Barbara Riedel ist Dolmetscherin, Übersetzerin und Reisebloggerin. Und: sie ist digitale Nomadin und hat sich zu dem Thema ortsunabhängiges Arbeiten mittlerweile ganz schön viel Know-how angeeignet. Ihre Erfahrungen und Tipps zum Arbeiten ohne festes Büro gibt sie gerne anderen weiter. In ihrem Gastbeitrag stellt sich ihre City Guides für digitale Nomaden vor.
City Guides für digitale Nomaden
Von Barbara Riedel
Das digitale Nomadentum ist die Erfüllung eines Traums: Du bereist die Welt, arbeitest dort, wo andere Urlaub machen und kannst in deiner Freizeit im Meer baden gehen anstatt durchs heimische Fenster den Regen zu beobachten.
Auch für mich ist es das perfekte Leben! Ich liebe es, jeden Tag neu zu entscheiden, von wo ich arbeiten, wo ich den Sonnenuntergang sehen möchte. Das Non Plus Ultra ist, dass ich ständig neue Kulturen, neue Menschen und neue Orte kennenlernen darf.
Es ist für uns Nomaden der Inbegriff von Freiheit und Selbstbestimmung.
Aber es gibt auch Schattenseiten. Eine davon ist es, dass ich an jedem Ort von null anfangen muss. Wo wohne ich, wo gehe ich einkaufen? Wo kann ich in Ruhe arbeiten und wo gibt es stabiles Internet? Wörter wie „danke“ und „guten Tag“ versuche ich immer zu beherrschen. Allein schon aus Respekt der lokalen Bevölkerung gegenüber. Daher lerne ich sie in jedem Land möglichst schnell. Immer neu. Immer von null.
Bei mir war es besonders anstrengend, weil ich als Reisebloggerin lange sehr schnell gereist bin. Ich musste versuchen, all dies in wenigen Tagen zu schaffen und parallel natürlich Geld zu verdienen. Wenn man länger an einem Ort bleibt, hat man auch automatisch mehr Zeit „seine Orte“ zu fnden. Dennoch ist es schön, wenn man direkt weiß, wo man hin kann.
Irgendwann habe ich mir gedacht, dass doch nicht jeder immer wieder bei Adam und Eva anfangen muss, sondern andere von meinen Erfahrungen proftieren können. Vor allem war es mir wichtig, dass dies für Orte geschieht, die nicht schon Tausend mal auf Blogs beschrieben wurden. Und vor allem sollte der Schwerpunkt auf den Bedürfnissen digitaler Nomaden liegen.
So entstand mein Palermo Guide for Digital Nomads! Palermo ist meine zweite Heimat. Somit bin ich ein bisschen vorbelastet, das gebe ich zu. Aber ich fühle mich dort als digitale Nomadin mit Coworking Spaces, wunderbaren Arbeitsplätzen mit Aussicht auf die Stadt oder das Meer – ganz nach Gusto – und einer idealen Work-Life- Balance durch zahlreiche Freizeitmöglichkeiten unheimlich wohl!
Tipps zum ortsunabhängigen Arbeiten
Mein Wissen wollte ich also anderen weitergeben. Am Anfang ging es nur um Palermo. Erst später kam dann die Idee, einen solchen Guide einfach zu jedem Ort zu erstellen, an dem ich mich lang genug aufhalte, um ruhigen Gewissens sagen zu können, dass ich mich dort auskenne.
Die Struktur übernahm ich einfach von meinem Palermo Guide for Digital Nomads und passte sie nur dem jeweiligen Ort an. 20 bis 30 Seite hat jeder Guide, sodass du komprimiert alle nötigen Infos erhältst: Fakten zu dem jeweiligen Ort, Allgemeine Informationen (wie zur Einreise, zur Währung und zu Geldfragen, zu Verkehrsmitteln vor Ort und zur Sicherheit), und die Antwort auf die Fragen nach den besten Unterkünften, Restaurants und Cafés sowie Möglichkeiten für den mobilen Arbeitsplatz und Infos zu den Sehenswürdigkeiten in der Stadt und der Umgebung.
Mittlerweile gibt es sechs solcher Guides. Denn nach Palermo folgten Tarifa, Cabarete, Las Palmas, Dubai und Canggu (Bali). Aktuell ist der Plan, jeden Monat einen neuen City Guide zu veröffentlichen. Als nächstes stehen an: Kuala Lumpur, Chiang Mai, Singapur, Frankfurt, Budapest und Bukarest.
Ich hoffe, dass ich mit meinen City Guides for Digital Nomads vielen Nomaden nützliche Tipps geben kann. Beim Ankommen, beim Einleben und beim Weiterreisen an den nächsten wundervollen Ort.
Alle Fotos: Barbara Riedel
Mehr Infos zu Barbara und zu ihrem Leben als digitale Nomadin findest du in diesem Interview. Hier gibt’s noch einen Artikel über Ortsunabhängig arbeiten als digitaler Nomade.
