Lost Places – Eroberungen der Natur

Lost Places Verlassene Orte Eroberungen der Natur

[Buchtipp] Bei der Motivsuche kennt der Fotograf Sven Fennema keine Grenzen. Seine Reisen mit der Kamera führen ihn quer durch Europa, an verlassene Orte, zu maroden Gebäuden. In seinem Bildband „Neuland – Eroberungen der Natur“ erzählt er die Geschichten von Lost Places in eindrucksvollen Bildern. Eine morbide Zwischenwelt aus gestern und heute.

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Die Fotos des Fotografen faszinieren, begeistern, inspirieren. Schon das Titelbild, ein überwuchertes Auto im Wald, ein ungewöhnlicher Lost Place, zieht mich magisch an. Schnell war mir klar: diesen Bildband muss ich haben. Lost Places sind Orte, die vor kurzer oder auch schon langer Zeit verlassen wurden und seitdem sich selbst und der Natur überlassen wurden. Mit sehr beeindruckenden Resultaten wie sie beispielsweise hier präsentiert werden. Die Zusammenstellung dieses Bildbandes ist eine äußerst erlesene Auswahl an Lost Places.

Verlassene Orte – mal wunderschön, mal eigenartig

Sven Fennema fotografiert seit dem Jahr 2007 und er begann ursprünglich mit Fotomontagen. Mittlerweile reist er für die „verlassenen Orte“ kreuz und quer durch die Länder. Der Verfall dieser Orte und die damit verbundene, eigene, eigenartige Schönheit und Ästhetik sind sein Metier, dafür schlägt derzeit sein Herz. Dabei kommt in manchen seiner Bilder auch der feinsinnige Humor des Fotografen zum Ausdruck. Für seine außergewöhnlichen Motive recherchiert er zu Beginn seiner Arbeit meist intensiv in Archiven, Zeitungen und Satellitenkarten.

Lost Places Verlassene Orte Eroberungen der Natur

Die Fotografien dieses Bildbandes sind stimmungsvoll und intensiv. Sie fangen die außergewöhnliche Atmosphäre der Orte ein, geben sie gut wieder. Dabei geht es dem Fotografen immer um eine authentische Wiedergabe dieser ganz unterschiedlichen Orte. Mal märchenhaft, befremdlich, besinnlich, mal wie von einer anderen Welt. Bei einigen Bildern muss man zweimal hingucken, um zu verstehen, was dort abgebildet ist. Und dann wiederum muten andere Bilder aufgrund der Farbfülle wie Gemälde an.

Lost Places – Ästhetik im Verfall

Auf den rund 240 Seiten finden sich Fotografien mit Bildtiteln zu den Themen „Neues Leben“, „Schönheit des Verfalls“, „Leise Verwandlung“ oder „Unendliche Stille“. Gewaltige Bilder, die Stille förmlich greifbar machen und die Schönheit des Verfalls aufzeigen. Eindrücke, die aber auch neues Leben dokumentieren und wiedergeben. Und über die man immer wieder schmunzeln kann, weil Details manchmal durch die Art und Weise, wie der Autor sie fotografiert, etwa an eine Comic-Figur erinnern. Jeweils kurze Texte ergänzen die Bilder sehr passend. Insgesamt bildet der Fotoband eine vielseitige Mischung aus verschiedenen Gebäuden wie beispielsweise Industriebauten, Privathäuser und Institutionsgebäuden ab.

Lost Places Verlassene Orte Eroberungen der Natur

Wo sich die verlassenen Orte befinden gibt der Autor nicht preis. Dies ist also kein Buch, mithilfe dessen ich mich auf die Suche nach den Orten begeben kann und selbst die ungewöhnliche Stimmung, die die Orte verströmen, erleben kann. Zumindest erfährt der Leser aber, dass die Fotoserie in Italien, Schweden und in weiteren Ländern aufgenommen wurde.

Mein Fazit: für Fans von Lost Places und ungewöhnlicher Architektur ist dieser Bildband ein unbedingtes Muss – ich bin begeistert!

Alle Fotos: Sven Fennema

[Werbung] Buchtipp: Neuland – Eroberungen der Natur, Sven Fennema, ISBN 3954162059, 240 Seiten, 50,00 Euro, Frederking & Thaler Verlag GmbH. Einen kleinen Vorgeschmack gibt es hier: Im Buch blättern

Weitere Infos über Sven Fennema und über seine Arbeit als Fotograf findet ihr hier sowie bei Facebook und Instagram.

Verlassene Orte Eroberungen der Natur

Für diesen Buchtipp hat uns der Frederking & Thaler Verlag freundlicherweise ein Exemplar zur Verfügung gestellt. Unsere Meinung über den Bildband hat dies nicht beeinflusst.

Mehr Lesetipps: Wild Swimming Frankreich

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Claudia Niesert

4 Kommentare zu “Lost Places – Eroberungen der Natur

  1. Nana Antworten

    Der Blick in die Vergangenheit erzählt kleine aber auch ganz große Geschichten und die eigene Phantasie wird zusätzlich in Gang gesetzt. Die Bilder bewahren bei allem Verfall die magischen geschichtsträchtigen Orte als Zeitdokumente und erschließen damit Außenstehenden diese Welt.

    1. Heiko Müller Antworten

      Bei den Lost Places begeistert mich auch immer wieder die Kombination aus Vergangenheit, Geschichte und Geschichten, die diese Orte erzählen. Kann dich da sehr gut verstehen – auch im Hinblick darauf, dass die Orte Zeitdokumente sind.

      Liebe Grüße
      Heiko

  2. […] Buchtipps, etwa zu Lost Places, findest du hier und hier. Welches ist dein persönlicher Bu... https://www.people-abroad.de/blog/reiseplanung-wann-wohin-in-den-urlaub
  3. […] zu Lost Places, den sogenannten verlorenen Orten, bzw. über ein Buch zu diesem Thema habe ich h... https://www.people-abroad.de/blog/lost-places-verlassene-orte-in-deutschland-und-europa

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