kennen sich bestens mit dem Ablauf aus und nicht wenige sammeln fleißig Kilometer in ihrem „Trophäenbuch“.

Los geht’s auf die Mammutmarsch-Strecke

Little Mammutmarsch Wandermarathon Extremwandern Weitwandern

Die Stimmung ist locker und voller Vorfreude. Von 10 bis 0 zählen wir gemeinsam herunter, dann erfolgt der Startschuss. Yeah, kleines Mammut, wir kommen!

Little Mammutmarsch Wandermarathon Extremwandern Weitwandern

Zuerst geht es an der Uferpromenade des Hafens entlang. Dann wechseln wir über eine Brücke hinüber zur Rheinseite. Anfangs ist die Gruppe noch eng zusammen und wir wandern gemeinsam in einem Pulk. Doch schon auf den ersten beiden Kilometern zieht sich die Gruppe auseinander, denn jeder läuft in seinem eigenen Tempo.

Eltville am Rhein Rheingau

Schöne Ausblicke gibt es immer wieder auf den Rhein. Die Strecke ist ziemlich abwechslungsreich und wird uns später noch durch die bekannten Rheingauer Weinberge und Hanglagen der edlen Rebsorten führen.

Little Mammutmarsch Rhein-Main Wandermarathon Extremwandern Weitwandern

Wir erreichen Eltville am Rhein und folgen der Uferstraße durch den Ort, weiter in Richtung Erbach. Dort angekommen, biegen wir rechts ab, verlassen den Rhein und gehen durch Erbach durch und weiter nördlich in Richtung Weinberge.

Little Mammut Rhein-Main

Der Weinhof Martin ist unser erster Verpflegungsposten. Es gibt Getränke, Bananen, Schokobrötchen, Müsliriegel sowie Salzstangen und Snacks. Hier gibt’s auch Wasser für die Hunde, denn einige Mammut-Teilnehmer auf der 30km Strecke wandern mit ihrem Hund. Bei den Verpflegungsstellen gibt’s auch Bierbänke für eine Rast und Dixie-Klos.

Ab in die Weinberge des Rheingau

Little Mammutmarsch Wandermarathon Extremwandern Weitwandern

Nach einer kurzen Pause geht es weiter nördlich in die Weinberge. Wir passieren Kiedrich und wandern weiter Richtung Rauenthal. Das Wetter bleibt bedeckt, aber es regnet nicht mehr. Die Beine fühlen sich noch locker an und auch bergauf läuft es sich gut. So kann’s weiter gehen!

Little Mammut Rhein-Main

Mal Ausschau halten nach dem Streckenverlauf. Insgesamt ist die Streckenführung auf den 30km gut ausgeschildert, jeweils mit organge-farbenen Pfeilen auf dem Boden und kleinen Hinweisschildern. Nur an 1-2 Punkten bin ich am Überlegen, ob es rechts oder links abgeht. In der Regel ist aber immer ein Wanderer in der Entfernung zu sehen, an dem man sich zur Not orientieren kann. Mein Streckenbuch habe ich unterwegs jedenfalls nicht gebraucht.

Rheingau Trauben

Wir wandern zur richtigen Jahreszeit im Rheingau: Die Trauben haben schon ordentlich Farbe und man kann schon erahnen, welch leckeren Rotwein sie einmal hergeben werden. Und ich nehme mir vor, nochmal extra für eine Weinprobe hierher zu kommen. Neben einem kühlen Bier bin ich nämlich auch immer für einen trockenen Rotwein zu haben.

Little Mammut Wandermarathon Extremwandern Weitwandern

Zwischendurch geht’s wieder mal kräftig bergauf. Wir haben Martinsthal passiert und folgen dem Fernwanderweg Rheinsteig für eine Weile – ein  schöner Abschnitt. Weiter geht’s in Richtung Frauenstein und dem Hof Armada, der 2. Verpflegungsstation.

Marsch durch den Mammut-Urwald

Little Mammut Wandermarathon Extremwandern Weitwandern

Was mir gut gefällt, ist die abwechslungsreiche Streckenführung: Waldstücke wechseln sich am mit Weinbergen, Feldern und Wiesen. Wir wandern abwechselnd auf Wald-, Schotter- und Feldwegen. Einen Teil der Strecke gehen wir auf Asphalt.

Little Mammutmarsch Wandermarathon Extremwandern Weitwandern

Nachdem wir Frauenstein rechtsseitig umwandert haben, biegen wir rechts ab in Richtung Südosten. Dann wandern wir meist geradeaus wieder in Richtung Wiesbaden. Seit einigen Kilometern spüre ich, dass meine Beine müde werden. Deshalb versuche ich mich auf den letzten Kilometern ganz auf’s Ziel zu fokussieren.

Es geht bergab, mit Blick auf Wiesbaden und Mainz. Plötzlich tauchen die ersten Häuser der Stadt auf. Noch ein paar Straßen, eine Ampel überqueren, die letzten Pfeile als Markierung auf dem Boden, noch einmal abbiegen. Das Ziel ist erreicht!

Oops!… I did it (for the first time)

Little Mammutmarsch Wandermarathon Extremwandern Weitwandern

Die Beine fühlen sich müde an und ich bin happy, dass ich es geschafft habe. Im Ziel gibt’s Wein zur Begrüßung, eine Medaille und eine Urkunde für die Finisher. Gemütlich sitze ich noch bis abends mit anderen Finishern im Zelt und wir unterhalten uns über die Strecke, den Rheingau und Wanderungen und Märsche, die wir schon unternommen haben.

Noch ein Nachtrag in Zahlen: Insgesamt waren es knapp 1.500 Teilnehmer beim Little Mammut Rhein-Main, jeweils 50% auf der 30km und auf der 55km Strecke. Im Ziel angekommen sind 1.300 Wanderer, also 88% der Starter. Grundsätzlich kann man sagen: Je größter die Distanz bei Märschen, desto geringer ist die Finisher-Quote.

Aber auch hier gilt, dass jeder ein Gewinner ist, der an den Start geht – unabhängig ob er im Ziel ankommt oder nicht. Man kann auch zwischendrin aussteigen, das ist völlig in Ordnung.

Mein Fazit zum Mammutmarsch – „Little Mammut“:

Obwohl ich mich als sportlich bezeichnen würde und Wandererfahrung habe, ist die 30km Strecke eine Herausforderung für mich. Ab km 20 werde ich langsam etwas müde, ab km 25 werden die Beine schwerer. Am nächsten Tag spüre ich Muskelkater in den Waden und das Treppenlaufen klappt nicht ganz so sportlich wie sonst üblich. Der Vollständigkeit wegen: Für die 30km mit rund 540 Höhenmetern habe ich 5:31:00 Stunden gebraucht in einem zügigen Tempo mit zwei kurzen Pausen. Aber wie gesagt – auf die Zeit kommt’s beim Mammutmarsch eigentlich nicht an.

Gut gefallen hat mir die abwechslungsreiche Strecke mit unterschiedlichem Belag. Auch die Wahl der Wanderschuhe, meine leichten Laufschuhe mit geringem Gewicht, war im Nachhinein die Richtige für mich. Gefallen hat mir auch, dass ich sowohl auf der Strecke als auch rund um die Veranstaltung mit vielen netten Leuten ins Quatschen gekommen bin.

Die Veranstaltung ist gut organisiert und ich fühlte mich unterwegs „gut versorgt“. Die 30km Strecke fand ich für mich ideal als Einstieg, um in die Welt der Wandermarathons und Märsche reinzuschnuppern.

Weitere Infos zu den Veranstaltungen und verschiedenen Märschen findest du hier.

Werbehinweis: Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit „Mammutmarsch„. Ich gehe gerne Kooperationen ein, meine persönliche Meinung wird davon aber nicht beeinflusst.

Weitwandern und Fernwanderwege sind beliebt und für Wander-Fans ein echtes Abenteuer. Infos & Tipps für die Planung der ersten Weitwanderung gibt es in diesem Artikel: Weitwandern und Wandern ohne Gepäck – Basics & Tipps

Jan vom Reiseblog „Deutschlandjäger“ ist auch ein Freund der langen Märsche und hier schreibt er über seine Erfahrungen beim MM Stuttgart.

Wenn du dich fürs Wandern interessierst, dann findest du hier noch mehr Lesestoff zum Thema:
15 Outdoor-Blogger zeigen dir ihren Wanderrucksack
12 Outdoor-Blogger stellen ihre Wanderschuhe vor
12 Outdoor-Blogger zeigen ihre Regenjacke
Meine Weitwanderung auf dem Coast to Coast Walk
Auf die Zugspitze wandern – mein Tourenbericht
Karawanken: Wandern in der Region Rosental
Millstätter See: Wandern & Genuss am Granattor
Bergtour & Gletscher-Trekking in Österreich

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Heiko Müller

8 Kommentare zu “Mammutmarsch: Mein Einstieg ins Weitwandern

  1. Christian Antworten

    Hallo Heiko,

    vielen Dank für diesen ausführlichen Erfahrungsbericht! Wir organisieren als gemeinnütziger Verein in Nordbayern jährlich einen „50 km in 12 Stunden“ und „100 km in 24 Stunden, alleine oder in der Staffel“ Marsch („Schlackenmarsch“) und ich bin daher auf der Suche nach Inspirationen für neue Ideen und Verbesserungen auch auf deine Seite gestoßen.

    Nach meinem ersten 50 km Marsch war für mich der Gedanke absolut abstrus, nochmals 50 km dran zu hängen. Dennoch habe ich im gleichen Jahr die 100 km gefinisht. Ich habe den Weg von 0 … 50 km … 100 km in diesem Erfahrungsbericht „verarbeitet“: https://www.schlacken.com/100-km-in-24-stunden-ein-erfahrungsbericht/

    Vielleicht motiviert er den/die eine(n) oder andere(n) oder schafft den nötigen Respekt vor diesen Distanzen…

    Mit sportlichen Grüßen
    Christian

    1. Heiko Müller Antworten

      Hallo Christian,

      danke dir für den Lesetipp und die Infos zu eurem Schlackenmarsch. Deinen Bericht habe ich gelesen und da sind definitiv nützliche Infos und Tipps drin. Die Nacht durchzuwandern ist ganz sicher eine ziemliche Herausforderung, so wie du es beschreibst und wie ich es auch aus anderen Erzählungen kenne, weil man gegen die innere Uhr und Müdigkeit läuft.

      Meine Wanderungen, Märsche und Marathons, die ich bisher absolviert habe, waren allesamt tagsüber bei Helligkeit und im „normalen“ Biorhythmus. Gratuliere zum erfolgreichen 100er! 🙂

      Viele Grüße
      Heiko

  2. Sebastian Antworten

    Gibt es bei den Läufen auch eine maximal Zeit? Hatte nur mal was bei den 100 km gelesen, aber nix bei den kürzeren.

    1. Heiko Müller Antworten

      Bei den kürzeren Distanzen gibt es glaube ich zwar auch ein Zeitlimit, aber je nach Startzeit der kürzeren Distanzen ist die Zeitnahme ziemlich lange geöffnet, eben bis alle Wanderer auch der langen Distanzen im Ziel sind. Soweit ich das richtig in Erinnerung habe. 😉

      Viele Grüße
      Heiko

  3. Knecht Cornelius Antworten

    Hallo Heiko,
    danke für den schönen Artikel und die tollen Fotos. Durch die Dauer ist das lange Wandern nicht ohne. Die schweren Beine am nächsten Tag finde ich angemessen. 😉
    Liebe Grüße
    Cornelius

    1. Heiko Müller Antworten

      Hallo Cornelius,
      danke dir für dein Feedback – das freut mich. Du als Ultraläufer kennst dich mit langen Strecken und schweren Beinen ja bestens aus und kannst das gut nachvollziehen. 😉
      Liebe Grüße
      Heiko

  4. Daniel Antworten

    Hallo Heiko,

    erstmal Gratulation für deine Leistung. 30 Kilometer sind gewiss kein Zuckerschlecken, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich weiß nur noch nicht genau, ob ich nicht lieber ein Bier als einen Wein beim Zieleinlauf gehabt hätte. So oder so: Daumen hoch! Dein Beitrag klingt nach einem rundum gelungenen Event.

    Beste Grüße aus Mexiko, Daniel.

    1. Heiko Müller Antworten

      Hallo Daniel,

      danke dir für dein Feedback, das freut mich. Du bist ja marsch-erprobt und kennst dich da aus. Den Little Mammut mit 30km finde ich gut geeignet als Einstieg. Sonst mache ich ja meistens gemütlichere Wanderungen mit Pausen. Und mit dem Bier hast du recht, das ist mir eigentlich auch lieber. Aber im Rheingau hat’s dann doch irgendwie gepasst. 😉

      Viele Grüße nach Mexiko,
      Heiko

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