Du planst gerade ein Praktikum im Ausland, einen Freiwilligendienst im Ausland oder ein Work&Travel und beschäftigst Dich im Vorfeld schon mal mit der Kultur des Landes und der Region? Hier findest Du einige Grundlagen zu den Begriffen interkulturelles Lernen und interkulturelle Kompetenz: 

Interkulturelles Lernen bzw. kultursensibles Lernen ist eine Form des sozialen Lernens mit dem Ziel, interkulturelle Kompetenzen zu erlangen. Interkulturelles Lernen ermöglicht es, das Verständnis der eigenen Kulturverhaftung zu realisieren, den kritischen Umgang mit Stereotypien zu erlernen und den Aufbau von Akzeptanz für fremde Kulturen zu fördern. Mit Hilfe interkultureller Trainings sollen Lerneffekte zur sozialen Interaktion und damit eine erfolgreiche Kommunikation im Kontakt mit Menschen anderer Kulturen ermöglicht werden.

Interkulturelles Lernen bzw. kultursensibles Lernen geschieht meist in interkulturellen Situationen, also im Alltag. In Seminaren und Workshops zu dieser Thematik werden meist Übungen zur Selbstbeurteilung und zur interkulturellen Sensibilisierung durchgeführt. Zudem werden kulturspezifische Informationen über Geschichte, Alltag und Werte anderer Kulturen verknüpft mit kulturvergleichenden und interaktionsorientierten Übungen. Interkulturelles Lernen ist lebenslanges Lernen – kulturelle Vielfalt wird dabei als Bereicherung erfahren und eigene Wertestandpunkte werden immer wieder überprüft. Dies sind wichtige Voraussetzungen für interkulturelle Kompetenzen. 
 
Von interkulturellen Kompetenzen spricht man, wenn Personen die Fähigkeit besitzen, mit Menschen anderer Kulturkreise erfolgreich zu kommunizieren. Konzepte des Denkens, Fühlens und Handelns, sowie der Wahrnehmungsfähigkeit können dabei erfasst und der kulturellen Identität der betreffenden Person zugeordnet werden. Die Kommunikation im interkulturellen Kontext ist geprägt von Offenheit, Flexibilität, Einfühlungsvermögen, Sensibilität und Selbstsicherheit.
 
Grundlagen zur Erlangung von interkulturellen Kompetenzen sind Kenntnisse über die eigene kulturelle Zugehörigkeit und die kulturelle Identität des Gegenübers, sowie das Verständnis für andere Verhaltensweisen und Denkmuster. Unterschiede in der Wahrnehmung von Zeit und Raum oder die Interpretation verschiedener Gesten und Aussagen von Personen aus anderen Kulturkreisen gehören ebenfalls dazu.