Kenia: Zwischen Tinderet, Mbagathi und Nairobi unterwegs
Nach zwei langen Flügen – von Frankfurt über Dubai nach Nairobi – und mehr als 17 Stunden auf den Beinen kamen wir endlich in Nairobi an. Wir heißt eine Gruppe von 12 Leuten zwischen 18 und 32 aus ganz Deutschland, die sich bei einem Vorbereitungstag vorher kennen gelernt hatten. Unterwegs zu einem Missionseinsatz in Kenia mit “Diguna” (Die-gute-Nachricht-für-Afrika). Zuerst fuhren wir auf die Missionsstation Mbagathi, die ca. eine Stunde vom Flughafen entfernt ist. Als wir am nächsten Tag losfuhren, hatten wir eine etwa 11-stündige Fahrt nach Tinderet vor uns. Die Fahrten waren sehr aufregend, da unser Truck offene Seiten hatte und wir somit die Möglichkeit bekamen, viel vom Land zu sehen.
Abends auf der Station waren wir alle müde und erschöpft. Umso erfreuter waren wir, dass das Küchenteam extra für uns noch Essen vorbereitet hatte. In Tinderet sind wir dann eine Woche geblieben. Unsere Aufgabe dort war es, die Arbeiter der Station bei ihren täglichen Aufgaben zu unterstützen: Küchendienst, Wäscherei, Maisernte, Bäume pflanzen, Renovierungsarbeiten und vieles mehr. Auch ein Heim für HIV-infizierte Kinder haben wir besucht und einen Tag dort verbracht. Wir hatten Zeit mit ihnen zu spielen und gemeinsam zu essen. Die Abende haben wir genutzt, um uns auf die Missionsarbeit in Schulen vorzubereiten. Nach einer Woche sind wir dann nach Voi gefahren und wohnten bei Pastor Moses und seiner Frau Marie. Jeden Morgen wurde Holz gesammelt, um Feuer zu machen, damit wir unser Wasser zum Waschen warm machen konnten. Gewaschen haben wir uns in Schüsseln, Duschen und eine Waschmaschine gab es nicht.
Jeden Tag standen die Besuche von zwei Schulen auf unserem Programm, das war für uns und für die Kinder ein Erlebnis. Wir haben Gottesdienste gestaltet, gemeinsam gesungen, kleine Theater- und Musikstücke vorgetragen und Geschichten erzählt. Besonders begeistert waren die Schüler, dass wir auch Lieder in Suaheli mit ihnen gesungen haben. Nach der Woche waren wir dann noch im Tsavo East National Park und haben Giraffen, Zebras, Krokodile, Nilpferde, Elefanten, Löwen und Schlangen gesehen. Von dort aus sind wir dann an die Küste nach Mombasa gefahren. Die letzten Tage haben wir dann auf der Station in Mbagathi verbracht. In der Zeit konnten wir dann nochmal nach Nairobi fahren und uns die Stadt mit all ihren schönen und weniger schönen Seiten ansehen. Dort gibt es riesige Häuser und Einkaufszentren, aber auch das größte Slum Afrikas. Wir waren dort und es ist unvorstellbar, unter welchen Umständen die Menschen leben. Das hat mich sehr nachdenklich gemacht.
Alles in allem war es eine wichtige Erfahrung und ich bin froh, dass ich diese Reise machen konnte. Jetzt hoffe ich, dass ich bald wieder die Möglichkeit habe, nach Kenia zu fahren.
Tanja Haller