Bericht von Irmhild Voit-Franz Marokko: Wunderbare Wüstenreise zu den Touareg Ich kann von einer wunderbaren Reise mit Nomaden durch die marokkanische Sahara berichten – mit Renard Bleu Touareg. Diese Organisation ist ausgezeichnet vom “Studienkreis für Tourismus und Entwicklung” mit dem TO DO ! – Preis für sozialverantwortlichen Tourismus. Der gesamte Reisepreis kommt den Nomaden zu gute, die uns durch die Wüste geführt haben. Durch den Klimawandel und die folglich anhaltende Trockenheit in der Sahara werden die Nomaden gezwungen, in die Städte abzuwandern. Da sie aber dem urbanen Leben nicht gewachsen sind, landen sie notgedrungen in der Verelendung. Das Sozialprojekt Renard Bleu Touareg, das mit Hilfe des deutsch-marokkanischen Vereins Azalay e.V. gegründet wurde, unterstützt mit diesen Reisen die Nomaden, so dass sie in der Wüste bleiben können. Wir waren eine Gruppe von 5 Personen und wurden von 4 Touareg mit 6 Dromedaren 11 Tage durch die Wüste geführt. Wer bereit ist, einmal auf Komfort zu verzichten, wird überreich beschenkt von einer unvorstellbar faszinierenden Landschaft und Natur und von einfachen und ganz wunderbaren Menschen, die ihr Leben 11 Tage lang mit uns geteilt haben. Zu den beeindruckendsten Erlebnissen in der Wüste gehört das morgendliche Aufwachen unter freiem Himmel, wenn der Mond und die Sterne verblassen, der Himmel langsam hell wird, und der Horizont sich rot färbt. Stille, Weite, unendlicher Friede. Nach dem Weckruf des Teekönigs um 6, der ersten Runde Tee und einem einfachen Frühstück in der Frische und mit dem rotgoldenen Licht des Morgens sind wir um halb 8 aufgebrochen zu einer etwa 4-stündigen Wanderung durch bezaubernde Dünenlandschaften, auch durch das trockene Flussbett des Draa, an dessen Ufer sogar Rucola wächst. Im Sand konnten wir die Spuren der Tiere erkennen, die die Wüste nachts bevölkern. Am schattigen Mittagsrastplatz waren dann bereits die Kamele mit dem gesamten Hausstand eingetroffen und entladen. Ahmed, unser Koch empfing uns mit Apfelsinen, Nüssen und Keksen.
Ba-Zaid, der Teekönig, und Zobayr, der Kameltreiber, sammelten Holz, machten Feuer, und bald bekamen wir die nächste Runde Tee serviert. Während wir uns im „Salon“ austreckten, den die Touareg mit bunten Teppichen und viel Mühe für uns bereitet hatten, bereitete Ahmed uns ein köstliches Mahl mit großen Rohkost- und Gemüseplatten. Danach war Mittagsschlaf und Lesen angesagt. Gegen 16 Uhr wurden die Kamele wieder beladen, und nun ritten wir 2 Stunden lang durch die Wüste bis zu unserem Nachtlagerplatz. Das Kamelreiten war auch eine wunderschöne Erfahrung, es war richtig gemütlich, von den geduldigen Tieren mit ihrem weichen Gang durch die Wüste geschaukelt zu werden. Während sich jeder von uns irgendwo in den Dünen seinen Schlafplatz suchte und zurecht machte, wurden wieder die Kamele entladen, das Camp aufgeschlagen, der „Salon“ bereitet, und wir wurden aufs Neue verwöhnt, wieder mit Obst und immer neuen Teerunden. Auch abends hat Ahmed ein wohlschmeckendes Essen mit Suppe und Gemüseplatte für uns bereitet –und das alles mit einfachsten Mitteln. Sogar im Sandsturm hat er für uns gekocht, nachdem er seine kleine „Küche“ mit Decken vollkommen zugehängt hatte. Die Abende am Feuer waren immer sehr gemütlich, manchmal waren die Touareg in Stimmung zu singen und auf leeren Wasserkanistern zu trommeln, oder Alal hat uns auf französisch eine Geschichte erzählt. Um 10 krochen wir in unsere Schlafsäcke und schliefen unter einem unvergessen leuchtenden Sternenhimmel ein. Weitere Informationen sind zu finden unter www.renard-bleu-touareg.org und www.azalay.de Ich kann diese Reisen nur wärmstens empfehlen. Auch ist alles bestens organisiert und betreut, wir sind am Flughaufen von Ouarzazate abgeholt und wieder dort hin gebracht worden. Schon die Reiseunterlagen, die man vorher zugeschickt bekommt, sind ein Erlebnis. So persönlich, ja liebevoll, bin ich noch vor keiner Reise betreut worden. Irmhild Voit-Franz