Bericht von Michael Schiewack, scheiwag@gmx.de Ghana: Ein Jahr Volunteering in Afrika Nachdem mich einige Mails erreicht haben, habe ich mich entschlossen einen kurzen Text ueber meine Arbeit in Ghana zu schreiben. Ich habe vor meinem einjaehrigen Aufenthalt zwei Jahre in einer Akutklinik mit dem Schwerpunkt Neurologie gearbeitet. Ich hatte das Glueck eine Organisation kennen zu lernen, mit denen ich an meinen Auslandsplaenen arbeiten konnte. Ghana hatte sich dann eher zufaellig fuer mich ergeben, es war kein direkter Wunsch von mir gewesen, aber letztlich die richtige Entscheidung. Die Finanzierung mussten wir uns praktisch durch Spendengelder selber suchen. Mindestens ein Jahr sollte man dafuer einplanen (einige sind da wohl schneller).
Hier in Ghana arbeite ich im zweitgroessten Krankenhaus des Landes – es befindet sich in Kumasi. Meine Hauptarbeit liegt im Bereich Neurologie, es gibt eine Ambulanz, die taeglich 80 Patienten betreut. Des weiteren gehe ich hauptsaechlich auf die Ward rounds, d.h. ich gehe von Station zu Station, um die Patienten zu betreuen. Das umfasst die Orthopaedie, Paediatrie, Neurologie, Burns Unit und Fever Unit. Neben meiner Arbeit unterrichte ich theoretisch und praktisch Physiotherapiestudenten und Krankenschwerstern- schueler. Insgesamt ist unser Department fuer 1200 Patienten zustaendig, es gibt aber nur 4 ausgebildete Physiotherapeuten. Unterstuetzt werden wir von Assistenten, die leider wenig Wissen mitbringen – Ghana hat gerade angefangen eigene Physiotherapeuten auszubilden. Der Arbeitsstil und die Behandlung ist sehr veraltet, man muss hier viel Geduld und Willen mitbringen, um die Arbeit positiv zu beeinflussen.
Mir gefaellt es insgesamt super gut hier und ich werde mit Sicherheit wieder zurueck kehren. Ein Angebot seitens des Krankenhauses habe ich schon, allerdings ist jetzt im Oktober erst mal Schluss. Ich werde mit meiner Organisation ein Konzept entwickeln, dass es ermoeglicht interessierte OT”s hierhin zu entsenden. Ich glaube nicht, dass Afrika ein geeigneter Ort fuer Praktikanten ist. Auch sollten Berufsanfaenger meiner Meinung nach Abstand von einem Einsatz hier nehmen. Man sollte schon sehr sicher sein in dem, was man therapeutisch macht, da es hier kaum Anleitung gibt. Eher wird von einem erwartet, dass man Anleitung in der Arbeit mit Patienten geben kann. Wenn das Programm steht, werde ich mich mit Neuigkeiten wieder melden. Micha