Ein Ultralauf ist eine außergewöhnliche sportliche Herausforderung für Körper und Psyche. Gastautor Cornelius schreibt über seinen ersten Ultralauf und wie es ihm unterwegs erging.
Einmal im Leben einen Marathon zu laufen ist für viele Läufer ein ergeiziges Ziel. Einmal die 42,195 km lange Distanz bewältigen und dann über die Ziellinie laufen. Einige Läufer, die dieses Ziel dann erreicht und ihre ersten Marathons absolviert haben, wollen mehr. Sie wollen länger laufen.
Ihr neues Ziel ist es einen Ultralauf zu finishen. Das sind Läufe, die länger sind als die klassischen 42,195 km der Marathon-Distanz. Hört sich verrückt an? Ist es auch! In diesem Artikel schreibt Cornelius über seinen ersten Ultralauf. Gestartet ist er beim Fidelitas Nachtlauf in Karlsruhe über die Distanz von 80 km.
Outdoor Extreme: Mein erster Ultralauf
Gastbeitrag von Cornelius Knecht
Noch gut 30 Minuten bis zum Start auf der überhitzten und schattenfreien Aschenbahn. Bei 29 Grad Celsius sitzen mein Lauffreund Hermann und ich auf Bierbänken im Schatten unter einem Dach vom Sportlerheim und blicken auf das Geschehen. Vor uns ein Sportplatz, umgeben von einer Wiese und einer Aschenbahn. Wir unterhalten uns über Belangloses, geben uns locker. So fühle ich mich aber keineswegs. In Wirklichkeit bin ich nervös, angespannt, will aber gar nicht so genau hinspüren. In einer halben Stunde starte ich meinen ersten Ultralauf, der über 80 Kilometer durch den Schwarzwald führt – mit knapp 900 Metern Steigung.
Mein erster Ultralauf | Das Vorspiel
Nach einjähriger Verletzungspause kann ich endlich seit Oktober letzten Jahres wieder ernsthaft trainieren. Vor diesem Zeitpunkt bin ich maximal Marathon-Distanzen gelaufen. Da meine Achillessehnenprobleme einfach nicht weggingen, machte sich in mir zunehmend Angst breit, dass ich nie wieder so würde laufen können, wie ich gerne möchte. In dieser Phase der Unsicherheit kam der Gedanke, dass ich gerne jetzt – und nicht irgendwann später – einen Ultralauf absolvieren möchte.
Eigentlich ein Wiederspruch. Aber: einige Jahre zuvor hatte ich mit leuchtenden Augen dem Start des Karlsruher Nachtlaufs zugeschaut. Damals bin ich die „kleine“ Distanz, den Marathon, gelaufen. Ein Bus bringt die Marathonläufer in den Ort Mutschelbach, von wo aus man ab 20 Uhr die zweite Hälfte der Langdistanz in die Dunkelheit hinein läuft. Für mich waren die Ultraläufer eine Art „Elite“, der ich nie angehören würde. Zugleich fesselte mich der Gedanke 80 Kilometer am Stück zu laufen. Also recherchierte ich im Internet bezüglich ultraspezifischen Lauftrainings und machte mich schlau.
Meine Frau reagierte auf meine Bemerkung, Ultras laufen zu wollen, mit den Worten: „Das ist mir schon lange klar, endlich kapierst du`s auch. Ich unterstütze dich!“ Ehrlicherweise hatte ich ihr gleich gesagt, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass es nicht bei dem 80 Kilometerlauf bleiben würde, sondern mit ziemlicher Sicherheit auch größere Distanzen folgen würden. Jetzt stand mir also mein erster Ultralauf bevor.
Die Vorbereitung bestand zuerst aus einem marathonspezifischen Training, welches Mitte März mit dem Kandel-Marathon in der Südpfalz endete. Seit 18 Monaten war ich keinen Marathon mehr gelaufen und war am Start entsprechend unsicher. Ich finishte in 3:38h und bin dabei nicht an mein persönliches Limit gegangen. Sicherlich hätte ich aus meinem Körper ca. fünf Minuten mehr herauspressen können, aber um den Preis, dass ich dann hätte mindesten 14 Tage regenerieren müssen. So konnte ich einen Tag nach dem Kandel-Marathon weitertrainieren. Mehr zählte aber die Tatsache: ich war gut in Form und nicht so weit von meiner alten Leistungsfähigkeit weg.
Beim Marathon trainiert man Tempoläufe und einmal pro Woche lange Läufe, sogenannte „Lalas“. Man sollte in den 12 Wochen bis zum Marathon 10 mal die 35 km gelaufen sein in eher langsamem Tempo. Dann hat man die notwendige Langausdauer für den Marathon. Zusätzlich kann man Endbeschleunigung in die Lalas einbauen, um mehr Wettkampfhärte zu erreichen.
Mein Ultralauf: Hitze, Höhenmeter und die Kunst der Lalas
Ultratraining ist anders: Weil die Distanzen so lang sind, kann man natürlich nicht 10 Mal 60 Kilometer rennen. Die dann folgende nötige Regenerationszeit würde zu lange dauern. Ich tastete mich an lange Distanzen heran, erhöhte auf 45 km, dann auf 50 km, einmal 55 km und einmal 60 km. Nach zwei bis drei harten Trainingswochen mit 120 km inklusive Lalas kam eine Regenerationswoche mit weniger als 100 km pro Woche und kürzeren Lalas. Immer wieder streute ich als Abwechslung „Trainings-Marathons“ ein, teilwiese bei Hitze und mit Höhenmetern.
Drei Wochen vor meinem großen Tag verspürte ich plötzlich einen starken Schmerz in meinen linken Aduktoren. Sicherheitshalber setzte ich zwei Tage aus. „Hast du viel Stress?“ fragte meine Vereinskameradin Iris, die bereits einen 160 Kilometerlauf gewonnen hatte. „Ja, ich habe beruflich gerade ziemlichen Stress und kompensiere das mit zu viel Kaffee.“ Sie empfahl mir ein natürliches Entsäuerungsmittel, was in der Apotheke erhältlich ist und eine eher basische Ernährung. Zugleich startete ich einen kalten Kaffeeentzug und bin die Schmerzen quasi über Nacht losgeworden, so dass ich wieder laufen konnte. Wahrscheinlich hätte ich meine früheren Achillessehenprobleme so erheblich schneller in den Griff bekommen.
Ultralauf | Hauptsache nicht dehydrieren
Den ersten 50 km Lala schaffte ich gut. Den zweiten musste ich bei Kilometer 37 wegen Flüssigkeitsmangel und den dritten bei Kilometer 40 wegen Kohlenhydratmangel abbrechen. Die darauffolgende 55er Runde bei Kilometer 40 wegen Salzmangel. Ich kann bei Temperaturen von bis zu 20 Grad einen Marathon ohne Trinken beenden, das geht. Bei Ultradistanzen ist das anders, wie ich im Training erfahren durfte. Nun hatte ich mehrere Lalas hintereinander aus Trainigssicht quasi „in den Sand gesetzt“. Deswegen musste ich die abschließenden 60 km max. 14 Tage vor dem Wettkampf erfolgreich zu Ende führen, damit mein Plan aufging.
Ich parkte mein Auto mit 6 Litern Flüssigkeit (3 Liter Wasser, 3 Liter süße Limonade) im Nachbardorf im Ortszentrum. Außerdem dabei: Salzkapseln und in Wasser auflösbare Kohlenhydrate. Bei 29 Grad lief ich eine 6,5 km Runde mit 70 Höhenmetern den Berg hinauf, am Fußballplatz vorbei hoch in die Weinberge mit toller Sicht auf den Pfälzer Wald und die unzähligen Weinreben. Bei einem am Wald gelegenen Krankenhaus bog ich rechts ab und lief hinunter ins nächste Dorf, an einer kaum befahrenen Straße entlang zurück zum Auto. Die letzten 2 der insgesamt 9 Runden musste ich Gehpausen einlegen. Die 6 Liter Flüssigkeit reichten gerade so. Aber ich schaffte es in 7 Stunden. Nach diesem Lauf war ich mir recht sicher, dass ich zumindest finishen würde.
Mein erster Ultralauf | Der Wettkampf
Es ist kurz vor 17 Uhr. Nur noch wenige Minuten bis zum Start. Ein Vorher-Selfie für meine Frau zeigt meine Anspannung vor dem Lauf . Hermann, mein Lauffreund und ultra-erfahrener Trainingspartner, ist nach wie vor die Ruhe selbst. Er hat 77 Marathons auf dem Buckel, pah! Wegen seiner Schmerzen im Fuß läuft er heute mit neuen Einlagen. „Kein Problem, ich habe meine alten Einlagen im Rucksack dabei, mit denen kann ich 20 Kilometer laufen. Erst dann kommen Schmerzen, zur Not kann ich auf diese wechseln“. Soviel zu seiner Renntaktik! Ultraläufer sind schon ein eigenes Völkchen.
Wir gehen aus dem Schatten heraus zum Start und uns umgibt gleich die starke Hitze. Ich habe drei Ziele. Wenn ich das Erste nicht erreiche, habe ich noch die beiden Anderen. Sonst besteht in der Erschöpfung das Risiko aufzugeben. Ziel Nummer 3: finishen, egal wie. Nummer 2: unter 9 Stunden bleiben. Das eigentliche Ziel (Nummer 1): in weniger als 8 Stunden finishen. Das wird sehr knapp und ich bin mir unsicher ob ich das schaffe.
Die ersten 20 (flachen) km will ich langsam laufen in einem Schnitt etwas schneller als 6 Minuten pro Kilometer. Dann kommen die Steigungen. Diese will ich „so wie es geht“ möglichst in einem 6er Schnitt absolvieren. Ab Kilometer 60, wenn es fast nur noch abwärts geht, werde ich mich bis zum Ziel durchkämpfen müssen.
Wir stehen recht weit vorne in der Nähe der Startlinie. Schon jetzt fließt der Schweiß in Strömen, dabei sind wir noch gar nicht gestartet. Bei einem Marathon herrscht oftmals kurz vor dem Start eine „positiv-aggressive“ Grundstimmung. Meist läuft „Highway to hell“ von ACDC oder sowas in der Art. Hier gibt’s eine fröhliche Musik und eine eher lockere Atmosphäre. Ultras laufen weniger „gegen“ andere, sondern eher für sich. Jeder weiß, was es bedeutet so eine Distanz zu laufen, respektiert den anderen Läufer, sieht ihn eher als Partner. Oft werde ich während des Wettkampfs auf der Strecke von anderen Läufern gefragt werden, ob alles OK ist. Bei einem Marathon ist mir das noch nie passiert.
Ultralauf – was zur Hölle mache ich hier?
Meine Anspannung steigt, gefühlt werden die „Lasten“ auf meinem Rücken schwerer. Nun könntest du sagen, warum macht er sich solchen Stress? Er könnte doch einfach laufen und Erfahrungen sammeln. Der Druck ist doch selbst gemacht. Ja, stimmt. Mir ist es aber wichtig bei Wettkämpfen ans persönliche Limit zu gehen und darüber hinaus. Einen am Limit gelaufenen Marathon empfand ich immer als eine Erfahrung, die mich verändert hat. Deswegen will ich auch hier das Maximale erreichen, bin gespannt wie es mir dabei ergeht. Wie sich das anfühlt und was es mit mir macht. Ich konzentriere mich auf meinen Atem, atme bewusst langsam tief ins Zwerchfell und beruhige meinen Geist. Von 10 wird auf 1 heruntergezählt, dann kommt der Startschuß und los geht’s.
Ruhig und tief atmen, schnell auf eine Pace von 5:50 bis 6 Minuten pro Kilometer kommen. Soweit die Theorie. In der Realität läuft Hermann schon in der Stadionrunde in einem mörderisch hohen Tempo von 5:15 los. Mein erster Gedanke ist „Boah, den lässt du nicht davonlaufen“, also laufe ich im gleichen Tempo hinterher. Lauf langsamer, denke ich aber schnell. Ich versuche es, schaffe es aber nicht. Meine Beine gehorchen meinem Kopf nicht. In den Bergen wirst du ihn sowieso wieder einholen, denke ich. Es bleibt dabei, meine Beine wollen einfach nicht auf mich hören.
Vom Stadion geht es direkt in den Wald. Die ersten Kilometer verlaufen flach und anfangs eher am Waldrand neben weitläufigen Kleingartenanlagen vorbei. Über angenehm zu laufende Waldwege betrachte ich die saftig grüne Vegetation, fast auschließlich Laubbäume, viele Eichen. Zwischen den Bäumen blitzen Sonnenstrahlen hindurch und verursachen ein besonderes Licht. Ab und an geht es ein kleines Stück – ohne Bäume – in die Hitze und dann wieder hinein unter den Schutz des saftigen Grüns.
Da ich in den letzten Monaten viel bei Hitze trainiert habe, macht mir diese nicht so viel aus. Das Läuferfeld liegt noch eng beisammen, zieht sich aber allmählich auseinander. Nach etwa fünf Kilometern kommt die erste Getränkestation, an der es nur Wasser gibt. Zwei Becher trinken und weiter geht’s. Wenn ich durch meine in den Sand gesetzten Lalas etwas gelernt habe, dann das: Trinken und Nahrung ist das Wichtigste! Wir laufen an einem Abenteuerspielplatz vorbei. Zuschauer stehen am Rand und feuern uns an.
Irgendwie in den Ultralauf-Flow kommen
Mühsam schaffe ich es nach einigen Kilometern mein Tempo etwas zu zügeln, laufe aber immer noch eigentlich zu schnell, etwa 5:30 – 5:45. Zugleich bin ich über mich erstaunt. Ich hätte nie gedacht, dass diese „Konkurrenz“-Gefühle doch stark sind, dass ich mich nicht gut bremsen kann. Offenkundig sind bei solchen Renndistanzen die Emotionen bei mir irgendwie purer. Wenn ich im Normalzustand irgendwelche Gefühle habe, etwa Neid, kann ich diese wahrnehmen und entscheiden, wieviel Energie ich ihnen geben will. Sie sind da und ich kann sie akzeptieren und mit ihnen umgehen. Bei diesem Wettkampf kann ich das nicht. Gefühle – egal welche – sind dann einfach da, voll und ganz in ihrer vollen Intensität.
Es ist an der Zeit die erste Kohlenhydratflasche zu leeren, da demnächst die 2. Getränkestation kommt und ich knapp eine Stunde unterwegs bin. Pro Stunde trinke ich eine Flasche mit flüssigen Kohlenhydraten. An meiner Weste sind zwei Stück befestigt, alle 20 km muss ich beide Flaschen füllen. Wegen meines bei langen Läufen vorhandenen Bedürfnisses an Süßem trinke ich an jeder Station Limonade. Stündlich verleibe ich mir zudem zwei Salzkapseln ein. Ich spüle mit zwei Becher Grapefruitlimonade mit zu viel Kohlensäure nach und laufe weiter.
Jetzt geht es aus dem Wald heraus, neben einer autobahnähnlichen Schnellstraße entlang, unter einem Tunnel hindurch zu Kleingartenanlagen. Kleine Parzellen, von vorwiegend übergewichtigen Pächtern gepflegt und mit unzähligen Gartenzwergen drapiert. Die ersten Grille sind schon aufgestellt. Wir Läufer werden mit großen Augen angeschaut. Ich bilde mir ein, bei einigen von ihnen den Gedanken „die spinnen…“ von der Stirn ablesen zu können.
Neben Eisenbahnschienen entlang geht es durch Durlach. Hermann habe ich inzwischen ziehen lassen, bin aber immer noch für mein anvisiertes Tempo zu schnell. Ich muss akzeptieren, dass ich es nicht schaffe, mein Tempo zu verlangsamen. An einer Fußgängerschranke überquere ich die Schienen und zum Glück bleiben die Schranken oben. Wäre doch jetzt zu blöd an einer Schranke warten zu müssen.
Ultramarathon: Doping-Pulver und der Gag mit dem Bart
Durlach lassen wir hinter uns. Es wird Zeit meine zweite Kohlenhydratflasche zu leeren. Wir laufen durch grüne Naherholungsgebiete mit Wiesen, vielen Büschen und vereinzelten Bäumen nach Pfinztal, der ersten Staffelwechselstelle. Hier werden auch die Steigungen losgehen. Vorher müssen wir erneut über Schienen der örtlichen Stadtbahn. Kurz vor den Schienen schaltet die Ampel doch tatsächlich auf rot. Ich blicke nach rechts und links, die Bahn kommt, ist aber weit genug weg, also sprinte ich hinüber. Innerlich muss ich lachen, dass mir genau das passiert. Dennoch habe ich inzwischen meinen Rhythmus gefunden, scanne meinen Körper regelmäßig nach Unstimmigkeiten ab und genieße den Lauf.
Bei der Staffelwechselstation beide Flaschen herausfummeln, öffnen, zwei Beutel Kohlenhydratpulver holen, öffen, in die Flaschen füllen und von einem der zahlreichen freundlichen, engagierten Helfer füllen lassen. Wieder in der Weste verstauen, zwei Salzkapseln nehmen, mit Süßem nachspülen und weiter.
„Was ist das für Pulver?“ fragt ein Helfer. „Kohlenhydratpulver“ anworte ich. „Sicher?“, fragt er. „Ja“, antworte ich freundlich. Der alte Dopingwitz mit endlos langem Bart, aber egal. Er füllt beide Flaschen mit Wasser. Ich hinterlasse ihm die leeren Verpackungen und bedanke mich. „Dann kann ich mir genauer ansehen, was die wirklichen Inhaltsstoffen sind“, antwortet er grinsend. Der ganze Vorgang dauert etwa fünf Minuten. Dennoch liege ich wegen meines Tempos knapp zehn Minuten vor meinem Zeitplan.
Ich laufe die Straße weiter, einen Weg zwischen zwei Häusern auf einen Wald zu. Aufwärts und um die Kurve, bis ich den nun zu folgenden Weg in seiner ganzen Pracht sehe: Steil bergauf, alle Läufer wegen der Steilheit gehend. Das erste Stück laufe ich noch, muss aber nach einger Zeit auch gehen.
Durch die Streckenkenntnis weiß ich, dass es jetzt in 2 – 3 Kilometern mehr als 100 Höhenmeter aufwärts und für die nächsten 20 km ständig auf- oder abwärts geht. Schon nach kurzer Zeit laufe ich wieder. Weiter, immer weiter. Ein kleines Stück geht es eben, kurz bergab und sofort wieder bergauf. Ich spüre starken Druck und laufe entsprechend etwas zu schnell. Nach fünf Kilometern hoch und runter spüre ich stärker werdende Erschöpfung, sowohl in den Beinen als auch im Kopf. Jetzt schon so müde.
Ultralauf: Alter Schwede, alles wird so langsam
Es sind noch weitere 35 km Steigungen zu schaffen. Das kann nix werden. Verzweiflung breitet sich in mir aus, ich werde zunehmend mutlos. Schließlich regt sich hinter der dumpfen Erschöpfung und Verzweiflung in meinem Kopf ein Gedanke: Du liegst immer noch vor deinem Zeitplan. Selbst wenn du einen Einbruch bekommst, finshst du immer noch mit guten 8:30. Jetzt kämpfe weiter und lass dich nicht gehen. Stimmt. Klares Denken fällt mir zunehmend schwerer. Wir sind erst bei Kilometer 25 und schon jetzt kann ich nur noch langsamer denken. Ich spüre plötzlich einen starken Schmerz in den Muskeln über und unter dem Knie. Sobald ich das linke Bein beuge, schmerzt es. Es fühlt sich aber nicht wie eine Verletzung an. Ich laufe in den Schmerz hinein, hinke die ersten zwanzig Meter etwas, dann geht es wieder.
Der Weg führt aus dem Wald heraus durch ein Getreidefeld. Ein Stück vor mir sehe ich aus dem Getreide heraus laufende Oberkörper herausragen und nach links laufen. Dann geht es durch die Felder bergab. Hermann ist inzwischen in Sichtweite. Ich komme ihm langsam näher. Wir erreichen Jöhlingen, unter einer Unterführung durch, eine Straße bergauf und zur nächsten Steigung. Es ist eine große Wiese mit einzelnen Büschen und vielen Getreidefeldern. Man kann weit blicken, aber Hermann ist nicht zu sehen. Wow, hat er einen Spurt bergauf gemacht? Ich hatte nicht bemerkt ihn überholt zu haben. Wieder gehen so gut wie alle Läufer, ich notgedrungen und vernünftigerweise auch. Ich habe den Kampf angenommen, gehe wo nötig, laufe wo es geht, bin hochkonzentriert. Oben sieht man wie immer ein fantastisches Panorama mit Wiesen, Feldern, Bergen, Wäldern und Dörfern. Ein grandioser Ausblick.
Es geht bergab zum nächsten Dorf. Getränkestation, Salzkapseln, bäh, mit Süßem nachspülen, weiter. Kurz nach der Station höre ich ein Grunzen. Im ersten Moment erschrecke ich, befürchte Wildschweine, drehe mich um und sehe einen Läufer, der sich der zu vielen Kohlensäure am Wegesrand entledigt. Durch die zunehmende Müdigkeit ist die Wahrnehmung offenkundig verlangsamt, ich fühle mich aber trotz der auftretenden Müdigkeit, die meinen Kopf etwas vernebelt, geistig ruhig und gut. Es geht wieder einen Waldweg hinauf. Laubbäume in saftigem, üppigen Grün mit vereinzelten Nadelbäumen. Dann bergab zur nächsten Getränkestation.
Ich frage nach Hermanns Startnummer, er ist noch nicht dagewesen. Komisch, muss ihn irgendwo überholt haben. Oder er hat sich verlaufen. Er hat sich die Strecke vom letzten Jahr auf seine Uhr geladen. Dieses Jahr ist sie aber an manchen Stellen anders. Wie mir Hermann später berichtet, hatte er sich dort tatsächlich um ein paar 100 Meter verlaufen. Deshalb habe ich ihn überholt, ohne es zu bemerken.
Mein erster Ultralauf | Bergfest und ein Hoch auf die Mixcola
Es geht den Wald hinauf. Ich muss ein Stück gehen, es geht nicht anders. Ich fühle mich aber unwohl dabei, schließlich bin ich Läufer, nicht Geher. Was sein muss, muss aber sein. Bergab nach Mutschelbach, Kilometer 40, Halbzeit. Hier ist auch die zweite Staffelwechselstelle und der Marathonstart um 20 Uhr. Wieder stehen Menschen am Streckkenrand und feuern uns an. Es ist 20:55 Uhr, ich liege gut in der Zeit. Ich habe hier ein Langarmshirt, weitere Kohlenhydratbeutel und meine Stirnlampe deponiert. Shirt anziehen, Stirnlampe aufziehen, Flaschen wieder mit Kohlenhydraten und Flüssigkeit nachfüllen.
Wieder kommt vom einem Helfer der Dopingwitz. Salzkapseln einnehmen, Grapefruitlimonade gibt es hier nicht mehr, aber eine Arte Mixcola. Auch gut, ein anderer Getränkesponsor, wie ich sehe. Weiter geht’s. Der Weg führt neben der Straße aus dem Dorf heraus, unter einer Autobahnbrücke hindurch, dann links in den Wald hinein.
Ab jetzt kommen noch 460 Höhenmeter in gleichmäßiger leichter Steigung. Der Wald ist hier dichter, dunkler, es gibt erheblich mehr Nadelbäume. Aus dem Wald geht’s hinaus über eine Straße. Ein Polizist stoppt die Autos für mich, Danke, winken und weiter. Ich komme an einem mit Jugendlichen bevölkerten Grillplatz vorbei. Ich öffne den Mund, damit der laute Technoschall, der zu meinen Ohren hereinkommt aus dem Mund wieder herausgeht, und laufe weiter. Auch im Training liebe ich, trotz aller Erschöpfung die langen Läufe. Egal wie schlecht es mir vorher ging, immer entsteht eine angenehme Ruhe im Körper und Geist. So ist es trotz aller Anstrengung auch hier. In Ruhe laufe ich meinen Stiefel weiter.
Im nächsten Dorf stehen Zuschauer am Rand und feuern die Läufer an. Teilwiese haben sie Grills und Bierbänke aufgebaut, essen und trinken und zelebrieren den Nachtlauf so auf ihre Weise. Im Ort abbiegen, bergauf laufen auf einen Hügel mit einem tollen Panorama hinauf. Inzwischen habe ich etwas mehr als 50 km hinter mir. In knapp 10 km kommt Langenalb, der höchste Punkt des Laufes. Ab da geht es so gut wie nur noch abwärts. Es wäre toll, wenn wieder mal eine starke Steigung kommen würde, dann dürfte ich gehen. Nix da, weiterlaufen. Die Müdigkeit steigt aber, also doch 100 Meter gehen und wieder weiterlaufen. Wieder kommt der Schmerz um das linke Knie herum.
Über Asphalt und Schienen hinweg
Die Woche vor dem Lauf hatte ich bei der Arbeit starken Stress und dieser verbraucht Magnesium. Wieder gelingt es mir in den Schmerz hinein zu laufen und ihn so loszuwerden. Aus Intuition heraus beginne ich mehr Salzkapseln zu nehmen, erst zwei alle 30 Minuten und dann ab Langenalb alle zwei Kilometer. Für alles zahlt man einen Preis. Sollte dieser darin bestehen, die Nacht auf der Toilette wegen Durchfall zu verbringen, zahle ich ihn gerne. Es geht eine lange Straße durch Langenalb zur dritten Staffelwechselstelle, über Schienen. Zum Glück keine Stadtbahn, und dann bin ich da. Hier wurde ein kleines Fest organisiert mit Grill und Alkohol, was von der örtlichen Bevölkerung offenkundig gut besucht wird.
Das gleiche Ritual, Flaschen füllen, der immer gleiche Dopingwitz, den ich mit „das haben die anderen auch schon gesagt“ beantworte, Salzkapseln und… Moment, mir ist plötzlich übel. Wenn ich nicht aufpasse, muss ich mich übergeben. Also nix Süßes mehr zu mir nehmen. Zu wenig Kohlenhydrate bedeuten aber nicht finishen. Übergeben bedeutet aber wohl auch nicht finishen. Also Kompromiss, nur noch Wasser und reduziert weiter Kohlenhydrate trinken und viel mehr Salz. Die Berge habe ich geschafft, jetzt geht es nur noch abwärts oder ebenerdig. Etwas liege ich hinter meinem Zeitplan. Dafür kommt keine Steigung mehr.
Vorsichtiger Optimismus macht sich breit
Ein Stück geht der Weg neben der Straße entlang, bis er im dunklen Wald verschwindet. Der Weg ist wegen zahlreicher größerer Steine schwer zu laufen. Für die nächsten Kilometer geht es stark bergab. Es wird dunkel, so dass man ohne Stirnlampe nur noch wenig sieht. Bergab laufen ist erholsam, könnte man meinen. Nicht aber für die geschundenen Muskeln und Sehnen. Hier kann ich Zeit gut machen, in Langenalb lag ich fünf Minuten hinter meinem Plan. Also schalte ich endlich meine Stirnlampe an und laufe was das Zeug hält.
Die Oberschenkel beschweren sich lautstark. In Marxzell stehen jüngere Kinder mit einem Getränkestand: „Möchten Sie Wasser?“ – „Nein, danke“, antworte ich. „Wollen Sie dann etwas essen?“, fragen sie. Wir haben etwa 23:30 Uhr, diese Kinder sind jünger als 10 Jahre alt und wollen die Läufer unterstützen. Toll! „Sorry, wenn ich jetzt esse, muss ich mich übergeben. Sehr nett von euch, danke.“
Über die Straße geht’s hinüber zum Rand von Marzell und dann rechts zum Schwimmschulweg. Dann geht es viele Kilometer durch den dunklen Wald, leicht bergab bis Ettlingen. Die nächste Zwischenstation ist Fischbach. Inzwischen bin ich so weit am Stück gelaufen wie noch nie in meinem Leben zuvor. Dieser Gedanke findet aber keinen emotionalen Wiederhall. Zu dumpf ist inzwischen mein Schädel, angefüllt von Nebelschwaden und Müdigkeit. Ich denke nur noch langsam und etappenweise. Als nächstes kommt Fischbach. Mittlerweile ist es stockdunkel.
Ganz schön viele Tiere in der Nacht
Vereinzelt überhole ich einige der langsameren Marathonläufer. Jeden grüße ich und feuere ihn an. In Fischbach trinken und gleich weiter. Vereinzelt huschen Spitzmäuse erschreckt aus dem Lichtkegel meiner Stirnlampe. Manche Glühwürmchen säumen meinen Weg, einzelne Fledermäuse fliegen über meinen Kopf. Diesen Teil der Strecke liebe ich. Man sieht fast nichts und läuft einsam und fokussiert im Lichtschein durch die Dunkelheit.
Die Beine werden immer schwerer, die Krämpfe stärker und häufiger. Der Punkt der totalen Erschöpfung rückt unaufhaltsam näher. Aber weiterlaufen, es hilft nix, muss irgendwie gehen. 100 Meter gehen und dann wieder laufen, weiter bis Ettlingen, dem nächsten Etappenziel. Dort werde ich nämlich wie vereinbart meine Frau Simone anrufen. Dann kann sie entscheiden, ob sie zum Zieleinlauf kommen möchte. Inzwischen sind wir bei Kilometer 70, laufen und gehen wechseln sich ab.
Ettlingen kommt bei Kilometer 73. Handy herausfummeln, Simone anrufen, Mailbox ist dran. Wahrscheinlich ist sie schon zum Zielbereich unterwegs. Kurz teile ich ihr mit wo ich bin und dass ich noch die geringe Chance sehe in unter 8 Stunden zu finishen, dass es aber knapp wird und dass ich es versuchen will.
Ultralauf: Körper, Geist und alles andere streiken
Hoffentlich bin ich dann um kurz vor 1 Uhr im Ziel. „Ich war bei der Parkplatzsuche, hörte mein Handy klingeln, konnte aber nicht drangehen“, so Simone später. Bei meinem ersten Marathon hatte ich ihr aus Unerfahrenheit bezüglich meiner Leistungsfähigkeit gesagt, ich wäre in 4:30 Stunden im Ziel. Da ich den Marathon aber in 4:05 Stunden finishte, hatten sie und unser Sohn meinen Zieleinlauf verpasst. „Als ich die Mailbox abgehört habe, war ich froh bei deinem Zeileinlauf dabei sein zu können, auch wenn du dich sehr erschöpft angehört hast“, so meine Frau.
Ein paar Hundert Meter kann ich laufen, dann wieder nur gehen. Los, du hast die Chance, nutze sie. Am Ende von Ettlingen geht der Krampf in meinen Beinen gar nicht mehr weg. Auch in den Schmerz hineinlaufen hilft nicht mehr wirklich. Ich torkele neben der Schnellstraße entlang, etwa 1,5 Kilometer, bis es nach links in Richtung Autobahn geht. Nach 400 Meter laufen gehe ich 200 Meter. Die Autobahnbrücke ist zu steil, also gehe ich. Jetzt bin ich wieder auf der gleichen Strecke wie beim Start. Ich höre schon von weitem den Stadionsprecher. Los, lauf, gib alles. Geht aber nicht mehr. 100 Meter laufen, gehen, laufen. Ein helles Licht, Stadioneinlauf.
Eine junge Frau, eine Helferin, steht am Stadioneingang. Ich grüße sie und laufe tatsächlich die ganze Stadionrunde bis zum Ziel, es ist eher ein Hinken. Die letzte Kurve, dann die Zielgerade. Obwohl es 1 Uhr nachts ist, stehen viele Leute am Ziel und klatschen. Und hinter der Zielinine steht meine Frau, nimmt mich in den Arm. Sie gratuliert mir und ich hauche ihr ein „Danke für die Unterstützung“ ins Ohr. Geschafft. Ein unglaubliches Glücksgefühl breitet sich plötzlich in meinem Körper aus.
Mein erster Ultralauf | Verdammt, ich hab’s echt geschafft
Zu meinem Erstaunen kann ich noch gut stehen. Wir setzen uns auf eine Bank und ich erzähle ihr von meinem Lauf. Dann will ich noch meine Zeit wissen. Ich stehe in Zeitlupe auf und hinke breitbeinig zum Computer hinüber. Zwei Helfer sehen mich und lachen. „Das muss sein“, meint einer, „das gehört dazu.“ „Ja, den Preis zahle ich gern“, antworte ich. Da ich nicht mehr in der Lage bin, die kleinen Zahlen am Computerbildschirm zu entziffern, frage ich einen jüngeren Läufer, wie schnell ich war. 7:55:45 Stunden. Gesamtsechzehnter von – wie sich später herausstellt – 119 Finishern. Hermann wird mit knapp 8:51 Stunden Altersklassensieger. Er konnte mit seinen neuen Einlagen schmerzfrei bis ins Ziel laufen.
„Du warst vollkommen angefüllt und total leer zugleich“, sagt Simone später über die Minuten nach dem Zieleinlauf dieser magischen Nacht. „Vollkommen ausgepowert und irgendwo ganz woanders. Beim Erzählen hast du ständig umhergesehen, mich nie fixiert. Jeden ankommenden Läufer hast du lautstark bejubelt, ich glaube, weil du in ihnen gesehen hast, was du geleistet hast. Zugleich warst du glücklich und erfüllt. Für mich ist absolut klar, dass du so etwas nicht zum letzten Mal gemacht hast.
Mein erster Ultralauf | Mein Fazit
Ultralaufen hat etwas autistoides, wie ich finde. Viele Stunden absolut auf sich selbst konzentriert, ständig den eigenen Körper scannen, sich motivieren und antreiben, so gut wie nicht sprechen und die Landschaft intensiv wahrnehmen. Die Intensivität der Gefühle während des Laufs kann ich schlecht in Worte fassen. Sie sind einfach sehr intensiv, die angenehmen wie Freude und auch die unangenhemen wie Traurigkeit und Schmerz. Für mich war es ein völlig genialer und emotionaler Höllenritt. Ich brauchte entsprechend lange Zeit mich wieder umzustellen. Von dem stundenlangen in mir drin sein und in mir wahnehmen.
Den darauffolgenden Tag laufe ich mit einem innerlichen Dauergrinsen herum. Bei meinem ersten Marathon hatte ich mir bei Kilometer 41, also kurz vor dem Ziel, vorgenommen, nie wieder einen Marathon zu laufen. Das Vorhaben hielt genau bis zur Ziellinie. Dieses Mal war es anders. In jedem Moment des Laufs habe ich es nicht bereut und trotz aller Schmerzen genossen. Theoretisch zu wissen wozu der menschliche Körper fähig ist und es praktisch zu erleben ist ein großer Unterschied.
So hart der Lauf auch war, so märchenhaft war der Lohn. Durch so ein Tief hindurchzulaufen, durch Müdigkeit und Verzweiflung, gibt einen ungeheuren Energieschub. Die meisten Menschen in meiner persönlichen Umgebung versuchen mit aller Kraft Schmerzen auszuweichen. Der Ultraläufer sucht sie bewusst auf und läuft durch sie hindurch, was eine sehr energievolle Erfahrung ist.
Ultralauf-Analyse und Optimierung von Details
Bezüglich meiner Leistung bin ich hochzufrieden. Mein Traumziel habe ich erreicht. Dennoch gibt es Luft nach oben und der perfekte Lauf war es noch nicht. So bequem meine Weste war, so mühsam war es, die Flaschen herauszufummeln und zu befüllen. Ein vernünftiger Trinkgürtel mit ausreichend Platz für kleine Kohlenhydratpäcken könnten einiges an Zeit sparen. Auch hat mich mein Harakiri-Start am Schluss Zeit gekostet. Durch die aus Unerfahrenheit in den Sand gesetzten Lalas fehlte mir gegen Ende Ausdauer.
Aber es fühlt sich toll an, dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange bedeutet. Ich werde weiter Ultras laufen und möchte mit noch größeren Distanzen meine Grenzen weiter verschieben. Übrigens: Gegen halb vier morgens kam ich nach diesem Lauf ins Bett und schlief drei Stunden toiletten- bzw. durchfallfrei. Treppenlaufen bereiteten mir am nächsten Tag Schmerzen und laufen war unmöglich. Aber ansonsten alles okay.
Hier sieht du mich auf der Laufstrecke in Karlsruhe, allerdings nicht bei diesem Ultralauf. Ich hatte bei einer früheren Veranstaltung schon mal teilgenommen und bin damals die Marathon-Distanz gelaufen.
Beruflich arbeite ich in meiner eigenen Praxis in einem Vollzeitjob und kümmere mich so gut es geht um meine Familie. Das Laufen habe ich vor fünf Jahren angefangen zu intensivieren, als Ausgleich zu einem rastlosen Leben. Auch um mich innerlich vom Stress zu „reinigen“. Das Ultralaufen – damit meine ich Wettkampf und Training – ist das Element in meinem Leben, das mir noch gefehlt hat. Auch wenn ich an meinem persönlichen Limit gelaufen bin und stolz auf meine Zeit und die Platzierung bin, ist das nicht das Entscheidende. Ich bin an meine Grenzen gegangen und habe sie verschoben. Das war ein ganz erfüllendes und intensives Erlebnis.
Der Fidelitas Nachtlauf ist ein hervorragend organisierter Ultralauf mit schöner Strecke, guter Streckenverpflegung und tollen, sympatischen Helfern. Die Streckenmarkierung war überwiegend gut. Das war sicherlich nicht meine letzte Teilnahme an diesem schönen Ultralauf.
Vielen Dank an die Veranstalter, dass wir Fotos für diesen Artikel verwenden dürfen.
Photocredits: Fidelitas Nachtlauf
Info zum Gastautor: Cornelius Knecht ist niedergelassener Kinderpsychotherapeut und arbeitet mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Das Laufen hilft ihm den Kopf freizukriegen und neue Energien zu tanken. Er liebt vor allem die langen, meditativen Läufe durch die Weinberge in der Südpfalz. Als Kind spendierte ihm sein Vater immer ein Eis, wenn er ihn zum Lauftreff begleitete. So kam es, dass er im Alter von sieben Jahren mal einen 10 km Lauf in 56 Minuten absolvierte.
Mehr Infos zum Fidelitas Nachtlauf findest du hier. Weitere Artikel zum Thema Ultralauf/Running gibt’s hier: PfalzTrail und Strahlenburgtrail. Außerdem die Interviews mit den Läufern Christian Alles, Max Kirschbaum und Marcel Höche. Mehr Artikel zum Thema Laufen:
Virtuelle Läufe & Laufsport trotz Corona
Hast du schon mal einen Marathon oder Ultralauf absolviert oder hast an einer anderen Laufveranstaltung teilgenommen? Wie war’s und hast du weitere Tipps?
Weitere Artikel über die Region findest du unter Rhein-Neckar: Infos & Tipps für die Region.
Cornelius Knecht 14. Oktober 2018
Hallo Daniel,
danke für deine Rückmeldung. Das mit der Salzversorgung ist in Ultrakreisen umstritten. Bei Hitze und Ultraläufen würde ich dieses einnehmen, vor Jahren ist beim Frankfurter Iron Man mal ein Athlet an Salzmangel gestorben. Hinzu kommt dass wie beschrieben Stress den Magnesiumspiegel senkt, deswegen rate ich in den Tagen vor dem Lauf diesen anzuheben. Alles Gute dir
Liebe Grüße
Cornelius
Daniel 9. Oktober 2018
Danke für den Bericht, Cornelius. Und mein Glückwunsch zum Finish. Ich bereite mich mental auch gerade darauf vor, im nächsten Jahr meinen ersten 70km-Lauf zu finishen und recherchiere gerade nach Trainings- und Wettkampferfahrungen. Danke dafür. Gerade das mit der zusätzlichen Salzversorgung ist sicher hilfreich.
Heiko Müller 9. Oktober 2018
Das freut mich, Daniel. Und mit Sicherheit auch Gastblogger Cornelius, der den Bericht geschrieben hat. Ich lese auch immer wieder gerne auf deinem Blog über die Erfahrungen, die du beim Laufen machst. Und über die Veranstaltungen, über die du schreibst. 😉
Viele Grüße
Heiko