Bericht von Susanne Fengler, sulife@hotmail.com
Taiwan: Transport im Alltag und Karaoke am Abend
 
Transport im Alltag
Zum Reisen in Taiwan gehört auch der Transport und der fällt zum Teil sehr abenteuerlich aus. Wie in vielen asiatischen Ländern gehört der Motorroller zum Haupttransportmittel, und da geht”s dann auch als Familienkutsche los. Zu viert, die Kinder zwischen den Eltern eingequetscht und zum Teil ohne Helm, auf grosser Fahrt…
Eine andere Möglichkeit ist der Kinderstuhl vorne auf dem Roller, zwischen Sitz und Lenker, einfach auf den Boden gestellt. Uns was alles so an Säcken draufsteht: Recyclingsammler, bei denen sich alles vorne und hinten stapelt und ich mich frage, wie man noch lenken kann, der Zement für die Baustelle, die Wäsche, die zurückgebracht wird, es türmt sich alles auf den Rollern.
Und nicht nur da: Letztens habe ich einen Kleinlaster gesehen, der Styropor-Boxen geladen hatte, randvoll, dass die hintere Ladeklappe nicht mehr geschlossen werden konnte. Statt dessen stand da ein Mann auf Zehenspitzen, hielt sich mit weit ausgebreiteten Armen fest, sodass die Boxen nicht mehr runter rutschen konnten. Wir haben sie dann aus den Augen verloren, weil sie so schnell gefahren sind…
Müll reist hier auch. Die Müllwagen holen ihn direkt ab und man wartet mit seinem Müll vor der Tür auf den Wagen, der sich mit Beethovens “Für Elise” ankündigt. Leider verpasse ich den Wagen oft, weil ich nicht da bin oder es nicht höre, sodass ich meinen Müll auch mitnehmen muss, um ihn woanders zu entsorgen…
Karaoke am Abend
Vorbei an den angelegten Teichen, an denen man sich sein Abendessen erangeln kann, geht es in den Karaokeraum. Die Tapete muss man mögen und die blinkenden Lichterketten auch. Ich bin erstaunt über die Gesangskünste meiner Kollegen und noch dazu können sie tanzen. Chen Abbe, der aus Hongkong kommt und Chinesisch mit stark kantonesischen Einfluss spricht, hat einen klasse Hüftschwung. Aylan Xiaoling und die anderen nicht minder und so wird der Abend sehr witzig.
Irgendwann sind wir Deutschen dran: Das erste Lied, dass wir uns aussuchen, ist “Lemon Tree” und kommt ausgerechnet mit chinesischen Untertiteln, sodass Claudia und ich keine Chance haben und uns darauf beschränken, den Refrain zu schmettern. Die Kollegen wollen helfen, aber deren Auswahl (“Doremifaso”) kennen wir nicht.
Wir suchen uns den nächsten Song dann wieder selbst aus und bei Harry Belafonte können dann auch alle mitsingen. Es war ein sehr lustiger Abend und wir sind fröhlich und nicht wirklich “geradeaus” nach Hause gegangen…
Susanne Fengler