Max Kirschbaum ist Ultraläufer und seine Spezialität sind Ultramarathon-, Trail- und Berglauf-Veranstaltungen. Je länger und hügeliger, desto besser. Mittlerweile läuft er nicht mehr nur in seiner Heimat Pfalz, sondern immer wieder auch im Ausland. Erst kürzlich zog es ihn für einen mehrtätigen Trail in Richtung Tafelberg.
Max, du hast vor kurzem beim AfricanX Trailrun in Südafrika teilgenommen – was ist das für ein Lauf?
Beim AfricanX Trailrun handelt es sich um einen dreitägigen Etappenlauf für Duo-Teams durch die wunderbare Natur Südafrikas. Die Teams laufen gemeinsam und müssen auch zusammen das Ziel erreichen. Insgesamt nehmen 400 Läufer-Duos aus aller Welt teil, am Ende werden alle Zeiten addiert und das schnellste Team gewinn.
Wie erging es dir und deinem Partner während des Trailruns?
Leider hatten wir großes Pech. Mein Teampartner Christian Alles ist leider schon mit einer dicken Grippe angereist. Am ersten Tag versuchte er sich noch durchzubeißen, mit der Hoffnung auf Besserung. Bis km 12 der über 34km langen Etappe waren wir in der Spitzengruppe. Doch dann zog es ihm den „Stecker“ und wir versuchten nur noch anzukommen. Am zweiten Tag beschloss er aus Rücksicht auf seine Gesundheit nicht mehr anzutreten. Damit waren wir als Team raus. Mit Einwilligung des Veranstallters durfte ich dann die restlichen Etappen solo, ausser Konkurrenz als Trainingslauf nutzen. Die zweite Etappe beendete ich auf Platz 6 von über 400 Teams. Das wäre unsere wahre Performance gewesen.
Was unterscheidet einen Wettkampf in Afrika von einem Lauf in deiner Heimat?
Generell ist die Topografie tatsächlich ähnlich. Es geht auf und ab, Hügel reiht sich an Hügel, das liegt mir total. Allerdings ist es viel wärmer als zuhause, aber angenehm trocken. Der Untergrund ist viel härter und felsiger. Die Stimmung ist ebenfalls großartig, genau so die Organisation. Das nimmt sich nicht viel im Vergleich zu meiner Heimat.
Hattest du neben dem Lauf noch Zeit dir Kapstadt anzuschauen?
Klar, das haben wir uns nicht entgehen gelassen. Mit unserem Team-Fotografen Robert Kampcyk habe ich den Tafelberg bestiegen. Das war ein Wahnsinns-Erlebnis, durch diese atemberaubende Landschaft. In Kapstadt selbst haben mich aber auch die großen sozialen Unterschiede sehr nachdenklich gemacht…
Im letzten Jahr bist du beim Trailrun Jungfrau-Marathon in der Schweiz gestartet – wie war’s?
Als wirklichen „Trailrun“ kann man den Jungfrau-Marathon eigentlich nicht bezeichnen. Ich musste dort erfahren, dass diese Distanzen (42km) für mich doch etwas zu kurz sind 😉 Klingt jetzt komisch, ist aber so. Ich bin dort sehr verhalten angegangen und konnte mich dann im Verlauf des Marathons nicht mehr steigern.
Gibt es weitere Laufveranstaltungen im Ausland, die du bereits geplant hast oder die auf deiner Wunschliste stehen?
Zuerst ist nun alles auf die Deutschen Meisterschaften beim Zugspitz Ultratrail XL ausgelegt. Das ist mein persönlicher Höhepunkt. Wenn ich dann im Dezember noch die Kraft habe, organisatorisch alles auf die Reihe bekomme, und dann noch einen Startplatz kriege, starte ich vielleicht beim Ultra-Trail Cape Town über 100km und 4300hm. Dann gibt es eine Rückkehr nach Südafrika. 🙂
Vielen Dank für deine Zeit – trotz vollem Terminkalender – und weiterhin viel Erfolg, vor allem für die Deutschen Meisterschaften.
Max Kirschbaum ist Ultraläufer und startet aktuell für das ASICS Frontrunner Team. Die Fotos von Max Kirschbaum in diesem Beitrag stammen von Robert Kampczyk: VitaminBerge.de
Hast du schon mal an einem Lauf oder an einem anderen Sport-Event im Ausland teilgenommen? Dann verrate uns deinen Tipp – hier als Kommentar oder an info@people-abroad.de.
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Nava 12. März 2019
Besonders den Unterschied zwischen dem Laufen in der Heimat und in Afrika finde ich interessant. Schade, dass die Gesundheit nicht mitgespielt hat, aber es ist trotzdem extrem beeindruckend für mich!