Eine Neuseeland Rundreise bedeutet spektakuläre Landschaften, wilde Küsten, Vulkane und einsame Buchten. Das Land steht bei vielen weit oben auf der Bucketlist. Ein Roadtrip in Bildern.
Von Matthias Kupferschmidt
„Kia Ora“ und hallo! Ich bin Matthias, komme aus dem Südschwarzwald zwischen Feldberg und Belchen und würde mich als heimatverbundenen Schwarzwälder bezeichnen.
So sehr ich mich zwischen den höchsten Bergen des Schwarzwaldes auch wohlfühle und die Schönheit meiner Heimat zu schätzen weiss, so freue ich mich doch, wenn ich auf Reisen neue Länder und Regionen entdecken kann.
Meine letzte Reise ging etwas weiter weg, genauer gesagt an’s andere Ende der Welt: nach Neuseeland.
Das Abenteuer Neuseeland startet in Christchurch.
Über Singapur und Brisbane fliege ich auf die Südinsel nach Christchurch, wo meine dreieinhalbwöchige Rundreise, fernab von Bollenhüten, Kirschwasser und Tannenwäldern beginnt.
Morgenstimmung auf der Halbinsel Banks Penisula.
Die ersten beiden Tage verbringe ich in jener Stadt, die im Jahr 2011 von einem schrecklichen Erdbeben mit 185 Toten heimgesucht wurde, und in der auch Jahre danach das Stadtbild noch immer geprägt ist von unzählig vielen Baustellen.
In den folgenden Tagen geht es an der Ostküste des pazifischen Ozeans entlang, über Timaru, Oamaru und Dunedin bis nach Invercargill.
Der traumhaft schöne Kaitiki Point.
Die steilste Straße der Welt, die Baldwin Street in Dunedin.
Die Otago Penisula, eine vorgelagerte Halbinsel von Dunedin.
Der Curio Bay, eine einsame, traumhaft schöne Bucht mit türkisem Wasser.
Neuseeland Rundreise – ab in den Süden
In Invercargill besuche ich mit Bluff den Südzipfel Neuseelands. Lediglich die 30 Kilometer entfernt Insel „Stewart Island“ liegt noch südlicher und ist vom Aussichtspunkt in Bluff an schönen Tagen sichtbar.
Entlang der Ostküste (Südinsel) geht es bis an den Südzipfel bis nach Bluff.
Typisch Neuseeland.
Von Invercargill fahre ich weiter an den Milford Sound, einem Fjord im Südwesten der Insel, an dem rund 230 Regentage im Jahr gezählt werden. Ich habe aber Glück und erwische einen Bilderbuchtag, der wohl schöner nicht sein könnte.
Der Milford Sound ist ein absolutes Muss an schönen Tagen.
Die Fahrt durch den Fjord ist atemberaubend und kann – bei gutem Wetter – nur empfohlen werden. Vom Milford Sound geht die Reise schließlich weiter ins Landesinnere, das von den neuseeländischen Alpen geprägt wird.
Queenstown, am Fuße der spektakulären südlichen Alpen gelegen, zählt als Eldorado für Aktivurlauber.
Auf dem Weg durch das Landesinnere der Südinsel.
Über Queenstown, am Ufer des Lake Wakatipu liegend, und vorbei am Lake Wanaka, erreiche ich bei Haast wieder die Westküste, die ich allerdings kurze Zeit später schon wieder verlasse, um mich in Fox einzuquartieren.
Mit seinen 3.724 Meter ist der Mount Cook der höchste Berg Neuseelands. Hier zu sehen bei traumhafter Abendstimmung.
Neuseeland Rundreise – Berge, Gipfel und Gletscher
Hier, am Fuße des höchsten Berges Neuseelands, dem 3.724 Meter hohen Mount Cook, will ich den Fox Glacier besuchen. Doch der Weg dorthin ist nach einem Erdrutsch sowohl für Autofahrer als auch für Wanderer gesperrt. Trotzdem erblicke ich, mit ein bisschen Abstand, das beeindruckende Relikt aus der Eiszeit.
Blick auf der Ferne auf den Fox Glacier.
Meine weiteren Stationen entlang der Westküste sind Greymouth und Westport. Unweit von Westport verbringe ich einen halben Tag in Denniston, einer alte Bergbausiedlung, deren Gruben 1967 geschlossen wurden und von der heute kaum noch etwas erkennbar ist. Zwei Themenpfade geben hier ansatzweise einen interessanten Einblick über das harte Leben unter Tage.
Die Pancake Rocks gehören zu den beliebtesten Ausflugszielen Neuseelands.
Seesterne und Muscheln an der Westküste.
Der Trumann Track führt in eine weitere der zahlreichen abgelegenen Buchten der Westküste.
Noch am selben Tag fahre ich einmal quer durch das Landesinnere, von der Westküste hinüber an die Ostküste, wo es am Folgetag nach Kaikoura geht.
Kaikoura ist eine malerische Küstenstadt, in der man dem Wildlife von Neuseeland ganz nahe kommt. Ich besuche hier unter anderem eine Robbenkolonie, wo sich hunderte von Robben, Seelöwen und Seekühe zwischen Felsen tummeln.
Wildlife aus nächster Nähe.
Außerdem kann ich hier mit Delfinen schwimmen. Definitiv zwei Erlebnisse, die zu den absoluten Höhepunkten meiner Neuseelandreise zählen.
Ein ganz besonderes Erlebnis: schwimmen mit Dusky Delfinen.
Ebenso empfehlenswert ist der Abstecher nach Nelson bzw. weiter nördlich in den Kahutangi Nationalpark, wo ich mich bei der Golden Bay und dem Cape Farewell auf eine traumhaft schöne Halbtageswanderung begebe.
Traumhaft schöne Wanderung am Cape Farewell.
Neuseeland Rundreise – Besuch in der Hauptstadt
Von Nelson geht es schließlich in das kleine Hafenstädtchen Picton, von dem ich mit der Fähre nach Wellington, der Hauptstadt Neuseelands, in knapp dreieinhalb Stunden, auf die Nordinsel übersetze. Wellington ist eine lebendige Großstadt am Südzipfel der Nordinsel, die absolut sehenswert ist und in der man nicht nur ein paar Stunden verbringen sollte.
Die Hauptstadt Wellington auf der Nordinsel Neuseelands.
Nachtaufnahme von Wellington.
Doch auf der eigentlich wärmeren Nordinsel habe ich nicht das Glück mit dem Wetter, das ich auf der Südinsel noch hatte. So sehe ich den Mount Taranaki, einen Vulkan mit seiner markanten Spitzkegelform, aufgrund des Nebels nur teilweise.
Die abstrakten Landschaftsformen auf dem Weg von New Plymouth nach Nationalpark Village beeindrucken.
Und auch im Tongeriro-Nationalpark habe ich Pech mit dem Wetter, sodass ich den immer noch aktiven Vulkan Tongeriro (1.968m) nicht wirklich zu Gesicht bekomme.
Trotzdem entscheide ich mich dazu, den Tongeriro bei Nebel und Wind zu erwandern, muss allerdings kurz vor dem Ziel und dem Blick auf die bekannten Emerald Lakes, wegen eines heftigen Sturms und der damit bestehenden Gefahr eines Absturzes, schweren Herzens abbrechen.
Auf dem Weg hinauf auf den Tongeriro.
Und so mache ich mich vom Tongeriro auf den Weg nach Taupo, wo ich für eine Nacht am größten See Neuseelands unterkomme. Hier sind die Huka Falls besonders sehenswert.
Während der Lake Taupo 47 Zuflüsse hat, verfügt er lediglich über einen einzigen Abfluss. Dementsprechend stürzen an den Huka Falls 220.000 Liter Wasser sekündlich in die Tiefe.
Ein ebenso imposanter Anblick, wie der Besuch der „Craters of the moon“ und des „Orakei Korako Geothermal Park“, wo ich auf den letzten Kilometern vor Auckland thermische Quellen, Sinterterassen und Geysire besuche.
Dürfen im Programm eines Neuseeland-Reisenden nicht fehlen: die Craters of the moon, nähe Taupo.
Der Orakei Korako Geothermal Park beeindruckt mit thermischen Quellen, Sinterterassen und Geysiren.
Abschluss in Auckland
In Auckland leben 1,4 Millionen der insgesamt 4,2 Millionen Einwohnern Neuseelands und die Stadt ist der Abschluss meiner Neuseeland Rundreise. Sie ist die größte Stadt des Landes und wird von zahlreichen, mittlerweile inaktiven Vulkanen, die oftmals zu herrlichen Parkanlagen angelegt wurden, geprägt.
Blick vom Eden Park auf das Stadtzentrum mit dem berühmten Skytower.
Ich kaufe mir hier ein Ticket für die Explorer-Busse, mit denen ich in einer relativ kurzen Zeit einen Großteil der Stadt zu Gesicht bekomme.
Hier darf ein Besuch des Skytowers sowie des Hafens ebenso wenig fehlen wie eine Fahrt mit der Fähre in den Vorort Devenport.
Der „North Head“ im idyllischen Vorort Devenport bietet eine weitere faszinierende Perspektive auf das Stadtzentrum von Auckland.
Nach dreieinhalb Wochen setze ich mich schließlich am nächsten Tag, schweren Herzens, in den Flieger in Richtung Zürich, wo ich nach rund 30 Stunden und einem Zwischenstopp ankomme.
In Erinnerung bleiben werden mir neben faszinierenden, abwechslungsreichen und äußerst vielseitigen Landschaftsformen, eine begeisternde Tier- und Pflanzenwelt sowie vor allem die Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit der Neuseeländer.
Ich kann jedem, trotz der langen Flüge, nur zu einem Besuch dieses atemberaubend schönen Landes raten.
Und so nehme ich mir, unmittelbar nach meiner Rückkehr in den schönen Schwarzwald, fest vor, nicht zum letzten Mal im Land der Kiwis zu Besuch gewesen zu sein.
Zum Gastautor:
Matthias Kupferschmidt wohnt in Todtnau im Südschwarzwald und arbeitet als Leiter der Tourismusorganisation Schwarzwaldregion Belchen. Er ist heimatverbunden, verlässt zum Reisen aber immer wieder gerne seine Heimat und erkundet Länder und Regionen. Seine Hobbys: MTB & Rennrad fahren, Wandern, Fußball und fotografieren. Du findest ihn auch bei Instagram.
Weitere Infos zur Reiseplanung findest du auf der offiziellen Seite von Tourismus Neuseeland sowie auf der Internetpräsenz von Auswärtiges Amt.
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1 Kommentare zu “Neuseeland Rundreise – im Land der Kiwis”