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  • #697
    Anonym
    Gast

    hallo an alle,

    endlich bin ich wieder in kenia, in lodwar, und habe mich schon wieder gut eingelebt. an das heiße wetter habe ich mich auch schon einigermaßen gewöhnt. in der sonne ist es tagsüber ca 52° und im haus so ca 37°. am schönsten sind die stunden zw 3-7 uhr morgens, wo es auf angenehme 25-27 grad abkühlt. witzigerweise ist das eine temperatur, bei der die afrikaner hier lange sachen anziehen und frieren. hier wird die temperatur auch nicht in grad gemessen, sondern man sagt wie viele schichten kleider man übereinander anzieht und kann so schätzen, wie die temperatur ist.

    auch an den vielen sand und staub habe ich mich gewöhnt. man lernt hier diesen nicht mehr als dreck anzusehen, sondern als ein element, was hier zum leben dazugehört. einmal am tag wird im haus grob durchgefegt und abgestaubt und das wars dann mit dem hausputz. alles andere macht keinen sinn. was man dann so an sand hier zusammenfegt, sind mehrere schaufeln. da frage ich mich langsam, was man in deutschland eigentlich putzt:-)

    in den ersten 2 wochen habe ich hier schon mit meiner arbeit angefangen. neben dem haus, in dem wir wohnen gibt es noch eine kleine hütte, in der ich mir ein eigenes klassenzimmer eingerichtet habe. da stehen jetzt ein tisch und 3 hocker und ich habe einen schönen vorhang angebracht. dieses zimmer nutze ich, um einigen schülern nachhilfestunden zu geben. zur zeit sind es insgesamt 3 schüler im alter von 8-19 jahren. sie sind alle teil des waisenprojektes, das lisi bode hier leitet.

    es macht mir große freude, aber leider ist die kommunikation etwas schwierig. sie haben zwar englisch in der schule, sprechen aber kaum bis fast gar kein englisch. sie sprechen eigentlich turkana (das ist die stammessprache hier in der gegend turkana) und in der schule lernen sie auch suaheli. also bin ich jetzt gerade dabei, suaheli zu lernen um einigermaßen mit ihnen kommunizieren zu können. aber wir haben viel spaß zusammen und können uns auch größtenteils ohne worte verständigen.

    am samstag nachmittag gehe ich in die cadettenstunde der mädchengruppe in der kirche und gestalte mit anne, der leiterin, die stunden. und sonntags gehe ich mit lisi in eine schule, in der gestern 220 schüler den gottesdienst besucht haben, und wir haben gemeinsam die predigt gestaltet.

    das ist so grob mein programm bis jetzt. es ist noch nicht alles zufriedenstellend angelaufen, aber polepole (langsam) nimmt es formen an!

    liebe gruesse,
    tanja

    #699
    Anonym
    Gast

    Hallo an alle,

    da heute genügend Strom da ist, kann ich den PC auch ein bischen länger laufen lassen. Mit dem Strom war es vor kurzem sehr knapp. Wir hatten in ganz Lodwar 2 Tage keinen Strom… Ich hatte mich an dem Tag so auf die abendliche Dusche gefreut… naja, das hieß dann für uns Wasser sparen, denn das kommt aus Pumpen, die auch mit Strom laufen. Es konnte also kein Wasser gepumpt werden…

    Wenn der Generator der Stadt nicht funktioniert, geht nichts mehr: kein Strom in der Stadt, keine Kühlschränke in den Geschäften oder beim Fleischer, keine Energie im Krankenhaus und kein sauberes Trinkwasser aus den Brunnen.
    Für uns hieß das dann Wasser sparen, also keine Dusche am Abend, sondern mit einer Schüssel voll Wasser und einem Becher…

    Mittlerweile bin ich schon fast 6 Wochen hier und es kommt mir noch gar nicht so lange vor. Mittlerweile unterrichte ich 10 Kinder teilweise täglich und das füllt meinen Tag dann ganz gut aus. Sie gehen in die 2. Klasse und wir üben rechen und lesen, wir spielen Spiele zusammen oder albern einfach nur mit ein paar Luftballons rum. 

    Es macht auf jeden Fall Spaß und ich sehe auch schon kleine Fortschritte. Vor allem Lisi, die die Kinder ja schon länger kennt, konnte z. B. bei Irene erkennen, dass sie sehr aufgeblüht ist. Ihr ging es im Januar aufgrund von Aids noch sehr schlecht. Sie war oft apathisch und schon fast depressiv. Seit sie täglich ihre Milch als Nahrungsergänzung hier abholt, konnte sie etwas zunehmen. Sie ist auch mir gegenüber aufgeschlossener und lacht mittlerweile häufig, albert rum und kommt sehr gerne zu den Stunden.

    Es ist immer noch sehr heiß hier, gestern Abend um 8 Uhr waren es im Haus noch 36° Celsius und dementsprechend heiß sind die Nächte. Tagsüber reicht das Thermometer was bis 50°. Und oft wird es im März nochmal um einige Grad heißer. Ich hoffe sehr, es gibt bald den von allen hier lang ersehnten Regen. Denn alles ist sooo trocken und wachsen tut hier schon lange nichts mehr.

    Liebe Grüße aus Lodwar,
    Tanja

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